Hundehalter aufgepasst: Giftiges am Aumühlweiher

16.8.2017, 11:23 Uhr
Hundehalter aufgepasst: Giftiges am Aumühlweiher

© Miriam Zöllich

Zwei Tierärzte aus der Region bestätigen die Erkrankungen. Die Veterinäre gehen von einer Vergiftung aus. Hundehalter im Umfeld des Aumühlweihers sind zur Vorsicht aufgerufen. Was die Ursache für die mögliche Vergiftung sein könnte, ist unklar. Hundehalter vermuten, dass Giftköder ausgelegt worden sein könnten. Beweise gibt es dafür nicht.
„Er konnte sich in der Früh auf einmal nicht mehr bewegen, hatte Lähmungserscheinungen und kein Gefühl mehr im hinteren Körperbereich“, erzählt Miriam Zöllich über ihren Hund Henri.

Sie gehört zu einer Gruppe von Hundebesitzern, die sich regelmäßig am Morgen am Aumühlweiher treffen, um ihre Hunde spielen zu lassen. Die Symptome traten bei ihrem Hund auf, als die junge Frau wieder zu Hause war. Zusätzlich zu den Lähmungserscheinungen hatte der Hund auch mit erheblichen Magen-Darm-Problemen zu kämpfen.

Miriam Zöllich fuhr daraufhin zu ihrem Tierarzt Dr. Heinz Guthmann nach Theilenhofen, der den Hund un­tersuchte. Gegenüber unserer Zeitung sprach er von neurologischen Ausfall­erscheinungen, die sich bei dem Tier gezeigt hätten. Eine Vergiftung sei wahrscheinlich, stellte der Arzt fest. Zur Ursache könne er aber nichts sagen, das liege allein im Bereich der Spekulation. Grundsätzlich könnten sich Hunde auch auf natürliche Weise vergiften. Etwa wenn sie giftige Beeren oder Aas fressen. Dass Menschen Hunde mit ausgelegten Ködern ver­giften wollten, sei eine häufig gehörte Vermutung, stellte Guthmann fest. „In der Praxis stimmt sie fast nie“, berichtet der Veterinär.

In diesem Falle allerdings sei es nicht ganz auszuschließen, dass – mit Absicht oder ohne – etwas ausgelegt worden sei. „Wenn bei mehreren
Hunden innerhalb kurzer Zeit ähn­liche Symptome auftreten, dann ist das nicht ganz von der Hand zu weisen“, so Guthmann. In jedem Fall sei es für Hundehalter in diesem Bereich sinnvoll, verstärkt auf ihre Tiere zu achten und aufzupassen, was sie fressen.

Vier Hunde waren betroffen

Aktuell sind offenbar vier Hunde betroffen, die alle vor etwa zwei Wochen innerhalb kürzester Zeit Symptome zeigten. So auch das Tier von Christin Amberger. Am Morgen war sie mit ihrem Hund am Aumühlweiher spazieren. Als sie mittags wieder zurückkam, fand sie an zahlreichen Ecken ihrer Wohnung die Hinterlassenschaften des kranken Tieres vor. Der Hund war von heftigem Erbrechen und Durchfall gequält. „So rasant und extrem, wie das gekommen ist, muss das etwas gewesen ein, was der Hund gefressen hat“, erklärt Amberger. „Ich hätte mir nicht weiter was gedacht, wenn das nur meinem Hund passiert wäre, aber viermal in so kurzer Zeit, das ist echt kein Zufall mehr.“

Der Weißenburger Tierarzt Dr. Robert Auernhammer hält die Symptome ebenfalls für spezifisch für eine Ver­giftung, die vermutlich von etwas stammt, was der Hund gefressen hat. Was das war, ließe sich nicht sagen. Wenn mehrere Hunde erkrankten, sei der Verdacht natürlich schon naheliegend, dass vielleicht bewusst etwas ausgelegt worden sei. Das sei aber im Moment reine Spekulation.

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