Notärzte in Weißenburg: Lücken im Dienstplan

7.12.2016, 07:53 Uhr
Notärzte in Weißenburg: Lücken im Dienstplan

© WT-Archiv

Diese Zahlen nannte der Chef der Leitstelle, Michael Hayko, jüngst bei der turnusmäßigen Sitzung des Zweck­verbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Mittelfranken-Süd in Schwabach. Der Zweckverband ist zuständig für die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth sowie für die Stadt Schwabach.

Für den Dienst als Leitender Notarzt ist das Gebiet in die Bereiche Nord und Süd aufgeteilt. Dr. Frank Freytag aus Gunzenhausen fungierte über 15 Jahre lang als Sprecher für den Süden. Aus Altersgründen gibt er die Funktion nun ab. Sein Nachfolger ist Dr. Achim Ehrt aus Altmühlfranken. Freytag wies auf die angespannte Personalsituation bei den Ärzten hin.

Kritik übte er auch daran, dass die Leitenden Notärzte nur mit einem Digitalfunkgerät seitens der Kassenärztlichen Vereinigung ausgestattet werden, wenn sie die Kosten (mindestens 1200 Euro) für dessen Einbau in ihr Fahrzeug selbst tragen. Genau das veranlasste Klaus Friedrich, bislang Leitender Notarzt für den Nordbereich, zum Jahresende von seinem Posten zurückzutreten. Hier ist noch kein Nachfolger benannt.

Ihre Funktionen als Ärztliche Leiter Rettungsdienst im Zweckverband aufgegeben haben auch Dr. Johannes Boxdorfer und Dr. Thomas Hollweck. Hintergrund ist hier die Novellierung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes, das das Berufsbild des Notfall­sanitäters geschaffen hat, dem medizinische Maßnahmen gestattet sind, die bislang nur Ärzten vorbehalten waren.

Lücken im Dienstplan

Im Gespräch mit der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung bezeichnete es Hollweck als sehr gefährlich, das bewährte Notarzt-System weiter zu schwächen, auch durch sinkende Honorare. Außerdem fühle man sich schlecht behandelt durch das Innenministerium, das die Ärztlichen Leiter Rettungsdienst durch das neue Rettungsdienstgesetz quasi aus dem Amt gekegelt habe, ohne sie vorher darüber zu informieren. Je Zweck­verband soll es künftig nur noch einen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst ge­ben.

Astrid Hünner, Teamleiterin Notdienste bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, informierte die Verbandsräte darüber, dass an den Notarztstandorten im Zweckverbandsbereich die Dienste nicht immer zu 100 Prozent besetzt werden können. Lücken in den Dienstplänen gebe es vor allem in den Sommerferien sowie an Feiertagen, etwa in Weißenburg, Treuchtlingen, Hilpoltstein und in Schwabach.

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