Pappenheim muss in katholischen Kindergarten investieren

19.6.2018, 07:53 Uhr
Pappenheim muss in katholischen Kindergarten investieren

© Rainer Heubeck

„Die Krippe hat aktuell nur eine Duldung“, berichtete Bürgermeister Uwe Sinn in der jüngsten Stadtratssitzung. Deshalb bestehe die Gefahr, dass die Krippe ab September nicht mehr weiterbetrieben werden dürfe. Bei einer Begehung durch die Fachaufsicht des Kreisjugendamtes seien zahlreiche Abweichungen von den gesetzlichen Vorgaben protokolliert worden. Unter anderem sind die Waschbecken und Toiletten im Sanitärraum für die Krippenkinder zu hoch angebracht. Auch der Schlafraum, der Gruppenraum, die Garderobe und auch der Außenbereich seien nicht krippengerecht, erläuterte Bauingenieurin Sabrina Dorner bei einer Begehung mit dem Stadtrat.

Die Mitarbeiterin des Pappenheimer Architekturbüros Frosch erläuterte in der Sitzung die einzelnen Umbauten und Veränderungen in den Räumen. So sollen die Räume der Kinderkrippe und der Kindergartengruppe getauscht werden und für die Krippenkinder ein eigener Außenbereich mit eigenem Zugang geschaffen werden. Der bestehende Waschraum soll komplett saniert und umgebaut werden. Nötig ist unter anderem eine Wickelkommode mit einer Treppe, damit die Kleinkinder dort selbstständig hochkrabbeln könnten. Die Kinder sollen von den Kita-Mitarbeiterinnen mit Blick auf mögliche Rückenprobleme nicht mehr hochgehoben werden, wie Dorner erläuterte. „Das dient dem Arbeitschutz.“

In der bestehenden Garderobe müssen abgetrennte Fächer für Mützen und Handschuhe geschaffen werden, das Krippensofa im Gruppenraum muss wegen einer zu hohen Fallhöhe ersetzt werden. Insgesamt summieren sich die Umbauten und Maßnahmen im Innenbereich auf etwa 130000 Euro. Hinzu kommen weitere 38000 Euro für den Außenbereich. Um eine neue Spielfläche für die Krippenkinder zu erhalten, muss der Zaun des Kindergartens Richtung Nordwesten versetzt und der Hang neu modelliert werden. Zudem muss vor dem Kindergarten ein wettergeschützter Abstellplatz für Kinderwagen geschaffen werden.

Realisiert werden kann die Umbaumaßnahme in den dreiwöchigen Kindergartenferien im Sommer, wie Dorner erläuterte. Dabei müsse sicherlich auch auf die tatkräftige Unterstützung durch die Eltern zurückgegriffen werden – etwa beim Abbau der bestehenden Schränke und Regale. „Zu schaffen ist das“, gab sich die Bauingenieurin zuversichtlich.

Die Stadtratsmitglieder votierten mit einer Gegenstimme für den Umbau, stellten aber die Umgestaltung des Außenbereichs zurück. Dieser sei in den drei Wochen auch nicht zu schaffen, so Dorner. Zudem wollten die Stadträte durch das Architekturbüro möglichst rasch prüfen lassen, ob nicht doch eine klassische Fußbodenheizung statt einer elektrisch betriebenen eingebaut werden könne. „Sonst haben wir ja viel höhere Betriebskosten“, waren sich die Räte fraktionsübergreifend einig.

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