Kunststoffcampus Bayern feierte seine Eröffnung

28.3.2015, 06:00 Uhr
Kunststoffcampus Bayern feierte seine Eröffnung

© Robert Renner

Rund 300 Leute drängten sich in dem modernen, lichten und schwer betonlastigen Neubau. Die Einweihung geriet zum gesellschaftlichen Ereignis. Es fehlten nicht allzuviele aus Stadt und Landkreis, die Rang und Namen haben. Die Sitzplätze im Vorlesungssaal waren bis tief in den Saal hinein namentlich gekennzeichnet und es gab das ein oder andere Gerangel um die Stühle. Wer keinen im Saal mehr gefunden hatte, musste mit einer Live-Schalte im Foyer Vorlieb nehmen.

In den Festreden freuten man sich um die Wette. Was angesichts der Dimension des Projekts durchaus verständlich war. Landrat Gerhard Wägemann betonte, dass der Landkreis ab sofort eine „Zukunftsregion“ sei. In Politik und Wirtschaft knüpft man hohe Erwartungen an den Campus, der nicht nur Spezialisten für die Kunststoffindustrie in berufsbegleitenden Studien- oder Zertifikatslehrgängen ausbilden soll, sondern auch ein technologisches Kompetenzzentrum für die angewandte Forschung sein soll. Erste Kooperationsverträge mit lokalen Firmen seien bereits unterzeichnet, hieß es bei der Einweihung.

Er neige sonst nicht zum Pathos, aber das sei ein „geschichtsträchtiger Tag für die Stadt Weißenburg“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Kultusminister Spaenle ordnete den neuen Hochschulstandort als einen Teil der Strategie der Staatsregierung ein, den Freistaat auch in der Fläche zu stärken. Weißenburg schrieb er dabei „eine ganz besondere Pilotfunktion“ zu.
Prof. Dr. Christian Willisch, der den Campus in Weißenburg leitet, gab einen ersten Überblick über mögliche Forschungsfelder. Oberflächenveredlung mittels Plasmatechnologie, 3-D-Druck für Prototypen oder wie mit der Alfmeier-Tochterfirma „K 3“ Testreihen an Tanks für Autos. In Zusammenarbeit mit den anderen sieben Campi der Hochschule Deggendorf, könnten man in Zukunft aber auch grundlegendere Projekte stemmen. Etwa die Entwicklung von neuen Kunststoffgläsern für die Optik.

Neben der Hochschule Deggendorf ist die Hochschule in Ansbach beteiligt. Sie ist für das Studienzentrum im Campus zuständig. Für den Bau des Gebäude mussten Landkreis und Stadt Weißenburg 8,5 Millionen Euro in die Hand nehmen. Den Rest finanzierte der Freistaat Bayern, der auch Stellen zur Verfügung stellte.

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