Schlagerspiel verspricht Rekordbesuch

TREUCHTLINGEN - Die VfL-Baskets erwarten am Samstag einen neuen Besucherrekord. Zu Gast ist kein Geringerer als der Tabellenführer der 1. Regionalliga Südost, die Giants aus Nördlingen. Das Spiel zwischen Treuchtlingen und dem ehemaligen Bundesligisten beginnt um 19.00 Uhr. Aufgrund des großen Andrangs empfiehlt es sich für alle Fans, frühzeitig da zu sein, am besten schon zur Hallenöffnung um 17.30 Uhr. Anderenfalls kann es passieren, dass man das Schlagerspiel verpasst, weil mit einem Einlass-Stop zu rechnen ist, wie es ihn heuer schon einmal beim Match gegen den FC Bayern München II (über 800 Zuschauer) gegeben hat.

Das Knistern liegt förmlich in der Luft. Der VfL gegen die Giants – das ist ein besonderes Spiel. Für den Treuchtlinger Basketball waren die „Riesen aus dem Ries“ vor wenigen Jahren noch schier unerreichbar. Inzwischen begegnet man sich jedoch auf Augenhöhe und der VfL hat im Hinspiel erstmals einen Sieg gegen die Nördlinger gefeiert. Auswärts wohlgemerkt! Das Match Anfang Dezember war an Dramatik nicht zu überbieten. Tim Eisenberger machte schließlich mit dem letzten Angriff in der Verlängerung den 87:85-Erfolg perfekt.

Perfekte Vorzeichen

Jetzt kommt es zum Wiedersehen mit perfekten Vorzeichen für einen tollen Basketball-Abend: Die Giants um ihren Trainer Mario Matic reisen als Tabellenführer und Titelanwärter mit 40 Punkten an und dürfen sich in den letzten drei Saisonspielen maximal noch eine Niederlage erlauben, denn die Bayern-Zweite sitzt ihnen mit 37 Zählern im Nacken. Der VfL hat zuletzt eine fulminante Serie von acht siegreichen Spielen hingelegt und hat mit 32 Punkten den fünften Tabellenrang sicher. Sollte der sensationelle Lauf weitergehen, „dann können wir auch Druck auf den Dritten und Vierten machen“, sagt Treuchtlingens Trainer Stephan Harlander.

Er und seine Truppe hoffen auf ein „Basketballfest mit Fairness von allen Seiten“. Und natürlich auf einen eigenen Sieg. Die VfL-Baskets haben aber keinen Druck. „Die Saison ist ohnehin kaum noch zu toppen. Und wir müssen auch nichts mehr beweisen, denn wir haben bereits alle vier Topmannschaften geschlagen“, stellt Harlander fest. Er setzt darauf, dass sein Team die gleiche Nervenstärke wie im Hinspiel zeigt. „Jeder brennt auf dieses Match. Wir sind emotional gut drauf. Die Mannschaft platzt nach der jüngs­ten Serie fast vor Selbstvertrauen. Dennoch wäre es nach wie vor eine Riesenüberraschung, wenn wir erneut den Tabellenführer bezwingen würden“, sagt der Coach.
„Die Giants sind wetterfest“, so Harlander weiter. „Und sie haben ihre Stabilität gerade in den Spitzenspielen gezeigt. Auch deshalb sind sie verdienter Erster.“

Das Duell gegen Treuchtlingen ist aus Sicht des VfL-Trainers auch ein Vergleich der Ansätze, der laut Harlander für zusätzliche „Würze“ sorgt: Hier der gastgebende VfL mit seinem Amateur- und Nachwuchskonzept, dort die Giants mit fünf ausländischen Profis. Topscorer ist US-Boy Jordan Talbert, der 21,8 Punkte und rund zehn Rebounds pro Spiel im Scouting stehen hat. Einen zweistelligen Punkteschnitt haben bei den Gästen auch Fabian Brütting (19,7) und Emanuel Richter (16,1, zugleich bester Dreipunkte-Werfer der gesamten Liga).

Dem kann der VfL aber durchaus Paroli bieten: Stefan Schmoll (22,2), Claudio Huhn, Tim Eisenberger (je 16,0) und Volker Lang (16,1) punkten im Schnitt ebenfalls zweistellig. Vor allem Treuchtlingens Kapitän (und Abteilungsleiter) Stefan Schmoll steht heute Abend im Mittelpunkt: Er hat von 2012 bis 2014 zwei Jahre für die Giants in der 2. Bundesliga ProB gespielt. Diese Saison ist er nach Treuchtlingen zurückgekehrt und zählt zu den besten Spielern der
1. Regio. Natürlich würde der 25-Jährige gerne erneut als Sieger vom Feld gehen.

„Färbt die Halle rot“

Schmoll und Co. hoffen in dem schwäbisch-fränkischen Derby stark auf die Unterstützung der Treuchtlinger Fans: „Färbt die Halle rot“, lautet der Appell der Treuchtlinger Jungs an ihr Publikum. Alle Zuschauer sollten ihren Schrank durchsuchen und in roter Kleidung erscheinen. „Wir wollen den Gästen aus dem Ries eine eindrucksvolle Kulisse bieten“, sagt Tim Eisenberger. Nach einer guten Trainingswoche stehen alle Spieler zur Verfügung. Wer zum Kader gehört, entschied sich wie gewohnt erst Freitagabend im Abschlusstraining.

Der VfL-Kader: Oliver Linss, Kevin Vogt, Tim Eisenberger, Simon Geiselsöder, Claudio Huhn, Alexandros Mavropoulos, Stefan Schmoll, Leon Fruth, Jonas Rauch, Florian Beierlein, Volker Lang, Jonathan Schwarz und Arne Stecher.