Mittelfrankenduell in Herzogenaurach

22.11.2014, 08:00 Uhr
Mittelfrankenduell in Herzogenaurach

© Mühling

Das mit dem Gewinnen wird aus Sicht von Treuchtlingens Trainer Stephan Harlander jedoch eine knifflige Angelegenheit: „Herzogenaurach hat eine erfahrene und gut besetzte Mannschaft“. Zwar werden William „Mon­ty“ Rogers und Christian Imberi verletzt fehlen, doch Topscorer Michael Kaiser (20,6 Punkte im Schnitt) ist ebenso dabei wie der zuletzt gesperrte Ryan De Michael, der bei seinen bislang vier Einsätzen mit seinen 2,06 Metern durchschnittlich 10,5 Rebounds geholt hat. Harlander sieht die Longhorns (drei Siege, fünf Niederlagen) in seiner persönlichen Einschätzung auf jeden Fall weiter vorn als es der momentan neunte Tabellenplatz widerspiegelt.

Die Partie gegen die Herzo-Baskets gehört für den VfL-Coach zu jenen Spielen, die aus einer guten Saison eine bessere machen können. „Wir wissen, was wir können. Wir müssen modern und cool agieren und mit schnellen Stafetten und mutigem Spiel versuchen, zum Erfolg zu kommen.“ Speziell die beide Longhorns Kaiser und De Michael gelte es in den Griff zu kriegen. „Wenn uns einzelne Dinge nicht gelingen, wird es eng. Wenn uns mehr nicht gelingt, werden wir ver­lieren“, glaubt der Coach. Harlander hofft aber, dass beides nicht der Fall ist und sein Team an die guten bis sehr guten Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen kann. Aktuell steht der VfL auf Rang vier (fünf Siege, drei Niederlagen).

Der Vergleich zwischen Herzogen­aurach und Treuchtlingen ist stets auch ein sehr emotionales Match – das liegt ein Stück weit auch an den unterschiedlichen Philosophien. Die Longhorns haben in den vergangenen Jahren immer wieder Profis oder Ex-Profis dazugeholt, die Treuchtlinger setzen komplett auf ihr Amateur- und Nachwuchskonzept. VfL-Trainer Stephan Harlander schaut natürlich auch auf Ergebnisse und Tabellen. In erster Linie geht es für ihn aber um die Entwicklung der Mannschaft und darum, die jungen Spieler an das Regionalliga-Team heranzuführen. Von daher hat er auch kein Verständnis, wenn Vereine wie Herzogenaurach ihre U18 vom Spielbetrieb abmelden und gleichzeitig Profis verpflichten.

Unverständnis oder besser gesagt Empörung zeigte Harlander im Vorfeld des Derbys auch für einen Facebook-Eintrag von Longhorns-Co-Trainer Peter Simon. Der hatte vom „Derby aller Derbys“ gesprochen und alle Unterstützung gefordert, um „den Treuchtlinger Fan-Mob Parolie bieten zu können“. Harlander wies in seiner Antwort erst einmal auf die Fehler in dem obigen Zitat hin, machte dann vor allem deutlich, dass er solche Aussagen daneben findet und stellte aus VfL-Sicht einige Punkte klar. Für all das erntete er reichlich „Likes“. Inzwischen hat sich der Herzogenauracher Spartenleiter entschuldigt und die Einträge sind ge­ändert bzw. verschwunden. Die Sache zeigt, dass es kein normales Spiel ist.

Ungeachtet solcher Nebenkriegsschauplätze wollen die Treuchtlinger heute den Sport in den Mittelpunkt stellen und auswärts bei den Longhorns gewinnen.

Fehlen wird erneut der verletzte Simon Geiselsöder, die Langzeitpatienten Marius Lang und Florens Remmele ebenfalls. Oliver Linss ist studienbedingt nicht dabei. Trainingstaktisch herrschten unter der Woche „keine guten Voraussetzungen“, wie Harlander sagt. Ihm fehlten mehrere Spieler. Doch das war in den Vorwochen auch schon der Fall.

So vertraut der VfL-Coach auf folgenden Kader: Stefan Schmoll, Tim Eisenberger, Volker Lang, Claudio Huhn, Arne Stecher, Florian Beierlein, Leon Fruth, Jonas Rauch, Aleko Mavropoulos, Jonathan Schwarz und Kevin Vogt.

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