Polizeiorchester Bayern spielte in Weißenburg

3.12.2018, 13:16 Uhr
Polizeiorchester Bayern spielte in Weißenburg

© Jürgen Leykamm

Denn das Konzert war Teil einer Benefiztournee zugunsten der Hilfsaktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks. Die Römerstadt bildete dabei die zweite Station, der Auftakt war wenige Tage zuvor in München erfolgt. Weiter geht es erst im Mai 2019.

In Weißenburg sind die Musiker bereits „alte Bekannte“, war das Orches-ter doch hier schon des Öfteren zu Gast, wie Oberbürgermeister Jürgen Schröppel in seiner Begrüßung anmerkte. Dabei konnte er auch alle drei Dienststellenleiter des Landkreises willkommen heißen. Der mittelfränkische Polizeivizepräsident Adolf Blöchl nutzte die Gelegenheit, um auf die geringe Kriminalitätsrate und die hohe Aufklärungsquote in Bayern zu verweisen.

Die Sternstunden gibt es bereits seit einem Vierteljahrhundert. Beim Spenden für dieses „fantastische Projekt“, so Blöchl, solle man das empfindliche Gehör der 45 studierten Berufsmusiker schonen und auf „dissonantes Klimpern“ zugunsten „harmonischen Raschelns“ verzichten. Dem kam das Publikum gerne nach, zumal das Konzert keine Wünsche offen ließ.

Der Bogen der klassischen Werke spannte sich von Gioachina Rossinis Oper „Wilhelm Tell“ bis hin zu Leonard Bernsteins Musical „Wonderful Town“. In beiden Fällen gab es jeweils die Ouvertüre zu hören. Die Orchestermitglieder begnügten sich bei ihrem Auftritt aber nicht damit, mit hohem Spielniveau zu begeistern. Vielmehr legten sie auch ein erstaunliches musikalisches Gespür an den Tag. Die leisen Stellen der Kompositionen durchdrang eine Zartheit, und bei aufbrausender Dynamik war die emotionale Wucht förmlich zu spüren.

Als bestes Beispiel hierfür und als echter Höhepunkt des Abends erwies sich, von langem Beifall belohnt, die musikalische Verbeugung vor dem Roman „Moby Dick“. „Of Sailors and Whales“ (Francis McBeth) nennt sich das Werk. In fünf Szenen skizzierten die Musiker hier die Hauptpersonen jener Geschichte um die Jagd von Kapitän Ahab auf den weißen Wal. Von seinem majestätischen Ruhen im Wasser bis hin zum Angriff auf das Walfängerboot – alles war in passenden Klangfarben zu hören. Wunderbar ergänzt durch Passagen aus dem Roman, die Klarinettist Peter Seufert als Moderator des Abends vorlas. Meeresrauschen und Möwenrufe gab es als akus-tische Verzierung noch obendrauf. Beim Porträt des Priesters in Form eines alten Kirchenliedes bewies das Orchester sehr gute Chorqualitäten.

Ruhig, aber bestimmt behielt auch bei diesem Stück der Dirigent im Kirchenschiff die Fäden in der Hand. Eher stoisch führte Professor Johann Mösenbichler durch das Konzert. Ab und an aber kniffen sich seine Lippen zusammen oder breiteten sie sich zu einem Lächeln aus – je nachdem, wie es die Dramaturgie vorgab. Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Polizei signierte auch auf Wunsch CDs mit Aufnahmen des Polizeiorchesters.

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