Metaller machen in Weißenburg Druck

4.5.2016, 08:13 Uhr
Metaller machen in Weißenburg Druck

© Steiner

„Born to be wild“-Klänge aus den Lautsprechern, Trillerpfeifen und eine Banderole mit der Aufschrift: „Warnstreik – unser gutes Recht“. Damit ging die aktuelle Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie bei einem Warnstreik vor der Leoni-Fabrik in die nächste Runde.

Mit Trillerpfeifen und Transparenten

Auf die geforderte fünfprozentige Lohnerhöhung der Arbeitnehmer reagierte die Arbeitgeberseite mit einem deutlich niedrigeren Angebot: „2,1 Prozent sind eine Provokation“, entrüstete sich Horst Schmitzberger, Sekretär bei der IG Metall Schwabach, in seiner Rede vor der Weißenburger Drahtfabrik.

Begonnen hätten die Verhandlungsrunden mit dem niedrigsten Angebot der Arbeitgeber seit 20 Jahren – laut Schmitzberger ein „Affront“ gegenüber den Metallarbeitern. Genügend Geld sei vorhanden, „sie wollen’s uns nur nicht geben“, ruft Schmitzberger aufgebracht.

Dabei sei die Forderung der Arbeitnehmer durchaus gerechtfertigt: „Wir, die Arbeiter, sind es, die die Konjunktur in Deutschland oben halten“, erklärt der IG Metall Vertreter. Rund zwei Dutzend IGM-Mitglieder ließen gestern bei Leoni für eine halbe Stunde ihre Arbeit ruhen und griffen stattdessen zu Trillerpfeife und Transparenten. Am heutigen Mittwoch ruft die IG Metall Schwabach zu Warnstreiks bei der Gutmann AG und bei Gutmann Aluminium Draht auf.

Die Arbeitnehmervertreter wollen durch Warnstreiks in sämtlichen Bundesländern Druck aufbauen. Falls der Plan scheitert, will die IG Metall mit einem Produktionsstopp bei den bayerischen Automobilherstellern BMW, Audi und MAN härtere Geschütze auffahren. Schmitzberger: „Das ist dann schon ‘ne andere Hausnummer.“ Schmitzberger verglich die Gewerkschaft IG Metall abschließend mit einem Tiger: „Wer auf ihm herumreitet, der wird irgendwann gefressen.“

Keine Kommentare