Security in der Notunterkunft handelte richtig

5.10.2015, 17:19 Uhr
Security in der Notunterkunft handelte richtig

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„Wir können bestätigen, dass die Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts die medizinische Versorgung in der Mackenmühle gut im Blick haben und mit dem Thema sensibel umgehen“, sagte Martin Ruffertshöfer, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes. Die Diakonie übernimmt die Sozialarbeit für die im Kreis untergebrachten Flüchtlinge und ist auch für die Mackenmühle zuständig.

Ruffertshöfer hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit den Asylsozialarbeitern Michaela Frei und Rainer Schröppel in Verbindung gesetzt und fuhr selbst in die Mackenmühle, um mit dem Sicherheitsdienst zu sprechen. Der Sozialarbeiter sei am Vormittag des Vorfalls vor Ort gewesen. Auch er habe die Situation so eingeschätzt, dass die Gesundheitslage des Jungen nicht akut war.

Die Diskussion entzündete sich an dem Fall eines Zehnjährigen mit Bauchschmerzen. Dessen Mutter hatte beim Sicherheitsdienst gedrängt, dass ihr Kind mit einem Taxi ins Krankenhaus gefahren wird. Das hatte der Security-Dienst abgelehnt. Er verwies auf eine Sprechstunde am Nachmittag sowie auf die Bus­se nach Weißenburg. Als die Mutter um die Mittagszeit erneut eine Fahrt in die Klinik forderte, gab der Mann nach und rief ein Taxi.

Kreis- und Stadtrat Dinar erkannte in der ersten Weigerung, eine „unterbliebene Hilfeleistung“ und kritisierte, dass das Sicherheitspersonal nicht geschult sei, den Gesundheitszustand von Menschen einzuschätzen. „Es ist richtig, dass das kein Arzt ist“, räumte Ruffertshöfer ein. Allerdings bestätigte er, dass in der Vergangenheit bei akuten Gefährdungen schnell gehandelt worden sei. „Der Sicherheitsdienst ist angewiesen, eher einmal zu oft als einmal zu wenig den Notarzt zu rufen.“

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