Pleinfelder ist einer der besten Broker weltweit

10.1.2018, 11:50 Uhr
Pleinfelder ist einer der besten Broker weltweit

© Markus Steiner

Herr Hoffmann, Sie haben sich als Erster von insgesamt elf Finalisten für den „inveus Trading Award 2017“, der in Barcelona stattgefunden hat, qualifiziert und haben am Ende einen stolzen dritten Platz erreicht. Der Wettbewerb ist eine Art Börsenspiel für Erwachsene, bei dem man allerdings jede Menge echtes Geld gewinnen kann. Der Sieger erhielt 100 000 US-Dollar und die Differenz oberhalb seines Startkapitals. Sind Sie jetzt auch reich?

Konrad Hoffmann: Nein, weil ich es am Ende nicht geschafft habe, über die 10 000 Euro Gewinn zu erwirtschaften. Mein Endstand waren 7 900 Euro, ich habe also im Prinzip 2 100 Euro verloren, war aber damit dennoch dritter Sieger. Denn die anderen haben noch mehr verloren.

Bei der Qualifizierung lief es ja deutlich besser für Sie. Sie waren der Erste, der sich für den Wettbewerb qualifiziert hat und haben aus 10 000 US-Dollar fiktivem Startkapital stolze 119 000 US-Dollar gemacht. Wie schafft man das?

Hoffmann: Das schafft man mit einem sehr großen Hebel und einer sehr riskanten Vorgehensweise.

Wie sind Sie denn zum Aktienhandel gekommen?

Hoffmann: Ich interessiere mich schon seit 1990 für Aktien und Wertpapiere. Mitte 1990 kamen Optionsscheine auf und die Möglichkeit, auch auf fallende Kurse zu setzen. Das war für mich der ausschlaggebende Impuls, auch wenn das natürlich mit höheren Risiken behaftet ist.

Haben Sie jetzt unter dem Strich in Ihrer bisherigen Börsenkarriere ein Plus oder ein Minus gemacht?

Hoffmann: Die Bilanz ist durchwachsen, weil ich mich Mitte der 1990er-Jahre auch selbstständig gemacht habe und nicht mehr so viel Zeit hatte für den Wertpapierhandel. Denn bislang mache ich das ja nur in meiner Freizeit.

Was war denn für Sie jetzt der Reiz, bei diesem fiktiven Börsenspiel, dem ersten Trading World Cup, mitzumachen?

Hoffmann: Zum einen die Aussicht darauf, als Sieger wirklich viel Geld zu gewinnen. Zum anderen war es auch toll, zwei Wochen lang Barcelona erleben zu dürfen. Wir waren in einem Vier-Sterne-Hotel untergebracht und der Flug und die Unterkunft waren für uns gratis. Das war schon sehr toll, da einmal dabei sein zu dürfen.

Jetzt haben ja Aktien- und Börsenhändler nicht gerade den besten Ruf in Deutschland, vor allem seit den großen Finanzkrisen nicht. Was fasziniert Sie denn an hochspekulativen Anlagen? Der Nervenkitzel?

Hoffmann: Bei CFDs, das sind sogenannte Contracts for Difference oder Differenzkontrakte, die hochspekulativ sind, gibt es neben erhöhten Risiken eben auch erhöhte Chancen und man kann bereits mit kleinen Beträgen viel Geld gewinnen. Den Währungshandel gibt es jeden Tag und auch den Ölhandel oder den Goldhandel. Und da den richtigen Zeitpunkt zu erwischen für den Kauf oder Verkauf, das ist das Ziel dabei.

Das ist ja für viele Menschen der Traum schlechthin, dass man aus wenig Geld ganz viel machen kann. Vor allem in Zeiten der Nullzinsphase kann man sein Geld derzeit ja nicht gewinnbringend anlegen. Haben Sie einen Tipp für unsere Leser, wie sie ihr Geld vermehren können?

Hoffmann: Das kann man mit ein paar Sätzen nicht so schnell be-
antworten. Dafür ist das Thema viel zu komplex. Ich empfehle aber je-
dem, der sich für Aktien interessiert, dass er auch mal CFDs in Erwägung zieht und sich schlau macht, wie er hier 100 oder 200 Euro am Anfang investieren kann.

Woher haben Sie denn Ihr ganzes Wissen über den Handel mit Aktien und Wertpapieren?

Hoffmann: Das meiste habe ich mir angelesen in Büchern und Fachzeitschriften.

Würden Sie sagen, Sie können gut mit Geld umgehen?

Hoffmann: Ich denke schon, aber die Haushaltsführung macht bei uns trotzdem meine Frau (lacht).

Ein Tipp des alten Börsenfuchses André Kostolany lautete „Beim Kauf soll man romantisch, beim Verkauf realistisch sein – zwischendurch soll man schlafen.“ Heute wird der Aktienhandel ja vor allem von Computern und komplizierten Algorithmen  dominiert, keiner verlässt sich da nur noch auf sein Bauchgefühl. Wo bleibt denn heute noch Platz für den Faktor Mensch?

Hoffmann: Der Mensch wird immer eine wichtige Rolle spielen. Das war auch ein Ziel dieser Weltmeisterschaft. Der Mensch ist auch heute noch immer wichtig, weil die Roboter nicht so funktionieren, das hat auch der Wettbewerb gezeigt. Denn parallel gab es auch einen Roboterwettbewerb.

Jetzt stelle ich mir das so vor, dass Sie die ganze Zeit vor Ihrem Rechner sitzen und Hunderte von Kursen in Echtzeit am Monitor vergleichen. Was machen Sie denn als Ausgleich in Ihrer Freizeit, um mal abzuschalten?

Hoffmann: Meine Familie und mein Hund sind ein guter Ausgleich für mich. Und dann investiere ich am Tag ja auch nur in etwa drei Stunden, das macht rund 15 Stunden die Woche, nicht mehr Zeit also, die auch andere Menschen in ihr Hobby investieren. Und während andere Hobbys zum Teil viel Geld kosten, wirft mein Hobby ab und zu ja sogar noch Geld ab.

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