Nicht nur Altmühlfranken gekonnt in Szene gesetzt

21.2.2018, 06:00 Uhr
Nicht nur Altmühlfranken gekonnt in Szene gesetzt

Die Frankenschau des BR kann man demnächst getrost in „Altmühlfrankenschau“ umbenennen, zumindest wenn es nach den jeweils am Ende der TV-Sendung vorgestellten Bildern des Tages geht. Die Weißenburger Fotostammtischler sichern sich seit Wochen diese Plattform in steter Regelmäßigkeit. „Wir haben die Bilder gesehen, die da so gezeigt werden, und gesagt: Das können wir besser“, erklärt Ralph Goppelt. Dass der Wachsteiner damit recht hat, bestätigte ihm der BR quasi hochoffiziell, indem reihenweise Mitglieder des Fotostammtisches in den folgenden Wochen ihre Bilder im Fernsehen wiederfanden.

Nicht nur Altmühlfranken gekonnt in Szene gesetzt

Die Wahl zum Bild des Monats im Januar geriet so fast zu einer internen Vereinsmeisterschaft. Ralph Goppelt sorgte nun für ein weiteres Highlight. Der Gründer des Fotostammtischs bekam für seine eindrucksvolle Winteraufnahme von Warnberg gleich eine Doppelseite in der Bild am Sonntag freigeräumt. Unter dem Titel „Herrgott, wie schnee“ zeigt die BAMS dort allwöchentlich besonders stimmungsvolle Aufnahmen, die in all der Nachrichten-Hetze die Gelegenheit für ein kurzes Innehalten bieten sollen.

Doppelseite in der BAMS

Goppelt durfte dort nun mit einem eindrucksvollen Winterpanorama des 27-Seelen-Dorfs bei Garmisch-Partenkirchen für Eindruck sorgen. Sein Bild zeigt Bayern, wie man es sich vorstellt. Viel Schnee, ein kleines Dorf mit Kirche, ein geschwungener Weg, Wald und drumherum das beeindruckende Bergpanorama der Alpen. „Das mit der Bild war Zufall“, erzählt Goppelt. „Der Journalist war in einer Facebook-Gruppe, in der ich das Bild gepostet habe, und hat mich dann an­geschrieben.“ Zu Kopf steigen lässt er sich den Erfolg aber nicht. „Die Fotografie ist und bleibt für uns alle ein Hobby. Und auch wenn wir versuchen, so gut wie möglich zu werden, ist das nicht profimäßig, was wir machen.“

Immer wieder mal aber ziemlich nahe daran, so wie bei Günther Ullmann zum Beispiel. Der hat es mit einer Porträtaufnahme in die französische Fachzeitschrift Photo geschafft und sich damit in einem internationalen Wettbewerb gegen fast 50000 Mitbewerber durchgesetzt.

Auch das ein besonderes Kompliment für den Weißenburger Fotoverein und seine inzwischen rund 40 Mitglieder, die sich regelmäßig in der Weißenburger Silbermühle zu Workshops, Vorträgen und Bilddiskussionen treffen. „Vielleicht zehn bis 15 davon sind sehr aktiv“, erklärt Goppelt. Das sind dann die Leute, die mitten in der Nacht am Indernbucher Fernsehturm, der Burgruine in Bechthal oder der Katharinenkapelle bei Hechlingen zu finden sind, wenn der Sternenhimmel besonders spektakuläre Aufnahmen verspricht.

Bei der Suche nach dem perfekten Foto gilt es nicht nur, mitunter tausende von Euro in die Ausrüstung zu investieren, sondern auch vollen Körpereinsatz zu zeigen. Der eine steht mit Gummistiefeln im eiskalten Gebirgsbach, der nächste knietief im Schnee und ein anderer kämpft sich zu nachtschlafender Zeit mitten durch die Botanik. Dazu brechen die Mitglieder immer wieder zu Fototouren auf, die sie beispielsweise zu Gebirgs­bächen nach Österreich oder in Großstädte zur Architekturfotografie führen.

Fototouren bis Österreich

„Wir versuchen uns da schon gegenseitig immer zu pushen“, erzählt Goppelt. Und genau das dürfte auch der Grund für den Erfolg des Weißenburger Fotostammtischs sein. Hier hat sich eine kritische Masse von Enthusiasten gefunden, die sich gegenseitig befeuert und zudem ausreichend Wissen gesammelt hat, um es der nächsten Riege von leidenschaftlichen Fotografen weiterzugeben.

Mit den Weißenburger Fototagen hat man sich inzwischen schon ein eigenes Podium geschaffen, um die Arbeiten seiner Mitglieder der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Alle zwei Jahre lädt man in die Weißenburger Kunstschranne und tausende Besucher folgen dem Ruf. 2019 ist es wieder so weit. Die Vorbereitungen starten bereits in diesem Monat.

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