Neues Baugebiet auf dem Holzinger Hasenacker

17.1.2017, 08:18 Uhr
Neues Baugebiet auf dem Holzinger Hasenacker

© Plan: Stadt Weißenburg

Es handelt sich um eine größere innerörtliche Brachfläche. Die Bebauung gilt als Maßnahme zur Innenentwicklung und folgt „den landesplanerischen Zielen und Grundsätzen“, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel sprach von einem „sinnvollen Lückenschluss“ zwischen dem Baugebiet an der Bürgermeister-Hemmeter-Straße und dem Altort.

Die 17 Parzellen sollen zwischen 600 und 1155 Quadratmetern groß werden. Die großen Grundstücke seien aus topografischen Gründen unumgänglich. Sie würden im dörflichen Bereich aber auch nachgefragt, sagte der OB. „Die Gliederung des Baugebiets und die Gestaltung der Grundstücksgrößen trägt dazu bei, den ländlichen Charakter des Planungsgebiets mit eher großen Grundstücken und signifikanten Gartenteilen zu erhalten und weiterzuentwickeln“, erläutern die Ausschussunterlagen.

Der Hasenacker erhält seine Zufahrt vom bestehenden Wohngebiet aus. Eine direkte Anbindung an die Kreisstraße WUG 5 ist nicht vorgesehen. Nach der Einfahrt in das neue Baugebiet schließt in Richtung Norden ein kurzer Stichweg an, der bereits nach zehn Metern in einen Wendeplatz mündet. In Richtung Süden ist eine 210 Meter lange Stichstraße geplant, die dann nach Westen abknickt und ebenfalls in einen Wendeplatz mündet. Durch die Stichstraßen, die keinen Durchgangsverkehr entstehen lassen, soll das Verkehrsaufkommen minimiert werden.

Um die Neubaugebiete für Fußgänger und Radfahrer an den Altort anzubinden, ist ein drei Meter breiter Weg geplant. Diesen begrüßte Stadtrat und Ortssprecher Wolfgang Näpfel (SPD) ausdrücklich. Generell bezeichnet er es als „begrüßenswert, dass in Hol­zingen ein Baugebiet geschaffen wird. Kritik übte er allerdings am geplanten Regenrückhaltebecken in der Südostecke des Wohngebiets. „Ob man das wirklich braucht, weiß ich nicht“, meinte er. Näpfel empfindet es als „störenden Faktor“.

Aus wasserrechtlichen Gründen muss das Wohngebiet im sogenannten Trennsystem entwässert werden. Schmutzwasser selbstverständlich über den Kanal, „das nicht oder nur gering verschmutzte Niederschlagswasser soll in den circa 100 Meter südlich (...) gelegenen Hammerstadtgraben eingeleitet werden“, informieren dazu die Sitzungsunterlagen.

Dazu sei das Regenrückhaltebecken erforderlich, weil das Niederschlagswasser nur gedrosselt in den kleinen Bach eingeleitet werden dürfe. Das Regenrückhaltebecken, das außer nach Niederschlägen meist trocken sein wird, müsse aber nach den geltenden Vorgaben im Wohngebietsbereich liegen, machte OB Schröppel wenig Hoffnung auf eine Änderung des Bebauungsplans an dieser Stelle.

Den Hasenacker, aber auch die geplanten Baugebiete in Dettenheim und Hattenhof – dessen Bebauungskonzept hat der Stadtrat im Dezember abgesegnet – sowie die Bebauung des Gärtnerei-Bauer-Geländes zwischen Nie-derhofener Straße und Maxanlage zählte Schröppel beim Neujahrsempfang unter jenen Projekten auf, „die für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt von elementarer Bedeutung sind“. Damit werde ein „vielfältiges Angebot für Einheimische und für Bauwillige von außerhalb“ geschaffen, „die die Zentralität und Attraktivität Weißenburgs schätzen und sich daher gerne bei uns niederlassen“ wollten.

Angesichts des angespannten Mietwohnungsmarktes sei es ihm auch ein großes Anliegen, dass die Stadt „bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten“ schaffe. Deswegen investiere sie am Birkenweg in 16 Wohnungen und steige damit in den sozialen Wohnungsbau ein.
„Sorgfältige Auswahl“

Der OB betonte ausdrücklich, dass mit dieser Anlage „ein Angebot für Wohnungssuchende, die schon lange in Weißenburg leben, geschaffen werden soll, und nicht nur für Flüchtlinge, wie bereits kolportiert wird“. Auch werde „mit einer sorgfältigen Auswahl der künftigen Mieter sichergestellt, dass sich ein Querschnitt durch die Be­völkerung“ abbilde. Schröppel: „Die Sorge mancher, dass wir sehenden Auges einen sozialen Brennpunkt schaffen, ist völlig unbegründet.“

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