Polizei sieht Probleme beim Weißenburger "Römerstrich"

10.7.2018, 06:00 Uhr
Polizei sieht Probleme beim Weißenburger

© Robert Renner (Archivfoto)

Unter dem Punkt Bekanntgaben brachte Weißenburgs Oberbürger­meister Jürgen Schröppel (SPD) seine Stadträte auf den neusten Stand der Dinge in Sachen „Römer-Leitsystem“. Und er wirkte dabei ein wenig genervt. Kein Wunder, der Weg zu dem nun gefundenen Kompromiss war steinig und hart. Zunächst war diskutiert worden, Pflanzen als Markierung zu nutzen, dann sprach man über große Römerfiguren und anschließend verschwand das Thema von den Tagesordnungen. Die Beschwerden allerdings blieben. Es scheint in steter Regelmäßigkeit zu geschehen, dass sich Touristen auf ihrem Weg von Thermen und Kastell zum Museum verlaufen. In jedem Fall muss man sehr aktiv nach der Beschilderung suchen, um vom einen zum anderen Römer-Hotspot in Weißenburg zu kommen.

Im vergangenen Herbst diskutierte der Stadtrat das Thema wieder intensiv und im Mai lag ein neuer Vorschlag auf dem Tisch. Eine durchgehende weiße Linie soll von Museum zu Kas­tell und Thermen führen. Alle 30 Meter sollte ein Schriftzug auf das Ziel hinweisen. Das erschien der Stadtratsmehrheit ein praktikables System, welches die Orientierungsprobleme behebt und zudem keine Unsummen verschlingt. Runde 10000 Euro waren dafür angesetzt.

Dem „Römerstrich“ hat aber nun die Polizei einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der OB sprach von „erheblichem Widerstand“ seitens der Ordnungshüter. Durchgängige Markierungen seien nicht so einfach zulässig und in Weiß schon gleich gar nicht. Man könne sich das genehmigen lassen, dann aber müsse man bis zur Obersten Straßenverkehrsbehörde hi­nauf ans Innenministerium. „Jetzt hört es dann aber auf, dass ich mit dem Krampf in München beim Innenministerium aufschlage“, ereiferte sich Schröppel in der Stadtratssitzung. Das seien mal wieder die Auswüchse des deutschen Bürokratismus, beklagte er.

Pfeile statt ein Strich

Er habe dann versucht, mit der Polizei zusammen eine kleine Lösung zu finden, die nicht den Gang zum Innenminister nötig macht und erneut Monate auf sich warten lassen würde. In puncto Farbe hat man sich auf ein römisches Rot geeinigt, das bereits in vielen Römer-Veröffentlichungen der Stadt verwendet wird. Weiße Mar­kierungen seien nämlich den Straßenverkehrsbehörden vorbehalten, so Schröppel. Die Stadt musste zudem auf die Durchgängigkeit verzichten. Aus dem Römerstrich werden wohl eher Römerpfeile samt Schriftzügen, die in regelmäßigen Abständen angebracht werden.

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