Mehrheit für Rücktritt von Erkan Dinar

22.8.2014, 15:46 Uhr
Mehrheit für Rücktritt von Erkan Dinar

„Soll Erkan Dinar nach dem Vorfall auf der Kirchweih zurücktreten?“ Die­se Frage hatten wir den Teilnehmern einer Online-Umfrage auf nordbayern.
de gestellt. 56 Prozent beziehungsweise 234 der Befragten unterstützen dabei die Aussage: „Ja, er ist als Politiker nicht mehr ernst zu nehmen.“ 27 Prozent, nämlich 114 Online-User, teilen die Forderung nicht und voteten für „Nein, der Vorfall auf der Kirchweih hat mit seiner Arbeit als Politiker nichts zu tun.“ Die dritte Option „Das muss Erkan Dinar selbst entscheiden“ wählten 17 Prozent beziehungsweise 73 der insgesamt 421 Befragten. Die Stimmen wurden im Zeit­raum zwischen Mittwochnachmittag und Freitagmittag abgegeben.

Repräsentativ für die Bevölkerung von Weißenburg ist die Umfrage mit etwas über 400 Teilnehmern selbstverständlich nicht. Dennoch bietet sie ein etwaiges Stimmungsbild, das die gegenteiligen Meinungen einander ge­genüberstellt. Dass viele Bürger für ei­nen Rücktritt Dinars plädieren, lässt sich zwar auch am Erfolg der entsprechenden Facebook-Seite mit mittlerweile über 800 Unterstützern ablesen (wir berichteten). Die Online-Umfrage auf nordbayern.de zeigt aber auch in etwa den Anteil der Bevölkerung, der Erkan Dinar weiterhin im Stadtrat und Kreistag sehen möchte – und das sind immerhin auch über ein Viertel der Befragten. Nimmt man nun noch die Gruppe hinzu, die dem Linken-Politiker selbst die Entscheidung überlassen möchte, sind sogar 44 Prozent gegen einen sofortigen Rückritt.

Zu den Rücktrittsforderungen hat sich Erkan Dinar bislang noch nicht geäußert. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte er jedoch eine Stellungnahme in Bezug auf die Frage, ob er für das Landkreisbündnis gegen Rechts in seiner Funktion als Sprecher noch tragbar wäre. „Den Kritikern/-innen ist hoffentlich klar, dass ich diese Arbeit dort niemals ger­ne gemacht habe“, schreibt der Poli­tiker. „Noch nie habe ich mich dabei gut oder auch wohl gefühlt. Wie auch, wenn man so viele Stunden seines Lebens für die oft wochenlangen Recherchearbeiten hergeben muss.“

Ähnliches hatte er bereits in einem Interview mit unserer Zeitung vor et­wa einem Jahr geäußert. Auf seiner Facebook-Seite erklärt er, dass er sich aus Überzeugung zu dem Engagement verpflichtet fühle. „Und auch, weil die Sicherheitsbehörden diese Arbeit nicht leisten konnten oder wollten.“ Ansporn sei außerdem der Erfolg, den man im Landkreis mit dieser Arbeit erzielt habe: „Die rechtsradikalen Kreise der Freien Nationalisten Weißenburg sind mittlerweile marginalisiert.“

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