Pappenheim muss in die Kanalisation investieren

18.2.2018, 13:31 Uhr
Pappenheim muss in die Kanalisation investieren

© Heubeck

Vor allem der Anschluss der drei Grafendörfer an die Pappenheimer Kläranlage muss heuer noch geplant und angegangen werden, denn die Verlegung der Leitungen von den drei Ortsteilen nach Pappenheim wird noch hoch bezuschusst. Für die ver­anschlagten Kosten von 1,6 Millionen Euro wird es vom Freistaat Bayern bis zu 1,2 Millionen Euro Zuschuss geben, macht eine Aufstellung der Stadtverwaltung deutlich. „Oberste Priorität sollten Maßnahmen haben, die zeitlich begrenzt gefördert werden, um hier nicht Gefahr zu laufen, Fördergelder nicht mehr zu erhalten“, heißt es dort.

Arbeiten müssen heuer starten

Allerdings ist das Vorhaben noch nicht sehr weit gediehen – noch wird die beste Trasse für die neuen Abwasserleitungen gesucht, wie Stadtrat Friedrich Obernöder als zuständiger Referent deutlich machte. Diese soll möglichst komplett auf städtischem Grund verlaufen, „sonst brauchen wir Grunddienstbarkeiten mit den Besitzern der Flächen“, machte Obernöder deutlich. Und das würde das Projekt wohl noch weiter verzögern. Die Maßnahme sollte aber so schnell wie möglich geplant und ausgeschrieben werden, denn die Arbeiten müssen heuer starten.

Das gilt auch für die rund 100000 Euro teure Sanierung der Regenüberlaufbecken in Pappenheim und Übermatzhofen. Das hat das Wasserwirtschaftsamt Ansbach der Stadt auferlegt – ebenso wie einige Maßnahmen an der Pappenheimer Kläranlage. Dort wird eine Rechen-Sandfang-Kompaktanlage eingebaut, die rund 240000 Euro kosten wird. Letzteres ist bereits beauftragt, ebenso der Umbau der Ochsenharter Kläranlage zur Regenwasserbehandlung (370000 Euro).

Ein weiteres Großprojekt ist die Kanalsanierung in Bieswang. Und die drängt nach Ansicht vieler Pappenheimer Stadträte, denn im größten Pappenheimer Ortsteil soll die Dorf­erneuerung endlich starten. Nachdem jene in Ochsenhart im vorigen Jahr abgeschlossen wurde, sei es nicht nachvollziehbar, dass die Planungen zu der rund 950000 Euro teuren Sanierung des Kanals in der Hauptstraße nicht vorangingen, monierte CSU-Stadtrat Florian Gallus. Der Bieswanger mahnte zusammen mit seinem FW-Kollegen Fritz Hönig an, die Maßnahme so schnell wie möglich auszuschreiben. Ins gleiche Horn stieß auch SPD-Stadtrat Gerhard Gronauer. „Das duldet keine weitere Verzögerung mehr.“ Schließlich soll die Dorf­erneuerung zehn Jahre nach dem offiziellen Start nun endlich vorangehen.

Der Prioritätenliste des Stadtrats zufolge sollen heuer die beiden Regenüberlaufbecken saniert, der Anschluss von Göhren, Geislohe und Neudorf an die Pappenheimer Kläranlage und der Kanal in der Bieswanger Hauptstraße angegangen werden. Die Projekte müssen allerdings auch in den aktuell anstehenden Haushaltsberatungen in den Etatplan eingestellt werden, machte Bürgermeister Uwe Sinn deutlich. Finanziert werden können sie über die Rücklagen, welche die Stadt im Abwasserbereich in den vergangenen Jahren über die höheren Gebühren gebildet hat. Sollten diese nicht reichen, „müssen wir Verbesserungsbeiträge erheben – das wollten wir eigentlich vermeiden“ (Sinn).

Höhere Abwassergebühren

Sind die drängenden Projekte dann abgearbeitet, stehen weitere Baumaßnahmen auf der Agenda: die Sanierung der restlichen Abwasserleitungen in Bieswang (1,5 Millionen Euro), die Kanalsanierung in der Pfeiferleite (70000 Euro) und der Charlotte-Nestler-Straße (Kosten noch unbekannt) und die Kanalsanierung Zimmern (330000 Euro). Wegen höherer gesetzlicher Auflagen müssen dem Wasserwirtschaftsamt zufolge mittelfristig weitere Kanäle und Regenüberlaufbecken saniert oder erneuert werden – mit geschätzten Kosten von rund einer Million Euro.

Finanziert werden sollen die Projekte wie die anderen Vorhaben durch höhere Abwassergebühren, um hohe Beitragszahlungen für die gut 1800 Haus- und Grundstücksbesitzer zu vermeiden. Der Aufwand hierfür wäre aus Sicht der Pappenheimer Stadtverwaltung „immens“.

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