Keine Verkehrstoten in Weißenburg-Gunzenhausen 2014

26.2.2015, 08:15 Uhr
Keine Verkehrstoten in Weißenburg-Gunzenhausen 2014

© Bruno Oßmann

„Das ist schon ein Traumergebnis“, betonte der leitende Polizeidirektor Alfred Kühnel bei der Präsentation der Unfallstatistik im Weißenburger Landratsamt. Auch in Westmittelfranken sei glücklicherweise ein „absoluter Tiefstand“ erreicht worden. Dort waren im vergangenen Jahr 17 Verkehrstote zu beklagen. Die Zahl hat sich damit mehr als halbiert, denn 2013 waren es in diesem Gebiet noch 36 im Straßenverkehr getötete Personen gewesen. Weißenburg-Gunzenhausen liege damit absolut im „erfreulichen Trend“ so Kühnel.

„Wenn wir wüssten, warum wir diesen erfreulichen Rückgang haben oder was diesen bewirkt hat, dann würden wir das natürlich forcieren“, sagte Polizeihauptkommissar Karl Kirchner, der beim Polizeipräsidium Mittelfranken die Unfallzahlen auswertet. Für ihn hat „die ständige Präsenz der Polizei“ auf den Straßen der Region ei­nen großen Anteil an der Entwicklung.

Und die wird es auch heuer geben. „Alle Dienststellen werden sich heuer wieder an einem Blitzermarathon beteiligen“, kündigte Kühnel an. Die massiven Geschwindigkeitskontrollen sind Teil der Präsenz, die die Polizei auch in Weißenburg und Umgebung weiter zeigen wird. „Überall und zu jeder Zeit“ müssten die Verkehrsteilnehmer mit Kontrollen rechnen – und zwar nicht nur mit jenen gegen Raser. Weiter aufrechterhalten will die Polizei auch den Kontrolldruck bezüglich Alkohol- und Drogenfahrten. Während Letztere kein großes Problem darstellen, war im Vorjahr der Alkohol wieder häufiger Ursache für Unfälle. 22 Zusammenstöße durch Fahrer, die zu viel getrunken hatten, gab es, verletzt wurden dabei zehn Personen. Kühnel: „Wir dürfen da nicht nachlassen – auch wenn die Kontrollen in der Fläche oft nicht einfach sind.“ Das Gleiche gelte für die Kontrollen, ob der Sicherheitsgurt im Auto angelegt ist. „Die Spezies der Gurtmuffel scheint nicht auszusterben.“

Vor allem im Bereich der Unfälle durch zu schnelles Fahren „sind wir auf einem guten Weg“, sagte Karl Kirchner mit Blick auf die Statistik. Im hiesigen Landkreis wie in Westmittelfranken war die Raserei nicht der Hauptgrund für Unfälle (was bayernweit der Fall war). In der Region sind es eher die Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsverletzungen und zu geringer Sicherheitsabstand, die die meisten Crashs begründeten. „Nicht angepasste Geschwindigkeit“ war im Landkreis nur die fünfthäufigste Unfall­ursache. Kirchner: „Das ist außergewöhnlich positiv.“

Der zweite große Bereich, in dem die Polizei auf die Verkehrsteilnehmer und die Unfallzahlen einwirken kann, ist die Prävention. Direkt messbar ist dies freilich kaum, doch die Zahlen der jungen Erwachsenen, die Unfälle verursachten, geht seit Jahren stetig zurück. 128 Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren wurden als Unfallverursacher re­gistriert – so wenige lange nicht mehr. Kühnel wie Kirchner führen das auf die Arbeit der Polizei und Verkehrswachten zurück, die schon im Kindergarten beginnt. „Wir gehen, wenn es personell möglich ist, verstärkt auch in die Fahrschulen“, so Kühnel. „Es ist das letzte Mal, dass wir die jungen Menschen direkt erreichen.“

Sehr positiv sehen er und die drei Dienststellenleiter Peter Aschenbrenner (Weißenburg), Dieter Meyer (Treuchtlingen) und Markus Rapke (Gunzenhausen, kommissarisch für Harald Eckert) auch die Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten. Bei fast neun Prozent aller Unfälle im Landkreis wollte sich der Verursacher davonstehlen. In über 45 Prozent der Fälle wurde er aber ermittelt – nicht zuletzt durch intensive Ermittlungen sowie die Mithilfe von Zeugen. „Dabei sind 40 Prozent Aufklärungsquote in diesem Bereich schon ein sehr guter Wert“, würdigte Kühnel das Engagement der Polizisten vor Ort.

24 Unfälle an einer Kreuzung

Die Unfallschwerpunkte im Landkreis konnten in den vergangenen Jahren minimiert werden – auch in Weißenburg und Umgebung. Allerdings ist hier nach wie vor die Kreuzung der Umgehungsstraße mit der Eichstätter Straße jener Punkt, an dem es oftmals krachte. 24 Unfälle – und damit so viele wie schon lange nicht mehr – gab es an der „Hörnlein-Kreuzung“ im vergangenen Jahr. Verletzt wurden hierbei sieben Menschen, der Sachschaden betrug über 90000 Euro. „Eine Entschärfung wird nur mit einem bereits seit Jahren geplanten Umbau der Kreuzung möglich sein“, heißt es in der Unfallstatis­tik der Weißenburger Polizei.

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