Neuer Durchblick in den Thermen

22.4.2015, 14:00 Uhr
Neuer Durchblick in den Thermen

© Renner

Der Bauaussschuss des Stadtrats hat seine jüngste Sitzung in den Römischen Thermen gehalten, um sich ein Bild von den Verbesserungen zu machen. Wie mehrfach berichtet, war die 1985 eröffnete Anlage in die Jahre gekommen und brauchte eine Renovierung. Uwe Eckert vom Weißenburger Bauamt stellte die Arbeiten vor, die in den vergangenen beiden Jahren erledigt wurden.

Am auffälligsten ist die neue Verglasung des Schutzbaus. Die alten Kunststoffscheiben waren matt geworden und wirkten, als hätte man sie jahrelang nicht gepflegt. Auf der Ostseite, sprich zur Straße und zum Foyer hin, sind sie komplett durch Echtglas ersetzt. Dafür mussten gut 36000 Euro berappt werden. In diesem Jahr werden die Scheiben auf der Nordseite hin zu den benachbarten Grundstücken ausgetauscht. Verwendet werden dort mattierte Scheiben, damit man den Nachbarn nicht auf den Kaffeetisch schauen kann, erläuterte Eckert.

Auf der Westseite sind noch die alten Scheiben eingebaut. Diese sollen sukzessive ausgetauscht werden, sagte Museumsleiter Dr. Mario Bloier beim Rundgang. Erneuert wurden auch die Notausgänge. Sie waren bis dato nicht vom Rundgangssteg aus zu erreichen. Daher wurde eine entsprechende Rampe angesetzt. Die neuen Notausgänge schlugen mit gut 19000 Euro zu Buche.
Größtes Projekt war der neue Medien- und museumspädagogische Raum, der auf der Empore an der Südseite des Schutzbaus anstelle des früheren Büros eingerichtet wurde. Dieser schlug inklusive Ausstattung mit 68000 Euro zu Buche. Außerhalb des früheren Büros war früher ein Bildschirm angebracht, in dem ein Film über die Thermen gezeigt werden konnte. Das aber störte, wenn parallel dazu Gruppen durch die Thermenanlage geführt wurden.

Nun kann der Film räumlich getrennt vorgeführt werden. Der Medienraum, der mit einer Wand- und Fußbodenheizung ausgestattet wurde, ist auch für kleine archäologische Tagungen oder für Bastelangebote für Kinder nutzbar. Und: Der Raum – und damit die Filmvorführung – ist nun durch einen Treppenlift (Kosten: knapp 19000 Euro) barrierefrei erreichbar.

Unterhalb des Medienraums, im Bereich der früheren Toiletten – die WCs sind ja nun im Empfangsgebäude un­tergebracht – wurden Lagerräume geschaffen. Außerdem entstand ein Technikraum. Mülltonnen und andere Geräte wurden in eine Gartenhütte ausgelagert. „So wurden Schmutz-ecken beseitigt“, erläuterte Eckert.

Neu gestaltet wurde auch der frühere Eingangsbereich im Schutzbau. Das kleinteilige Pflaster wurde durch Betonplatten ersetzt. So entstand Eckert zufolge „eine ruhige, groß­zügige Fläche“. Auf der findet sich immer noch das veraltete Thermenmodell, das aber noch so lange seinen Dienste tun muss, bis ein nach den neuesten Erkenntnissen angefertigtes angeschafft ist. Museumsleiter Bloier zufolge ist der Bau bereits ausgeschrieben. Finanziert wird das Modell nach Angaben von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel „aus Drittmitteln“, sprich über Spenden.

Der Museumsleiter berichtete ferner, dass er ein weiteres Thermenmodell für 50 Euro gekauft hat. Angefertigt hat es eine Abiturientin. Das Modell im Maßstab 1:100 sei allerdings nicht für den Thermenstandort geeignet, sondern komme ins neue Römermuseum, um von dort thematisch ei­nen Bogen zu den Thermen schlagen zu können.

Beleuchtung mit LED-Lampen

Ebenfalls ausgetauscht wurde die Beleuchtung. Statt der alten Scheinwerfer sind nun LED-Lampen im Einsatz. Der Austausch kostete rund 3600 Euro, wurde aber mit 1100 Euro von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums bezuschusst.

Als weitere Verbesserungsmöglichkeiten nannte Eckert den Einbau von Lichteffekten, um beispielsweise frühere Kalt- und Warmbereiche optisch darstellen zu können, transparente Banner, touristische Leitsysteme, Vitrinen für Exponate und Schautafeln. Möglich wäre natürlich auch, die Führungsstege zu modernisieren. Während der Planung waren Stege mit Glasböden vorgeschlagen worden. Die bezeichnete OB Schröppel jetzt aber als „nicht finanzierbar“.

Mit Blick auf die erledigten Maßnahmen resümierte er vor den Bauausschussmitgliedern: „Ich denke, wir haben hier alle miteinander sinnvolle Investitionen beschlossen.“

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