Open Air mit den Nürnberger Symphonikern

20.6.2017, 13:00 Uhr
Open Air mit den Nürnberger Symphonikern

© Rainer Heubeck

Für die Gemeinschaftsveranstaltung der Volkshochschule und der Stadt Weißenburg konnte ein besonderer Solist gewonnen werden: Fedor Rudin. Als „ein fulminantes Glanzlicht an geigerischer Artistik“ beschrieb ihn der Kölner Stadt-Anzeiger. Rudin ist der Enkel des berühmten sowjetischen Avantgarde-Komponisten und Schos­takowitsch-Schülers Edison Denissow. Zu seinen Lehrern gehören Miroslav Rusin, Svetlin Roussev und Zakhar Bron. Derzeit besucht der 25-Jährige die Meisterklasse von Pierre Amoyal am Salzburger Mozarteum.

Eine lange Reihe von Wettbewerbs­erfolgen ebneten Fedor Rudin den Weg in die internationalen Konzertsäle. So gewann er jeweils den ersten Preis beim Lipizer-, beim Valsesia-Musica- und beim Chatschaturjan-Wettbewerb. Außerdem war er Preisträger beim Internationalen Qingdao-Violinwettbewerb in China, beim Henri-Marteau-Wettbewerb in Lichtenberg und beim George-Enescu-Wettbewerb in Bukarest. Mittlerweile absolvierte Fedor Rudin Solo-Auftritte im Stern Auditorium der New Yorker Carnegie Hall, in der Londoner Cadogan Hall, im Pariser Théâtre Mogador, in der Tonhalle Zürich und in der Kölner Philharmonie. Zu den Orchestern, mit denen er konzertierte, gehören das Orchestre de l’Opéra national de Paris, das Basler Sinfonieorchester und das Orchestre symphonique de Montréal.

Dirigent beim Konzert im Bergwaldtheater ist Daniel Boico. In Israel geboren wuchs er in Paris und in den USA auf. Sein Dirigierstudium absolvierte er bei Ilja Musin am St. Petersburger Konservatorium. Anregungen verdankt er auch Daniel Barenboim und Zubin Mehta. 2009 wurde er As­sistant Conductor der New Yorker Philharmoniker und leitete bis 2011 die seit Leonard Bernstein legendären Young People’s Concerts des Orches­ters.

Sein Debüt als Dirigent eines regulären Konzerts der New Yorker Philharmoniker gab er in Vertretung von Riccardo Muti 2009 mit Musik von Johannes Brahms. Mittlerweile hat Daniel Boico ungezählte Orchester von Russland bis Südafrika, von Mexiko bis Taiwan dirigiert. Bei den Nürnberger Symphonikern war Boico erstmals 2012 zu Gast.

Das Weißenburger Klassik Open Air beginnt mit den 1933 entstandenen „Tänzen aus Galanta“ des ungarischen Komponisten Zoltán Kodály, in denen Melodien ungarischer Zigeunerkapellen zu einem teils melancholischen, teils feurigen Reigen der ungarischen Volksmusik verarbeitet werden. Das anschließend erklingende virtuos-expressive Violinkonzert D-Dur op. 35 von Peter Tschaikowsky, von dem berüchtigten Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick dereinst als „stinkende Musik“ diffamiert, gehört längst zu den populärsten Klassikern des Genres.

Hauptwerk des Abends ist die tragisch-grandiose 6. Symphonie h-Moll op. 74, die „Pathétique“. Tschaikowsky starb nur wenige Tage nachdem er die Uraufführung seines symphonisches Chef d‘OŒuvre im Oktober 1893 dirigiert hatte.

Karten gibt es im Vorverkauf beim städtischen Kulturamt Weißenburg (im „Haus Kaaden“) sowie an der Abendkasse. Sollte die Witterung schlecht sein, wird das Konzert in die Stadtkirche St. Andreas verlegt.

Keine Kommentare