Nach dem Bürgermeister geht in Pleinfeld auch der CSU-Fraktionsvorsitzende

30.1.2019, 09:56 Uhr
Nach dem Bürgermeister geht in Pleinfeld auch der CSU-Fraktionsvorsitzende

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Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Dirschs Hinwerfen und Huebers Verzicht. Das zeigt allein schon die zeitliche Nähe, und Stefan Ritzer macht daraus auch kein Hehl. „Thomas Hueber und Markus Dirsch sind befreundet. Es war 2014 naheliegend, dass Thomas Hueber den Fraktionsvorsitz übernimmt.“ Die Kombination habe auch sehr gut funktioniert.

„Ich habe das damals gemacht, um Markus Dirsch einen Gefallen zu tun“, bestätigte auch Thomas Hueber. Doch tatsächlich sei ihm die Belastung für das politische Ehrenamt einfach zu viel geworden. „Ich habe da sehr viel Zeit investiert. Jetzt ist wieder meine Firma an der Reihe.“ Die Hueber-Firmengruppe hat insgesamt rund 120 Mitarbeiter und wird von Thomas Hueber und seinem Bruder Stefan geleitet.

Nach dem Bürgermeister geht in Pleinfeld auch der CSU-Fraktionsvorsitzende

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Normaler Gemeinderat wird Thomas Hueber aber bleiben. Ihm sei bewusst, dass der Zeitpunkt jetzt so interpretiert werden könne, als gäbe es Knatsch in der Fraktion. „Aber hätte ich es gemacht, wenn ein neuer Bürgermeister da ist, hätte es geheißen: Der kann mit ihm oder ihr nicht.“ Deshalb habe er nun unmittelbar nach Dirschs Hinwerfen ebenfalls seinen Rücktritt erklärt. „Auf jeden Fall hat der Schritt nichts damit zu tun, dass ich selbst Bürgermeisterkandidat werden möchte. Das will ich nämlich definitiv nicht.“

Stefan Ritzer zieht ein positives Fazit für die vergangenen knapp fünf Jahre unter der Führung Huebers. „Für die Fraktion war es eine klasse Zusammenarbeit.“ Er selbst war bislang als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und natürlich auch als CSU-Vorsitzender in die Abläufe und Entscheidungen in der Marktgemein­de und in der CSU-Fraktion mitein­gebunden. So kann der Übergang nun nahtlos und ohne Einarbeitungszeit erfolgen.

Der Chef des gleichnamigen Ingenieurbüros in Pleinfeld hofft, dass nach dem turbulenten Start ins Jahr nun wieder Ruhe einkehrt in den Gemeinderat und speziell in die CSU in Pleinfeld. Er ist nun erst einmal kommissarischer Leiter der Fraktion, geht aber davon aus, dass er bis zur Kommunalwahl 2020 die Fraktion führen wird. „Einen neuen Stellvertreter müssen wir noch suchen“, stellte er fest. In der Vergangenheit hatte es zwei gegeben: Stefan Ritzer und Hannelore Wechsler. Letztere hat sich aus persönlichen Gründen in der Januar-Sitzung aus dem Gremium verabschie­det (wir berichteten).

Nun geht es um die Suche nach Bürgermeisterkandidaten. Denn auch die CSU möchte natürlich am 12. Mai einen Bewerber ins Rennen schicken. Noch habe man sich nicht festgelegt, erklärten Ritzer und Hueber übereinstimmend. Aber natürlich sei nicht mehr viel Zeit für die Nominierung, bekannte der Ortsverbandsvorsitzende. Freie Wähler und SPD haben ebenfalls angekündigt, Kandidaten aufstellen zu wollen. Bei den FW wird Uwe Geuder als wahrscheinlicher Kandidat gehandelt, heißt es in politischen Kreisen in Pleinfeld. Allerdings hat der frühere Rektor der Grundschule das gleiche Problem wie Markus Dirsch vor knapp fünf Jahren: Ihm fehlt die kommunalpolitische Erfahrung. Er gehört dem Gemeinderat erst seit Ende letzten Jahres an.

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