Saison-Highlight: Derby zwischen Treuchtlingen und Ansbach

16.3.2019, 06:33 Uhr
Saison-Highlight: Derby zwischen Treuchtlingen und Ansbach

© Heiner Kowal

VfL-Trainer Stephan Harlander und sein Team bauen auf ein volles Haus: „Wir brauchen jeden Zuschauer“, unterstreicht der Coach und hofft auf ein ähnliches Basketball-Fest wie im Hinspiel. Im vergangenen November gewannen die Treuchtlinger in Ansbach vor rund 1000 Zuschauern ein extrem spannendes Match nach 21(!) Führungswechseln denkbar knapp mit 90:88. Tim Eisenberger spielte damals noch für den VfL und erzielte 19 Punkte. Bei Ansbach war Walter Simon der Topscorer (20). 

Und heute? Gerade wegen des Derby-Charakters scheint der Ausgang auch diesmal wieder völlig offen. „Ich erwarte ein enges Match, bei dem ich hoffe, dass man sieht, dass wir das Derby mehr gewinnen wollen“, sagt Stephan Harlander. Seine Mannschaft will den Schwung aus der jüngsten Serie von fünf Siegen mitnehmen. Nach dem Rückrundenstart mit drei Niederlagen, wähnten manch hämische Kommentare den VfL bereits „im freien Fall“. Doch die Treuchtlinger Korbjäger gaben die Antwort auf dem Platz und kehrten auf die Erfolgsschiene zurück. „Wir haben gezeigt, wer wir sind“, findet Harlander und sieht gute Perspektiven für den Sai-sonendspurt. „Wir haben noch fünf Spiele, in denen die Chancen jeweils 50:50 stehen. Wir haben die Möglichkeit, aus einer guten Saison noch eine Topsaison zu machen“.

Mit 26 Punkten (13 Siege, acht Niederlagen) nehmen die VfL-Baskets derzeit den vierten Rang ein. Die Ansbacher Piranhas stehen auf Position zehn mit 18 Punkten (neun Siege, zwölf Niederlagen). Diese Situation macht die Treuchtlinger vom Papier her natürlich zum Favoriten, aber nicht nur deren Coach Stephan Harlander weiß, dass das Derby stets losgelöst von der Tabelle zu sehen ist.

Für Ansbach bietet das Match die Chance, den Umkehrschwung in einer schwierigen Phase fortzusetzen. Zuletzt haben sie das wichtige Match gegen Schlusslicht Goldbach gewonnen und damit ihre Negativserie von zuvor vier Niederlagen in Folge gestoppt. Ein Sieg beim alten Rivalen in Treuchtlingen würde nun natürlich weiteren Auftrieb für den Saisonendspurt geben. 

Nicht mehr dabei sein wird neben dem in seine Heimat zurückgekehrten US-Amerikaner Steven Ward auch Routinier Goran Petrovic: Der 40-jährige hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen, der im Normalfall das Karriereende bedeuten dürfte. „Das ist sehr schade für so einen Spieler, ich werde ihn vermissen“, sagt Treuchtlingens Coach Harlander über den Ansbacher Oldie, dem er „höchsten Respekt“ zollt, der nun aber leider nicht den Abschied bekommen könne, den er verdient habe. 

„Alle Emotionen abrufen“

Die VfL-Baskets müssen und werden freilich wie immer in erster Linie auf sich schauen. Trotz der jüngsten Siege sieht der Trainer dabei durchaus noch Luft nach oben: „Wir sind momentan sicherlich nicht in bester Bas-ketballform“, stellt Harlander fest und verweist auf die Tatsache, dass etliche Spieler angeschlagen sind oder aus beruflichen Gründen fehlen und dadurch die Trainingssituation nicht gerade optimal ist. Andererseits habe sich sein Team abseits vom reinen Basketballspiel in vielen Punkten wie Konzentration oder Routine sehr gut weiter entwickelt. 

Klar wollen die Treuchtlinger ihre Serie heute Abend ausbauen. Sie wissen aber auch, „dass wir alle Derby-Emotionen abrufen und einbringen müssen, wenn wir gegen Ansbach gewinnen wollen“, wie Harlander betont. Aus seiner Sicht ist es wichtig, dass alle an dem Abend spüren: „Es ist ein besonderes Spiel“ – idealerweise ein Topspiel wie in der Vorrunde. „Ich hoffe auf ein ähnliches Ding“, sagt der VfL-Trainer . . .

. . . und geht davon aus, dass die Treuchtlinger in Bestbesetzung antreten können: Jonathan Pospiech (neben Simon Geiselsöder der zweite Ex-Ansbacher beim VfL) und Robin Seeberger sind nach ihren Verletzungen wieder fit. Stefan Schmoll wird erneut mit einem Tape spielen, Florian Beierlein dürfte nach seinem zugeschwollenen Auge vom Vilsbiburg-Spiel wieder den Durchblick haben und Lehrer Peter Zeis wird rechtzeitig aus dem Skikurs seiner Schule zurückkehren. Ein Fragezeichen stand gestern noch hinter Luca Wörrlein wegen Kniebeschwerden. Beim Abschlusstraining am Freitagabend sollten alle wieder vereint sein und die letzten personellen Entscheidungen getroffen werden.    

Der VfL-Kader: Stefan Schmoll, Claudio Huhn, Simon Geiselsöder, Peter Zeis, Florian Beierlein, Jonathan Schwarz, Kevin Vogt, Jonathan Pospiech, Robin Seeberger, Luca Wörrlein, Moritz Schwarz, Yannick Rapke, Tobias Hornn. 

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