Neue Schulleiterin in Nennslingen begrüßt

21.12.2015, 08:15 Uhr
Neue Schulleiterin in Nennslingen begrüßt

© Maurer

Raitenbuchs Bürgermeister Josef Dengler als Vorsitzender des Schulverbandes auf dem Jura lobte die Kompetenz der Treuchtlingerin. „Sie interessieren sich für alles, Sie wissen alles.“ Ab dem Moment, als klar war, dass die damalige Konrektorin der Grundschule Süd in Gunzenhausen das Rennen in Nennslingen gemacht hat, war sie regelmäßig in Nennslingen - obwohl sie noch gar nicht offiziell ernannt war und sie damit eine Doppelbelastung in Kauf nehmen musste. Dengler freute sich über den „unwahrscheinlichen Optimismus“ und den Charme den die neue Rektorin versprüht und stellte deshalb auch fest: „Es würde mir wohl schwer fallen, Ihnen irgendeinen Wunsch abzulehnen.“

Zu Hohmanns Vorgänger Bernd Grässler pflegte Dengler ein eher frostiges Verhältnis. Was die erforderliche räumliche Ausgestaltung der Nennslinger Schule angeht, waren die beiden Meinungen schlecht auf einen Nenner zu bringen. Mit Nicole Hohmann scheint das deutlich besser zu funktionieren. Stand der Dinge in Sachen Schulsanierung ist, dass es zwei Modelle gibt: Ein Neubau in der Verlängerung der Turnhalle auf dem bisherigen Pausenhof und ein anschließender Abriss des bestehenden Gebäudes. Und eine Sanierung im Bestand. Aktuell liegt die Angelegenheit bei den vier Mitgliedsgemeinden des Schulverbandes, erläuterte Dengler im Gespräch mit unserer Zeitung.

Neue Schulleiterin in Nennslingen begrüßt

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Ohne einer Entscheidung der Gemeinderäte von Bergen, Burgsalach, Nennslingen und Raitenbuch vorgreifen zu wollen, wird der Schulverbandsvorsitzende auf jeden Fall zu Jahresbeginn einen Antrag für die energetische Sanierung des bestehenden Gebäudes einreichen. Sollte dieser erfolgreich sein, „gäbe es dann für einen Teil der Kosten 90 Prozent Förderung“, sagte Dengler.

Die eigene Handschrift

Aber nicht nur Dengler ist von der neuen Rektorin begeistert. Gudrun Kamm, die stellvertretende Schulleiterin, attestierte der neuen Chefin ein feines Gespür, zu belassen was gut funktioniert, und dem Ganzen dennoch eine eigene Handschrift zu geben. „Wir freuen uns auf das, was noch kommen wird.“ Den Schülern Werte und Wissen zu vermitteln sei eine Teamarbeit, sagte Landratstellvertreter Robert Westphal. Er stellte fest, dass dies in Nennslingen auf hervorragende Weise gelingt.

„Sie sind richtig hier. Sie hat die Schule gebraucht“, ist Elternbeiratsvorsitzende Erika Horndasch überzeugt, nachdem sie nun einige Monate mit Nicole Hohmann zusammengearbeitet hat. Eduard Gradl, der ebenfalls neu im Amt befindliche Schulamtsleiter in Weißenburg, hat beim Studieren der Akten nur positive Bewertungen für die Treuchtlingerin gefunden. „Organisationstalent“, „ein beeindruckendes Berufsethos“ und „Innovationsbereitschaft“ waren nur drei der vielen Eigenschaften, die Nicole Hohmann zugeschrieben werden.

Nach dem Studium in Eichstätt war sie zunächst in Oberbayern als Lehrerin im Einsatz. 2007 folgte der Wechsel nach Mittelfranken, und damit verbunden ein rasanter Aufstieg. 2013 wurde sie bereits Konrektor in Gunzenhausen und nur zwei Jahre später ist sie selbst Chefin einer Schule.

Als Vertreter des Personalrats legte stellvertretender Vorsitzender Uwe Geuder seiner Kollegin nahe: „Gute Lehrer sind vor allem auch motivierte Lehrer.“ Hohmanns Aufgabe sei es, das Kollegium bei immer neuen Anforderungen zu begleiten und gegebenenfalls auch die Rolle des Motors zu übernehmen. Die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindergarten stellte Pfarrer Matthias Heckel heraus. Und Stefan Rottler als Vorsitzender des Fördervereins scherzte, dass die Schüler schon viel früher gewusst hätten, wer neue Rektorin wird. Immer wenn er nach dem Tennisunterricht im Sportverein zu den Kindern gesagt hat, sie sollen jetzt aufräumen, hätte er zur Antwort bekommen: „Ho, Mann!“ Es habe etwas gedauert, bis ihm die eigentliche Bedeutung klargeworden sei.

Nicole Hohmann selbst griff sich ein paar Eckdaten aus ihrem Lebenslauf heraus, um aufzuzeigen, dass sie sich schon immer gerne neuen Herausforderungen gestellt hat. Egal ob es sich um Fortbildungen für Eltern und Lehrer oder um den Aufbau einer Lesewerkstatt handelte, stets habe sie gerne aktiv gestaltet. Sie bedankte sich bei ihren Weggefährten, von denen sie viel lernen durfte und die ihr Vertrauen schenkten.

Fit am Computer

Sie bedankte sich beim Kollegium für den herzlichen Empfang und die vielfältige Unterstützung, aber auch bei offenen Ohren im Schulverband und im Schulamt. Wichtig sei es ihr, traditionelle Werte und moderne Technik (ihr souveräner Umgang mit Excel und Powerpoint klang in mehreren Reden an) im Einklang zu bringen, erläuterte sie. Es sei heutzutage wichtig, dass sich die Kinder mit Notebook, Tablet und Smartphone auskennen. „Dabei ist mir nicht wichtig, dass sie das neueste Spiel starten können. Sie sollen sich Informationen beschaffen können.“

Besonders herzlich bedankte sich Nicole Hohmann bei den Kindern. Der Chor der Grundschule hatte mit drei Liedern (zwei davon aus einem Musical, das im Juli gezeigt wird) und ihre eigene Klasse 4a mit einem eigens auf Nicole Hohmann getexteten Song für Kurzweil zwischen den Reden gesorgt. Auch das Kollegium hat gedichtet und „Leise rieselt der Schnee“ neu interpretiert: „Drom am Jura is schee.“

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