Neuer Markt im Weißenburger Nordosten

21.5.2015, 05:30 Uhr
Neuer Markt im Weißenburger Nordosten

© Robert Renner

Sandfeld liegt an der Weißenburger Umgehungsstraße zwischen der Auffahrt Jahnstraße und dem Wohngebiet An den Sperrwiesen am Krankenhaus. Doch warum noch ein Supermarkt in Weißenburg, noch dazu in dieser Randlage? Die Antwort liegt auf der Hand. Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Bevölkerung kommt den fußläufigen Nahversorgungsmöglichkeiten immer größere Bedeutung zu.

Wenn auf dem Areal an der Um­gehungsstraße ein weiteres Wohngebiet entsteht, sind mit den benachbarten Bereichen Galgenbergsiedlung, Jahnstraße und Sperrwiesen mehrere Wohnquartiere vorhanden, die relativ weit entfernt von den Einkaufsmärkten an der Eichstätter Straße, der Schwärzgasse oder am Altstadtring sowie den Innenstadtgeschäften liegen, also würde von vielen das Auto für den Einkauf genutzt. Gebe es aber einen nahe gelegenen Markt, würde dieser zu Fuß angesteuert, was auch den Binnenverkehr in der Stadt re­duziere, glauben die Stadtplaner.

Standort abklären

Für das Areal im Nordosten Weißenburgs muss allerdings noch geklärt werden, wie die Zufahrten zum Wohngebiet und zum Kaufcenter gelegt werden können und wo genau der Markt angesiedelt werden soll. Geht es nach den Vorstellungen der Stadtplaner und von Stadtbaumeister Schwarz, dann sollte er bevorzugt in Richtung der Stadt gebaut werden. Die Supermarktketten hingegen zieht es eher unmittelbar an die Umgehungsstraße, weil sie sich dort eine bessere Wahrnehmung erhoffen. Wie dem auch sei: Die Marktansiedlung und die Erschließung des Wohngebiets sind vorerst noch Zukunftsmusik.

Dennoch befindet FDP-Stadtrat und Apotheker Alexander Kohler, dass der Kaufmarkt nicht zu groß werden darf. Er schade sonst den Geschäften in der Innenstadt. Stadtbaumeister Thomas Schwarz entgegnete, der Stadtrat müsse eben konsequent dort innenstadtrelevante Sortimente ausschließen.
Dr. Karl-Friedrich Ossberger plädierte dafür, sollte in dem Quartier tatsächlich ein Markt entstehen, diesen mit einem ansprechenden Grüngürtel zu umgeben. Das mache die Sa­che nicht nur für die unmittelbaren Anwohner erträglicher, sondern das sogenannte „Pantoffelgrün“, also ein kleiner Grünbereich, der für kleine Spaziergänge gut erreichbar sei, erhöhe die Lebensqualität für so ein Stadtviertel.

Den Vorschlag einer Bürgerin, auf dem Areal lieber ein Hotel anzusiedeln, das auch von Reisenden auf der nahe gelegenen Bundesstraße profitieren könne, erteilten die Planer und der Stadtbaumeister eine Absage: „Ein Hotel wollen wir

lieber näher an der Innenstadt haben“, sagte Schwarz.
Was auch immer entstehe, der Lärmschutz dürfe nicht vergessen werden, merkte ein Bürger an, der An den Sperrwiesen wohnt. Die Lärmbelästigung durch die Bundesstraße habe in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, unterstrich er, und Anwohner der Jahnstraße, aber auch Bürger aus Hagenbuch, pflichteten ihm bei.

Auch müsse bei einem neuen Wohngebiet auf ausreichend Parkplätze geachtet werden, merkte der Bürger weiter an. An den Sperrwiesen würde teilweise auf den Gehwegen geparkt, weil nicht genügend Stellflächen vorhanden seien. Und es dürfe keine direkte Durchfahrt vom Krummen Sandfeld zu den Sperrwiesen gebaut werden, denn sonst würden sich viele Autofahrer von der Jahnstraße zum Krankenhaus den kürzesten Weg suchen und viel Durchgangsverkehr in den Wohngebieten schaffen.

Dies werde auf jeden Fall berück­sichtigt, versicherte ihm der Stadtbaumeister. Und in Sachen Lärmschutz teilte ihm Oberbürgermeister Jürgen Schröppel mit, dass beim geplanten dreistreifigen Ausbau der Weißenburger Umgehung auch der Lärmschutz erneuert werden müsse, was dann wohl auch Verbesserungen für die bestehenden Wohngebiete bringe.

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