Jetzt startet die "neue Zeitrechnung" bei den VfL-Baskets

24.9.2016, 06:00 Uhr
Jetzt startet die

© Uwe Mühling

Zum Saisonstart um 19.00 Uhr erwartet die Truppe um Trainer Stephan Harlander in der Turnhalle der Senefelder-Schule die zweite Mannschaft des Bundesligisten BBC Bayreuth. Der Name wäre in der immer professioneller werdenden 1. Regio allerdings wohl etwas zu einfach.

Vielmehr firmieren die Oberfranken in der neuen Saison unter "TenneT young heroes Bayreuth". Darin verbirgt sich zum einen der Name des neuen Sponsors (das Unternehmen TenneT) sowie zum anderen der Beiname young heroes, der für junge Helden steht, denn die Bayreuther wollen verstärkt junge Talente anlocken.

Damit sie auf dem umkämpften Markt mit den bayerischen Konkurrenten Bamberg und Bayern München eine Chance haben, wollen (und müssen) sie sobald wie möglich den Sprung in die 2. Bundesliga ProB schaffen. Welche Bayreuther Mannschaft nach Treuchtlingen kommt, darüber hat VfL-Trainer Stephan Harlander im Vorfeld wenig erfahren.

"Das ist eine Wundertüte“, findet der Coach und erachtet es ohnehin als besser, "dass wir auf uns selber schauen". Für Harlander kommt es darauf an, dass seine Mannschaft "allerhöchste Energie, Konzentration und Härte
gegen uns selbst reinlegt und dass jeder das Letzte aus sich
herausholt". Dann könne man auch gegen Bayreuth gewinnen – und das ist
auch das Ziel im Auftaktspiel.

Oberstes Ziel: Klassenerhalt

Im siebten Jahr in der 1. Regionalliga und nach zuletzt zwei vierten
Plätzen ist diesmal der Klassenerhalt das erste Ziel der VfL-Baskets. Für Trainer Harlander, der seit 2008 in Treuchtlingen ist und somit bereits in seine neunte Saison geht, ist das "kein Understatement" angesichts der Verjüngungskur, die sich die Korbjäger aus dem Altmühltal verpasst haben.

Mit einem Altersdurchschnitt von 21,2 Jahren stellt der VfL das mit Abstand jüngste Team der Liga. Mit gerade mal 26 Jahren sind Kapitän Stefan Schmoll sowie Claudio Huhn die "Oldies" im Kader, zu dem unter anderem vier 18-Jährige gehören. Als zweites Ziel neben dem Klassenerhalt formuliert Harlander: "Wir müssen in jedem Spiel das Maximum herausholen."

Ein Mittelfeldplatz wäre für ihn am Ende "gut", mehr wäre schlichtweg der „Wahnsinn“. Im Endeffekt kann aber auch der erfahrene Coach "nicht wirklich einschätzen, wo wir landen werden". Das liegt zum einen an der Spielklasse und ihren Vereinen: Die Regionalliga bewegt sich – ähnlich wie im Fußball – mehr und mehr zum Profitum. Beim Blick auf die Kaderplanung der Konkurrenten hat Stephan Harlander eine Mischung aus ausländischen Profis, Ex-Bundesliga-Spielern sowie der Jagd nach den besten bayerischen und deutschen Basketball-Talenten ausgemacht.

Die 1. Regio ist aus seiner Sicht auf jeden Fall "noch einmal besser geworden". Bestes Beispiel: Die Aufsteiger Bad Aibling und Coburg möchten am liebsten gleich in die nächste Etage durchmarschieren. Dass sich das Abschneiden des VfL kaum vorhersagen lässt, liegt zum anderen auch an der "neuen Zeitrechnung" beziehungsweise am "neuen Zyklus", wie es Trainer Harlander nennt.

Mit Volker Lang und Peter Maischak stehen zwei absolute Leis­tungsträger nicht mehr zur Verfügung. Der Coach spricht von einem "Wandel insgesamt, wenn man daran denkt, welch großartige Typen wir in den vergangenen Jahren verloren haben". Ne­ben Lang und Maischak nennt er da­bei vor allem die Ferschl-Brüder Sebastian und Fabian.

"Verpflichtung" für die Youngster

Trotz dieser Verluste hat der VfL nie nach Verstärkungen von außen oder gar nach ausländischen Profis die Fühler ausgestreckt, sondern stets im eigenen Haus bei der Jugend geschaut. "Wir bleiben uns TREU", lautet das VfL-Motto und es lässt sich vor allem am Nachwuchskonzept festmachen. Allerdings, so Harlander, müssten die jungen Spieler auch verstehen, dass die Abteilung den Weg für sie freigemacht hat. Daraus entstehe eine "Verpflichtung" und die Spieler müssen entsprechend Verantwortung übernehmen.

Für Stephan Harlander sowie die Abteilungsleiter Stefan Schmoll und Josef Ferschl ist klar, "dass man mit unserem Konzept den längeren Atem braucht". Sie sind aber davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist. Wichtig war auf diesem Weg die lange Vorbereitungsphase den ganzen Sommer über mit den abschließenden Testspielen gegen die Zweitligisten Nürnberg Falcons (64:90) und FC Bayern München II (75:70). "Ich hoffe, wir ha­ben uns so verbessert, dass es für den Klassenerhalt langt", sagt der Trainer.

Sein Kader umfasst 14 Spieler, von denen heute Stefan Schmoll, Tim Eisenberger, Claudio Huhn, Florian Beierlein, Simon Geiselsöder, Arne
Stecher, Jonathan Schwarz, Leon Fruth, Kevin Vogt, Nico Jahnel,
Alexandros Mavropoulus und Jonas Rauch im Kader stehen werden. Am Ende der Partie wird sich dann zeigen wer tatsächlich die "Young Hereos",
sprich die jungen Helden, sind: die Bundesliga-Reserve aus Bayreuth oder
die nochmals stark verjüngte VfL-Truppe.

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