Mehr Fortbildungsmöglichkeiten in Weißenburg

3.5.2016, 12:00 Uhr
Mehr Fortbildungsmöglichkeiten in Weißenburg

© Jan Stephan

Die Nachricht kam einigermaßen überraschend, und es muss nicht angenommen werden, dass sie zu jedem Zuhörer in ihrer vollen Bedeutung durchgedrungen ist. Man verkündete das neue Kompetenzzentrum samt neuen Bildungschancen ein wenig ne­benbei, im Kielwasser des Tags der offenen Tür. Einzig Landrat Gerhard Wägemann (CSU) bemühte sich immer wieder, das neue Kompetenzzentrum nach vorne zu reden.

Meister, Techniker, Betriebswirt

Das ist tatsächlich bemerkenswert. Nahezu alle Mitarbeiterqualifikationen, die Unternehmen der Kunststoffbranche brauchen, können in Zukunft vor der eigenen Haustür, am Campus in Weißenburg erlangt werden – und das im Regelfall berufsbegleitend. „Es geht um die Sicherung der Fachkräf­te“, stellte Dr. Ute Ambrosius, die Leiterin der Hochschule Ansbach fest. Und die Fachkräfte lassen sich am sichersten aus den bewährten Mitarbeitern gewinnen, die man schon im Betrieb hat und höher qualifiziert. Dieses Prinzip bietet auch für junge Einsteiger ins Unternehmen interessante Zukunfts- und Aufstiegsperspektiven, ohne die Region für Studium und Karriere verlassen zu müssen.

Die entscheidende Neuerung ist, dass das Studienzentrum des Campus nun mit der seit 25 Jahren bestehenden Fachschule für Kunststofftechnik in Weißenburg sowie der IHK Nürnberg für Mittelfranken zusammenarbeitet. So sind nicht nur die beiden Bachelor-Studiengänge Strategisches Management und Angewandte Kunststofftechnik am Campus zu absolvieren, sondern auch der Technische Betriebswirt IHK, der Industriemeister Kunststoff/Kautschuk und der Techniker für Kunststofftechnik/Faserverbundtechnologie.

Damit ist nun auch die berufliche Weiterbildung am Campus stark vertreten und zudem eng verzahnt mit der akademischen. Denn durch eine berufliche Ausbildung kann sich bei ei­nem späterem Studium am Campus die Studienzeit um bis zu vier Semes­ter verkürzen, wie Jochen Raschke von der IHK Mittelfranken feststellte. In dieser Kombination sei das Bildungsangebot am Campus tatsächlich bayernweit einzigartig und stelle eine neue Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung her. Dass die Kooperation schon jetzt mit Leben gefüllt sei, bestätigte Gabriele Olschok von der Fachschule für Kunststoff. „Unsere Absolventen sind bereits jetzt ihre Studenten.“

„Wenn mir das bei der Einweihung jemand gesagt hätte, dass wir das so schnell schaffen, hätte ich das nicht geglaubt“, stellte Landrat Gerhard Wägemann fest. Das Kompetenzzentrum in Weißenburg sei ein weiterer Schritt für eine gute Zukunft des Kunststoffcampus Bayern. Wägemann: „Wir wollen alle den Erfolg. Wir wollen alle, dass unsere Millionen einen Gewinn für die Region, für die jungen Menschen hier, für die Unternehmen bringen.“
 

Keine Kommentare