Nach der B2 soll nun die B13 ausgebaut werden

22.6.2018, 07:55 Uhr
Nach der B2 soll nun die B13 ausgebaut werden

© Limes-Luftbild

Konkret bedeutet das, dass Verkehrspolitik sich nicht an den Grenzen der Landkreise und Regierungsbezirke orientieren soll, sondern sich der Ausbau der Infrastruktur vor allem am tatsächlichen Verkehrsaufkommen und den Handelsrouten orientieren muss. Hier belegen die Zahlen, die Heinrich Schmidt und Werner Ott vom Staatlichen Bauamt in Ansbach vorstellten, dass der Verkehr in Zukunft noch mehr zunehmen wird. Vor allem auf der nach Ansicht der IHK noch nicht optimal ausgebauten Bundesstraße 13.

Bis zu elf Prozent mehr Verkehr

Bis zu elf Prozent soll das tägliche Verkehrsaufkommen auf der B13 bis zum Jahr 2030 noch zulegen. Das bedeutet zum Beispiel, dass an der Zählstelle in Merkendorf pro Tag 10200  Autos vorbeirauschen. Eine Ortsumgehung von Merkendorf ist bereits im vordringlichen Bedarfsplan des Bun­desverkehrswegeplans (BVWP) 2030. Die Vorlage des Vorentwurfs ist bereits für diesen Monat geplant.

Auch die Ortsumgehung Schlungenhof ist ebenfalls im vordringlichen Bedarfsplan. Seit dem Frühjahr 2017 findet laut Straßenbauamtschef Schmidt ein „intensiver Variantenfindungsprozess“ statt, der derzeit insgesamt fünf verschiedene Optionen für eine Umfahrung im Angebot hat.

Mit dem Ausbau der B2 ist die IHK zum derzeitigen Zeitpunkt dagegen ziemlich zufrieden. Die Bundesstraße, die die wichtigen Metropolen Nürnberg und Augsburg verbindet, ist nach Ansicht von Jörg Eichhorn, dem 1. Vorsitzenden des IHK-Ausschusses für Verkehr und Logistik, „zu 90 Prozent ausgebaut“. Lediglich für das Nadel­öhr in Dietfurt und die „Hörnleinkreuzung“ wünscht sich die IHK noch Verbesserungen und stößt damit auch beim Staatlichen Bauamt in Ansbach auf offene Ohren. „Die IHK ist für uns neben der Politik ein wichtiger Unterstützer“, bekannte Schmidt. Es seien sich alle einig, dass in puncto Hörnleinkreuzung „nur die große Lösung“ sinnnvoll sei.

Eine Aussage, die von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) bekräftigt wurde: „Wir sind uns in allen Gremien einig, dass man hier kein Stückwerk macht, sondern gleich etwas Gescheites.“ Man dürfe jetzt nur nicht die Nerven verlieren, „bloß weil in Berlin jemand nachrechnet“. Auch nach Meinung des IHK-Ehrenvorsitzenden Dr. Karl-Friedrich Ossberger wäre es „ein Schildbürgerstreich“, wenn lediglich in Weißenburg auf der B2 Ampeln stünden. Landratstellvertreter Robert Westphal (CSU) bekräftigte ebenfalls, dass auch der Landkreis weiterhin für „die große Lösung ohne Ampel“ kämpfe.

Bezüglich dem Ausbauzustand der B13 ist sich die IHK einig, dass die Straße, die in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut wurde, dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen ist. Baudirektor Heinrich Schmidt vom Staatlichen Bauamt Ansbach warf indes eine These in den Raum, die die IHK-Vertreter vermutlich nicht gerne gehört haben. So sei die Verkehrsbelastung auf der B13 zwischen Gunzenhausen und Weißenburg mit rund 5000 Fahrzeugen täglich eher „unterdurchschnittlich“. Vom Verkehr her sei ein Ausbau deshalb hier nur schwer zu rechtfertigen.

Sinnvoll ist es aus Schmidts Sicht die beiden großen Straßen, die den Landkreis in West-Ost-Richtung queren, unterschiedlichen Verkehren zu widmen. So soll der Schwerlastverkehr weitgehend auf der B13 fließen, der Tourismusverkehr dagegen auf der Staatsstraße 2222. „Das ist auch die Intention des IHK-Gremiums“, bekräftigte Ossberger. So gibt es bereits ein „vereinbartes Wording der IHK, in dem steht, welche Straße welche Funktion verfolgt“.

Navis statt Schilder

Wie das aber in die Praxis umzusetzen ist, daran hatte Bürgermeister Markus Dirsch (CSU) seine Zweifel. Der Pleinfelder Rat­hauschef meinte berechtigterweise: „Verkehrslenkung ist heute schwierig, wenn die meisten Autofahrer sich auf ihre Life Traffic Navis verlassen und nicht auf irgendeine Beschilderung.“

Ulrich Schaller von der IHK Nürnberg für Mittelfranken meinte, dass sich das Gremium insgesamt überlegen müsse, welche Variante welchen Aufgaben am besten gerecht werde und dass beispielsweise eine „B13a“, die im Norden Eichstätt umfährt, momentan nicht durchsetzbar sei.

Langfristig, bekräftigte abschließend Ossberger, müsse aber vor allem auch über eine bessere Verkehrsanbindung der beiden Wirtschaftsräume Ansbach und Ingolstadt nachgedacht werden, auf deren Achse auch Weißenburg und Eichstätt liegen. Diese wichtige Verbindung komme ihm bislang zu kurz, meinte der IHK-Ehrenvorsitzende. Hilfreich könne es hier ja bereits sein, wenn entlang der Strecke Überholmöglichkeiten geschaffen werden könnten und die B13 zumindest teilweise dreispurig ausgebaut werden könnte.

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