Mitgliederzuwachs bei der IG Metall

18.2.2016, 13:00 Uhr
Mitgliederzuwachs bei der IG Metall

© IGM

Die Zusammenarbeit mit Ingolstadt war damals nötig geworden, da die IG Metall im Raum Weißenburg, Roth und Schwabach durch Betriebsschließungen und Insolvenzen in den Jahren 2003 bis 2007 rund 2400 Mitglieder verloren hatte – ein gewaltiger Aderlass, der auch die Eigenständigkeit der Verwaltungsstelle infrage stellte.

Durch die Arbeit der Vertrauensleute der IGM in den hiesigen Unternehmen der Metallbranche konnten die Mitgliedsverluste aufgefangen und größtenteils kompensiert werden. „Dadurch haben wir überall Zuwachs erreicht“, hieß es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Mittlerweile sind bei der IG Metall in den Kreisen Schwabach, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen 6388 Mitglieder registriert.

Wahl am 16. März

Deshalb wird die Verwaltungsstelle Schwabach künftig wieder eigenständig, wie Vertreter der Gewerkschaft bei der jüngsten Konferenz der neu
gewählten Vertrauensleute ankündigten. Bei einer Delegiertenkonferenz der Metall- und Elektro-Betriebe wird am 16. März ein neuer Ortsvorstand sowie ein erster und zweiter Bevollmächtigter gewählt werden. Bislang war Johann Horn aus Ingolstadt auch Chef in Schwabach. Für dieses Amt wird aller Voraussicht nach Franz Spieß kandidieren.

Die Vertrauensleute in den Betrieben sind zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, werden aber regelmäßig gewählt und sind die Interessenvertreter der IG-Metall-Mitglieder in den Abteilungen. Durch den täglichen Kontakt mit Mitarbeitern kennen sie die Lage der Beschäftigten in den Betrieben sehr gut.

Zugegen beim Treffen der neuen Vertrauensleute war auch die Tarif­koordinatorin des IGM-Landesbezirks Bayern, Sibylle Wankel. Sie erläuterte die Eckpunkte der bevorstehenden Tarifrunde. Dabei wird die IG Metall auf mehr Geld und mehr Gerechtigkeit setzen. Zwischen 4,5 und fünf Prozent mehr Lohn will die Gewerkschaft in der kommenden Tarifrunde fordern.

Ferner will die IG Metall die Verhandlungen mit den Arbeitgebern nutzen, um die Tarifbindung zu verbessern. „Wir wollen aufklären und motivieren, damit der Organisationsgrad steigt und mehr Betriebe den Flächentarifvertrag anerkennen“, so Wankel. Bislang seien im Schnitt zwischen 50 und 60 Prozent der Beschäftigen über einen Tarifvertrag entlohnt. „Die anderen verdienen zwischen 18 und 28 Prozent weniger für die gleiche Arbeit“, zitierte Wankel gewerkschaftseigene Untersuchungen. „Wir wollen hier eine gesellschaftliche Debatte entfachen und langfristig zu mehr Entgeltgerechtigkeit kommen“, sagte sie.

Dass auch im Raum Roth und Weißenburg-Gunzenhausen große Betriebe teils Tarifflucht praktizieren, zeigten Berichte der Vertrauensleute. Leoni mache das am Standort Georgensgmünd vor. Die Gunzenhausener Firma Schaeffler praktiziere es in Elfershausen, und Gutmann aus Weißenburg wende für seinen Zweigbetrieb in Gundelfingen den Flächentarifvertrag nicht an.

Delegierte gewählt

Als Delegierte in der Vertrauensleutekonferenz wurden aus dem hiesigen Bereich gewählt: Gutmann AG Weißenburg: Michael Schiele (Pleinfeld),  Ralf Lindner (Weißenburg); Gutmann Alu Draht Weißenburg: Sina Eckstein (Pleinfeld); INA Gunzenhausen: Andi Schmid, Seval Günes (beide Gunzenhausen); Leoni Weißenburg: Martin Jentsch (Ettenstatt); Bosch Industriekessel Gunzenhausen: Markus Barthel (Pfofeld), Johannes Föttinger (Gunzenhausen); Schwan Stabilo Weißenburg: Dieter Pfister (Nennslingen); Krauss Maffei Treuchtlingen: Eric Ranzenberger (Heidenheim), Andreas Bittner (Treuchtlingen); JV Kunststoff Heideck: Andreas Liesenberg (Heideck); Pressmetall Gunzenhausen: Isabella Stanko (Pleinfeld), Erika Gehlmann (Gunzenhausen).

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