Römerfest in Weißenburg litt unter dem Wetter

11.9.2017, 06:01 Uhr
Römerfest in Weißenburg litt unter dem Wetter

© Markus Steiner

Eingeläutet wurde es am Samstagvormittag mit der „Pompa“, dem festlichen Einzug aller Gruppen von den Thermen zum Kastellgelände, auf dem ein ganzes Zeltdorf aufgebaut war. Das Weißenburger Römerfest ist das größte seiner Art in ganz Mittelfranken, ließ Bürgermeisterin Maria Schneller die Besucher wissen, unter denen auch einige Stadträte waren. „Lassen Sie sich versetzen in eine Zeit vor rund 1 800 Jahren in Biriciana“, lud die Bürgermeisterin die Gäste ein und dankte Museumsleiter Dr. Mario Bloier und seinem Team für die Organisation des Festes.

Im Anschluss riefen die römischen Gruppen den Segen der Götter herab: „Die Römer taten nichts, ohne vorher den Segen der Götter zu erbeten“, ließ Moderatorin Renate Koppenberger die Zuschauer wissen. Die Lehrerin gehört zur Gruppe „Raetici Romani“ aus Augsburg und unterrichtet neben Philosophie und Griechisch auch Latein am Gymnasium und an der Universität und führte in die Weihezeremonie ein, bei der unter anderem Öl, Wein und Opferbrot als besänftigende Gaben ins Feuer gegeben wurden – wenngleich am Samstag mit mäßigem Erfolg.

Die Götter hatten am Samstag we­nig Mitleid mit den Akteuren, die trotz Regen auf dem gesamten Areal verteilt tanzten („Danza Antica“ aus Italien), Steine oder Knochen bearbeiteten, sponnen, kochten, Münzen prägten, Schmuck herstellten oder Schutzamulette bastelten. Für Kinder gab es an beiden Tagen ein vielfältiges Programm, aber auch die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten und konnten unter anderem erleben, wie die Römer vor rund 2000 Jahren hier in Biriciana gelebt und gearbeitet haben.

Vor allem aber auch das Soldatentraining und die Vorstellung der Ausrüstung der Legionäre, die im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verbessert wurde, zog die Zuschauer in ihren Bann. So zeigte die Leio III Italica verschiedene Exerzierübungen sowie Vermessungs- und Kriegstechnik und der Numerus Brittonum präsentierte eine Waffenschau.

Weniger Besucher

Am gestrigen Sonntag zeigte sich das Wetter von seiner freundlicheren Seite und es waren bis Mittag schon so viele Besucher gezählt worden wie am gesamten Samstag. Das Feedback der Gäste, die bis aus München gekommen seien, sei sehr gut gewesen, sagte Museumsleiter Dr. Mario Bloier unserer Zeitung. Vor allem die italienischen Tänzerinnen, die am Samstagabend in den römischen Thermen noch spontan einen „Lampentanz“ vorgeführt hatten, seien sehr gut angekommen.

An die Besucherzahlen von 2015 werde das  Römerfest heuer nicht he-rankommen, war sich bereits gestern der Museumsleiter sicher. Dennoch zeigte sich der Veranstalter zufrieden: „Das Römerfest ist eine gute Werbung für Weißenburg. Dass das Wetter nicht mitgespielt hat, ist schade, aber da steckt man halt nie drin.“

 

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