Kein Kampf um die Windräder bei Dannhausen

10.6.2016, 09:46 Uhr
Kein Kampf um die Windräder bei Dannhausen

© Jürgen Leykamm

Denn ein endgültiger Beschluss steht noch aus. Fassen will ihn der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 21. Juni, im Schulhaus Bergen, Beginn ist um 19.30 Uhr. Bürgermeister Werner Röttenbacher lud bei der Burgerversammlung dezidiert da­zu ein. Was der Tag der Sommersonnenwende für die Energiewende auf dem Jura bedeutet, wird sich dann herausstellen.

Man wolle erst die nächste Planungsausschusssitzung fünf Tage zuvor abwarten, so die Begründung der vermeintlich zögerlichen Haltung. Denn am 16. Juni wird wiederum der Regionalplan besiegelt. Erst dann sei es sinnvoll, seitens der Kommune zu reagieren, sagte Röttenbacher. Der Gemeinderat muss dann befinden, wie er mit seinem letztjährigen Votum zur Aufstellung eines Flächennutzungs- und eines Bebauungsplans im Hinblick auf die Windräder umgehen will. Man könne den Beschluss zurücknehmen oder ruhen lassen, das seien die Optionen.

Im letzteren Falle würde man sich ein Hintertürchen offen lassen. In Thalmannsfeld aber positionierte sich Röttenbacher deutlich: „Wir werden nicht weiter kämpfen und das Projekt nicht weiter verfolgen.“ Zu viele Einwände von Trägern öffentlicher Belange habe es gegeben. Deswegen sei im vergangenen Herbst auch der Antrag auf einen Vorbescheid zurückgenommen worden.

Ein großer Dorn im Auge ist Röttenbacher allerdings der Umgang in Teilen der Öffentlichkeit mit der Thematik. Dabei bezog er sich vor allem auf die Bürgerversammlung im vergangenen Dezember. Das Verhalten einiger Teilnehmer sei „eine bodenlose Frechheit gewesen“. So mancher, der sich sonst kaum in die Gemeinde einbrin­ge, habe versucht „uns niederzumachen, das war unterstes Niveau“.

Er habe zwar Lob dafür geerntet, damals nicht aus der Haut gefahren zu sein, werde sich solches künftig aber „nicht mehr gefallen lassen.“ Es sei ihm immer um das Wohl der Gemeinde gegangen, für die die Windräder eine gute Einnahmequelle gewesen wären.

Bei solchen Sätzen konnte wiederum so mancher Windkraftgegner nicht ruhig bleiben. Wie etwa Manfred Legl. Er wolle mit seinen Mitstreitern nicht dafür an den Pranger gestellt werden, dass erhoffte Gelder ausbleiben. Ein anderer Teilnehmer verwies nach der Veranstaltung auf die rechtlichen Stolpersteine, die stattdessen das Projekt zu Fall gebracht hätten.

Zuvor hatte gegen Ende der Versammlung Eckhard Ehrngruber als zweiter Bürgermeister ebenso einiges aus seiner Sicht klargestellt. So seien immer nur zwei Windräder geplant gewesen und nicht mehr. Im Vorfeld der Planungen habe man zur Kenntnis genommen, dass sich die Stimmung gerade in Kaltenbuch in jüngster Zeit zugunsten der Windkraft gedreht habe, so auch in einigen umliegenden Kommunen. Das habe die eigene He­rangehensweise bestärkt.

Niemals habe der Gemeinderat Beschlüsse gegen den Bürgerwillen treffen oder ein finanzielles Risiko eingehen wollen. Man habe zwar geplant, aber „nichts mit aller Macht durch­setzen wollen“. In der Auseinandersetzung hätte er sich ab und an „einen anderen Ton gewünscht“. Nun aber stehe ohnehin fest: „Es werden keine Windräder gebaut.“

Ehrngruber räumte allerdings auch ein, dass bei einer Bürgerbefragung seitens der Verwaltung Fehler gemacht worden seien. Unter anderem seien die Bögen früher als vorgegeben wieder eingesammelt worden. Sie brachten auch ein anderes Ergebnis als eine Fragebogenaktion der Windkraftgegner, bei der die Unterschriften ver­pixelt wurden. Bei der somit anony­misierten Erhebung hatte sich eine deutliche Mehrheit gegen die Räder ausgesprochen.
 

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