Martin Hubers ewiger Kampf gegen den Wettelsheim-Fluch

4.11.2017, 06:00 Uhr
Martin Hubers ewiger Kampf gegen den Wettelsheim-Fluch

© Uwe Mühling (Archiv)

Am Sonntag kann sich nur einer der beiden Coaches ein solches Bierchen einschenken, gesetzt den Fall, das Süd-Derby der Fußball-Bezirksliga in Treuchtlingen (14.30 Uhr, Bezirkssportanlage) endet nicht Unentschieden. Unter der Woche hatten beide Trainer kein Glück: An Allerheiligen entschieden zwei turbulente Schlussphasen die Partien gegen Wettelsheim und Dittenheim.

Der SVW verlor in den letzten Minuten noch 0:2 gegen die TSG Roth. „Wir hätten natürlich gerne etwas Zählbares mitgenommen“, so Grimm. Zumindest einen Punkt holte Dittenheim, auch wenn sich dieser Zähler mehr nach einer Niederlage anfühlt. Es lief die 86. Minute, als sich Martin Huber schon „sein Siegerbierchen“ aufmachen wollte – nicht am Spielfeldrand, sondern am Liveticker in Hamburg.

Als die 90. Minute lief, machte es aber kein Zisch in der Hansestadt: Büchenbach hatte aufgeholt und schoss nach 1:4-Rückstand binnen sieben Minuten drei Tore zum 4:4. „Wir waren wirklich schockiert“, sagt Huber, auch im Namen von seinem Co-Trainer Andreas Roithmeier, der Huber am Mittwoch vertrat. Der Chefcoach gibt offen zu: „Momentan reicht wenig aus, um uns aus der Bahn zu werfen.“ Das führt Huber aber auch darauf zurück, dass seine Mannschaft noch „sehr jung und grün hinter den Ohren“ ist. Gegen Wettelsheim wollen Huber und Co. aber auf keinen Fall noch einmal Lehrgeld zahlen, ging doch das Hinspiel schon 3:0 für die Wettelsheimer aus.

„Katastrophale Bilanz“

Die Situation vor dem Rückspiel ist durchaus brisant: Gewinnt Wettelsheim zieht sich die Grimm-Truppe hoch und gleichzeitig Dittenheim mit in den Abstiegskampf hinein. Für Huber dagegen würde ein Sieg einen Acht-Punkte-Vorsprung auf den SVW bedeuten. Tobias Grimm erwartet eine „junge, spielstarke Mannschaft mit enormer Qualität“, gibt sich aber trotzdem optimistisch. Auch wegen der vielen Rückkehrer, die ihm wieder mehr Möglichkeiten bieten. Huber dagegen geht davon aus, dass Wettelsheim „kompakt stehen und dann schnell umschalten wird“. Seine Elf sollte nicht so „scheunentoroffen sein wie im Hinspiel“. Dann könne der FVD jeden schlagen. „Aber leider gilt das halt auch andersrum“, sagt Martin Huber und lacht.

Eher nichts zum Lachen ist Hubers Bilanz gegen den SV Wettelsheim. Am Anfang seiner Trainerlaufbahn, als er selbst seinen Heimatverein trainierte, war noch alles gut. 2004 stieg Huber mit den Grün-Weißen in die Kreisliga auf. Kaum betreute er aber andere Mannschaften wie den SC Stirn oder zuletzt den FC/DJK Weißenburg, schien es so, als hätte sich der Fußballgott dazu entschlossen, Martin Huber nicht mehr gegen Wettelsheim gewinnen zu lassen. „In den letzten Jahren habe ich vielleicht ein Duell gewonnen, eins Unentschieden gespielt und sonst bestimmt zehnmal verloren“, erklärt Huber, der nichts schönredet: „Das ist natürlich eine katastrophale Bilanz.“

Auch wenn das ziemlich ernst klingt, ist es irgendwie lustig für Huber, „wenn die Wettelsheimer mir sagen: Du könntest mit dem VfB Eichstätt kommen und würdest verlieren.“   Früher sah Huber seine Niederlagen-Serie verbissener, heute ist er in dem Punkt gelassener – natürlich nur, solange morgen der erste Sieg seit Langem rausspringt. Als ehemaliger Wettelsheim-Coach weiß er aber auch um die Stärke des Aufsteigers: „Aus drei Möglichkeiten können die zwei Tore machen, das ist das Schreckliche an denen.“ Nicht nur für den Trainer der Dittenheimer Männer ist das sonntägliche Spiel ein besonderes, sondern auch für den Trainer der Dittenheimer Frauen: Hans-Christian Döbler, Kapitän des SV Wettelsheim, coacht die FVD-Ladys in der Bezirksliga und ist dort mit seiner Mannschaft vorne dabei.

Personell können Wettelsheim und Dittenheim jeweils auf die gleichen Formationen bauen, denen unter der Woche der Fußballgott drei beziehungsweise zwei Punkte weggeschnappt hat. In Wettelsheim fehlt weiter Tobias Krois, in Dittenheim steht hinter dem Einsatz von Chris­toph Oberhauser noch ein Fragezeichen.

Zum Kader des SVW werden aller Voraussicht nach die beiden Torhüter Obel und Kluy sowie die Feldspieler Halbmeyer, Neubauer, Enser, Hüttinger, Döbler, Rasch, Simon Renner, Michael Berthold, Schupp, Bürlein, Baumann, Tobias Fuchs und Bosch gehören.

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