Patrick Kammerbauer ist „eine Option“

22.11.2016, 08:57 Uhr
Patrick Kammerbauer ist „eine Option“

© Norbert Dengler

Nach dem 2:2-Unentschieden stand als erster Spieler der Nürnberger Even Hovland den Journalisten Rede und Antwort. Danach kam Guido Burgstaller, bei den Gästen betraten Torschütze Elia Soriano und Kapitän Sebastian Neumann als Erste die „Mixed Zone“ und diktierten ihre Sicht des Fußballspiels in die Notizblöcke. Plötzlich huschte Cedric Teuchert an der wartenden Meute vorbei, dann kam Patrick Kammerbauer.

Auch er ging schnurstracks an den Medienvertretern vorbei – nicht einmal dem Weißenburger Tagblatt, der Heimatzeitung des Profifußballers, durfte er etwas über seinen Gemütszustand sagen. Der Grund: Der 1. FC Nürnberg hat den Jungspunden einen „Maulkorb“ verpasst. Damit will der Verein die jungen Profis vor unbedachten Äußerungen schützen und aus dem Blickfeld nehmen. Sie sollen sich ausschließlich auf das Fußballspielen konzentrieren.

Immerhin äußern sich die Verantwortlichen bei Pressekonferenzen oder gegenüber der schreibenden Zunft zur Leistung der eigenen Schützlinge. Aufgrund seiner Vielseitigkeit nannte Michael Köllner, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Kammerbauer e einen „polyvalenten“ Spieler. Als dieser im DFB-Pokalspiel gegen Schalke  in der 71. Minute eingewechselt worden war, sagte Trainer Alois Schwartz danach: „Er hat seine Sache gut gemacht. Er ist eine Option.“

Und weiterhin war von Schwartz zu hören und zu lesen: „Patrick braucht schon noch seine Zeit, aber ich glaube, dass er seinen Weg machen könnte. Er ist ein sehr williger und wissbegieriger Spieler, der ständig im Training Leistung abruft und bereit ist, über seinen inneren Schweinehund zu gehen. Er hat keine Angst und haut sich voll rein. Wenn er im Training was abkriegt, steht er wieder auf.“ Auch die jüngs­ten Länderspiele hat der Club-Coach verfolgt. „Patrick Kammerbauer hat sehr stabil gespielt und gute Spiele gemacht“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Würzburg-Spiel. Gespielt hat Kammerbauer dann trotzdem nicht. Die Partie endete bekanntlich mit einem 2:2.

Dafür scheint er beim DFB gesetzt zu sein. Beim 1:0-Sieg in der inter­nationalen Spielrunde gegen Italien agierte Kammerbauer – ebenso wie beim 4:0-Sieg gegen Polen – auf der Doppelsechs. Dazwischen fand ein inoffizieller Test gegen den Zweitligisten Erzgebirge Aue statt, das die deutschen Nachwuchsfußballer mit 1:2 verloren. Mitte März 2017 bestreitet die Truppe von Guido Streichsbier zum Abschluss noch zwei Spiele gegen die U20 der Schweiz, ehe vom 20. Mai bis 11. Juni 2017 die U20-Weltmeis­terschaft in Südkorea stattfindet. Patrick Kammerbauer war bereits mit der U17 bei der Europameisterschaft in Malta gewesen.

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