"Ritterschlag" beim Ötztal-Radmarathon

1.9.2016, 08:52 Uhr

© WT

Der weltbekannte österreichische Radmarathon, der bei Bestehen den „Ritterschlag“ eines jeden Rennradfahrers bedeutet, konnte dieses Jahr bei bestem Wetter stattfinden. Der „Ötzi“ ist nicht umsonst einer der härtesten Radmarathons in Europa, bei dem den Teilnehmern über eine Dis­tanz von 238 Kilometern und 5 500 Höhenmetern alles abverlangt wird.

Der Pleinfelder Johannes Nehls (Team Arndt) startete dieses Jahr erstmals in Sölden. Der Startschuss fiel bereits um 6.45 Uhr, und eine bunte Menge aus 4 500 Teilnehmern rollte los durch das Ötztal einem langen Tag entgegen. Ganze vier Pässe sind zu überqueren – als Erstes das Kühtai, gefolgt vom alten Brennerpass, den Jaufenpass hinauf, und zum Abschluss ist das Timmelsjoch zu bezwingen.

Nehls konnte sich bereits während des ersten Rennabschnitts gut im Feld platzieren und erreichte an Position 253 liegend den ersten Anstieg. Das Kühtai mit 1 200 Höhenmetern und der darauffolgende Brennerpass (700 Höhenmeter) waren die leichteren Pässe, bevor es am Jaufenpass mit 1 130 Höhenmetern langsam ans „Eingemachte“ ging. Die Temperaturen waren inzwischen jenseits der 30-Grad-Marke, und auch die rasanten Passabfahrten des Pleinfelders mit bis zu 111 Kilometern pro Stunde Spitzengeschwindigkeit (Kühtai) ließen die Teilnehmer nicht wirklich herun­terkühlen. Zum Abschluss und als wahrer Endgegner erwies sich das Timmelsjoch mit 1 759 Höhenmetern am Stück und einer Länge von knapp 30 Kilometern.

Auch Nehls hatte ordentlich zu beißen, bekam die Härte des „Ötzis“ zu spüren und verlor dadurch wertvolle Zeit. Dennoch gelang ihm auch der letzte Aufstieg, und er konnte sich nach einer weiteren schnellen Abfahrt nach Sölden mit einer Zielzeit von 8:30:28 Stunden glücklich als Finisher feiern lassen. Der Pleinfelder ver­passte somit sein Ziel, eine Zeit unter 8:20 Stunden, denkbar knapp.

Damit hätte er bei einem erneuten Start ei­nen Platz in der Spitzengruppe bekommen. „Auch wenn ich knapp an der Zeit vorbeigeschrammt bin, bin ich zufrieden und absolut dankbar, bei so einem ,kranken‘ Rennen gesund ins Ziel gekommen zu sein. Bei einem Wettkampf von diesem Format im hochalpinen Gelände muss einfach alles passen, damit der Plan aufgeht“, sagte der Radsportler im Ziel.

Johannes Nehls erzielte den 359. Gesamtplatz von rund 3 700 Finishern. Die Distanz von 238 Kilometern bewältige er somit in einem Schnitt von knapp 28 km/h. Er fuhr heuer erstmalig für das Team Arndt aus Roth und kann auf eine erfolgreiche Saison mit Teilnahme am Rothsee Triathlon und Challenge Roth sowie zum Abschluss auch mit dem Ritterschlag des Ötztaler Radmarathons zurückschau­en.

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