SPD will alle Weißenburger Stadtlogos sehen

16.11.2017, 06:00 Uhr
SPD will alle Weißenburger Stadtlogos sehen

„Der Entscheidungsprozess für ein Stadtlogo soll im Stadtrat auf möglichst breiter Basis erfolgen“, schreibt Fraktionsvorsitzender Andre Bengel in der Antragsbegründung. Die Dis­kussion und das unterschiedliche Abstimmungsverhalten der Stadträte im Hauptausschuss und im Stadtrat zu diesem Thema hätten „gezeigt, dass eine breitere Informationsgrundlage für diese Entscheidung notwendig ist“.

Das von der Studentin Christiane Krug entworfene Logo habe im Hauptausschuss breite Zustimmung erfahren. Bengel: „Um den Findungsprozess für alle Stadtratsmitglieder nachvollziehbarer zu machen, sollen deshalb alle sechs Preisträger ihre Arbeiten vorstellen.“

Wie berichtet, ist die Einführung eines neuen Stadtlogos für Weißenburg vorerst gescheitert. Mit zwölf zu elf Stimmen hatte sich der Stadtrat in seiner Oktobersitzung überraschend   gegen den Entwurf der Nürnberger Studentin ausgesprochen. Der vorberatende Hauptausschuss hatte ihn noch mit großer Mehrheit angenommen.

Im Sommersemester hatten 21 Studenten die Aufgabe, „Eine Stadtmar­ke, ein Stadtlogo für Weißenburg i. Bay.“ zu entwickeln, in einem Wettbewerb bearbeitet. Die Ergebnisse wurden durch ein Preisgericht mit Mit­arbeitern der Stadtverwaltung aus den Bereichen, Kultur, Touristik, Museen und Stadtentwicklung, Dr. Karl-Friedrich Ossberger als Vertreter der Industrie, Mathias Meyer als Vertreter des Einzelhandels und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel beurteilt. Stadträte waren nicht einbezogen worden.

Und genau das sorgte in der Stadt­ratssitzung für den Eklat. CSU-Fraktionschef Klaus Drotziger hatte schon im Hauptausschuss seinen Unmut da­rüber zum Ausdruck gebracht. In der Stadtratssitzung gab er zunächst der Studentin noch „ein dickes Lob“ für ihre „starke Leistung“, machte dann aber deutlich, dass die CSU geschlossen gegen das Logo stimmen werde. Die Christsozialen waren mit dem Vorgehen der Verwaltung und des OB absolut nicht einverstanden.

Das Stadtoberhaupt hat zwischenzeitlich Fehler gemacht, wollte aber auch Drotzigers Vorwurf so nicht stehen lassen. Er habe den Stadtentwick­lungsprozess lediglich nahtlos fortsetzen und im Rahmen des Integriertes Stadtentwicklungskonzeptes ein neu­es Stadtlogo kreieren lassen wollen. Dass in diesem Zuge ein Studentenwettbewerb ausgerufen worden sei, habe vor allem zwei Gründe gehabt: „Ich habe mir innovative Vorschläge erhofft, zudem kostet das vergleichsweise wenig Geld.“

Derzeit ist völlig offen, wie es in Sachen Stadtlogo weitergehen soll. Nicht wenige hoffen, dass sich der Stadtrat doch noch zu einem Kompromiss durchringen kann. Christiane Krugs Logo – es interpretiert das „ß“ im Stadtnamen als stilisierten Römerhelm“ – hätte das allemal verdient.

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