Neue Feier-Location für Erwachsene

24.5.2016, 12:00 Uhr
Neue Feier-Location für Erwachsene

© Jan Stephan

Verblüffend, wie sich die Dinge entwickeln: vor Jahren war im Weißenburger Land noch tote Hose, was die Clubszene anbetrifft, und das Gejammer groß. Nach der Schließung des Salinas gab es einige Zeit lang keine einzige größere Tanz- und Weggeh-Location. Ab Ende September, Anfang Oktober ist man bei drei Örtlichkeiten dieser Art angelangt – und zwei davon werden in Ellingen beheimatet sein, das damit zu einer Art Feierzentrum des Landkreises wird.

Verblüffend auch, wer hinter dem Projekt steckt: die Soho-Betreiber Peter Berschneider, Tobias Weißhaupt und Toni Dittmann eröffnen den Club und sperren damit ihre zweite Disco auf. Beide Locations liegen Luftlinie gerade fünf Kilometer auseinander. „Wir haben im Soho viele Unterhaltungen geführt, dass wir doch mal was für Ü 30 machen sollen“, erklärt Tobias Weißhaupt. Das allerdings sei schwierig. „Wir haben jeden Samstag geöffnet, wenn wir an dem Tag was für Ältere machen, dann kommen die Jungen auch, und das passt nicht perfekt.“ Die „eierlegende Wollmilchsau“ gebe es auch im Veranstaltungsbereich nicht. „Wir sind überzeugt davon, dass man sich auf eine Sache konzentrieren muss, eine Kombination geht nicht.“

Die Konsequenz aus diesen Über­legungen: es braucht eine Discothek „für Erwachsene“. „Da können wir jetzt gezielt für die was machen, die im Soho bisher ein bisschen zu kurz kamen“, so Weißhaupt. Dass die neue Discothek in der Nachbarschaft des Ellinger Sommerkellers liegt, mit dem das Soho schon traditionell in Konkurrenz steht, sei den Umständen geschuldet. „Es gibt in Ellingen eben mal zwei Locations, wenn sich eine solche Chance in Pleinfeld ergeben hätte, dann hätten wir das da gemacht.“ Das wird Sommerkeller-Betreiber Rainer Langer allerdings auch nicht fröhlicher stimmen. Der Weißenburger Gastronom hatte sich in Ellingen ebenfalls auf ein etwas älteres Publikum konzentriert.

Stilvolles Retrokonzept

Das Kitzbühel hat das Soho-Trio vom Besitzer und vorherigen Betreiber Manfred Müller gepachtet, sich aber ein Kaufoption in den Vertrag schreiben lassen. Das „Max&Moritz“, wie man den Laden benannt hat, soll keine Eintagsfliege sein, sondern mittelfristig die Weggeh-Szene in der Region beleben. Ab Ende September soll immer samstags geöffnet sein. Eine große Tanzfläche, ausreichend Sitzplätze, ein Bistro und passende Veranstaltungsformate sollen das Ü-30-Klientel locken. „Da wird es dann auch wieder Asbach-Cola und Campari-Orange geben“, erläutert Weißhaupt die Idee des nostalgisch-stilvollen Retrokonzepts.

Dabei will man aber auf Qualität setzen. Unter anderem bei der Musik, wo man Bayern-3-DJ Tonic als „Resident DJ“ gewonnen hat, dem man eine schöne musikalische Mischung aus Retro und Moderne zutraut. Weißhaupt: „Nur, weil jemand 40 ist, heißt das ja nicht, dass er nur Musik hört, die 30 Jahre alt ist.“ Man werde die Sommerpause jetzt nutzen, um das Innere noch ein wenig aufzuhübschen, und dann Ende September, Anfang Oktober, in die Saison starten. Die läuft weitgehend parallel zur Soho-Saison, also von Ende September bis Mitte Mai.

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