Kinder sollen Altmühlfranken kennenlernen

13.12.2017, 11:43 Uhr
Kinder sollen Altmühlfranken kennenlernen

© Robert Maurer

Das neue Buch für den Heimat- und Sachkundeunterricht in den dritten und vierten Klassen im Landkreis ist soweit fertig und soll Anfang des Jahres auf der Schulleiterdienstbesprechung vorgestellt werden. Ab März soll es dann im Unterricht Einsatz finden, erklärte Greta Weisenseel. Die Idee dabei ist, dass die Kinder möglichst viel über den Landkreis und seine Besonderheiten erfahren. Was hat es mit den Fossilien im Raum Solnhofen auf sich? Was haben die Römer in Weißenburg gemacht? Wie arbeiten die Landwirte in Altmühlfranken?

Zu den verschiedenen Themen gibt es auf 72 Seiten altersgerechte Erklärtexte, Spiele und Aufgaben, für deren Lösung sich die Kinder auch mal auf die Suche im Internet machen müssen. Als Ergänzung zu dem Heft gibt es auch eine Internetseite mit Bastelanleitungen (im Kinderbereich), weiteren Unterrichtsmaterialien (im Lehrerbereich) oder Tipps für Wanderungen (im Elternbereich).

Einen neuen Ansatz für den Unterricht im 21. Jahrhundert verfolgt die Tabletklasse an der Wirtschaftsschule in Gunzenhausen. 20 Schüler haben den Anfang gemacht. Sie haben nun einen Tablet-Computer, den die Lehrer in den Unterricht mit einbinden können. Die anfängliche Freude der Jugendlichen über die vielseitigen Computer sei inzwischen einer gewissen Ernüchterung gewichen, weil es eben nicht nur um Spaß geht. Weisenseel: „Sie haben gemerkt, dass sie damit auch ihre Hausaufgaben machen müssen.“

Anfang nächsten Jahres sollen die Schüler Rückmeldung geben, wie sich die Tablets auf ihren Schul- und Lern-alltag auswirken. Prinzipiell ist vorgesehen, das Projekt fortzuführen und jedes Schuljahr eine weitere Tabletklasse zu starten, kündigte Weisenseel an.

Somit passt dieses Vorhaben bestens in das Jahresthema „Digitalisierung“, mit dem sich die Bildungsregion 2018 schwerpunktmäßig beschäftigen will. Andere Ansätze sind Informationsveranstaltungen für Eltern über die Gefahren des Internets oder den Datenschutz. Schon die Bildungskonferenz im Oktober diesen Jahres hatte die Digitalisierung in den Mittelpunkt gerückt.

Hinter dem Begriff Bildungsregion, mit dem sich der Landkreis seit 2012 schmückt, verbirgt sich letztlich ein Netzwerk mit Koordinierungsfunktion. Es geht darum, alle Akteure aus dem Bildungssegment unter einem Dach zusammenzuführen, um so langfristig die Bildungsqualität zu verbessern.
Ein Bildungsrat mit Vertretern aus Schulen, Kirchen, Politik, Behörden, Unternehmen, Vereinen, Bildungsträgern sowie Hoch- und Volkshochschulen hat sich gegründet. Als eine Art Ausschuss hieraus gibt es noch einen Bildungsrat mit maximal neun Mitgliedern – das soll einem möglichst effizientem Arbeiten dienen. Die Berufsausbildungsmesse, die Azubi-Werkstatt (als Nachfolger der Azubi-Akademie) und die Internetdatenbanken „Bildungsportal“ und „Ausbildungsportal“ sind Projekte, an denen Greta Weisenseel beteiligt war. Die 26-Jährige ist im Regionalmanagement des Landkreises für den Bereich Bildung und Familie zuständig.

Während ein neues Heimat- und Sachbuch natürlich ein aufwendiges Projekt ist, gibt es andere Vorhaben, die viel weniger Arbeit mit sich bringen. So hat Greta Weisenseel beispielsweise zusammengestellt, welche Ferienbetreuungsangebote es im Landkreis gibt. Von den 70 Ferientagen im Jahr können damit bislang 30 abgedeckt werden. Zum einen will sie zusammen mit den Anbietern einer solchen Betreuung eine Ausweitung angehen. Zum anderen gibt es aber auch Zeiten, an denen es Parallelangebote gibt. Schon ein Entzerren könnte hier zu einer Verbesserung führen.

Landrat Gerhard Wägemann ist jedenfalls vollauf zufrieden. „Die Bildungsregion lebt“, stellte er nach dem Bericht von Greta Weisenseel fest. „Es tut sich viel, was man nach außen oft gar nicht sieht.“

Keine Kommentare