Spitalgarten Ellingen: Zwei Drittel verkauft

23.1.2015, 14:00 Uhr
Spitalgarten Ellingen: Zwei Drittel verkauft

© Maurer

Der Clou an der Anlage ist die Flexibilität. Vom reinen Wohnen bis hin zum Sorglos-Paket wird alles möglich sein. Wer mitten im Leben steht, soll von der Anlage im Rosental ebenso angesprochen werden, wie jener, der nicht mehr unbedingt ans Abschließen einer Lebensversicherung denkt. Aufzüge und Bäder, in denen man auch mit dem Rollator zurechtkommt, sorgen dafür, dass man Zeiten, in denen man nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, gelassen entgegensehen kann.

Und wer will, kriegt noch mehr: Das Essen, das zur Wohnungstür gebracht wird, die Wäsche, die gewaschen wird, die Medikamente, die gerichtet werden, die Pflegekraft, die vorübergehend morgens beim Anziehen hilft . . . Das Konzept des Betreuten Wohnens, hat seinen ganz besonderen Charme. Man ist im Alter in seinen eigenen vier Wänden und eben doch versorgt.

Nächste Woche wird der Aufsichtsrat der Stadtentwicklungs-GmbH die letzten großen Gewerke vergeben. Die Konstruktion einer GmbH mit dem Stadtrat als Aufsichtsrat hat Ellingen gewählt, um umständliche öffentliche Ausschreibungsverfahren für das 43-Millionen-Euro-Projekt umgehen zu können. Die GmbH kann somit beschränkt ausschreiben und so auch dafür sorgen, dass die Aufträge in der Region oder angrenzenden Gebieten bleiben, erklärt Bürgermeister Walter Hasl. Er hat zusammen mit Otto Rabenstein die Geschäftsführung der Gesellschaft inne und ist auch Ansprechpartner für alle Kaufinteressenten.

2 500 Euro pro Quadratmeter

Spitalgarten Ellingen: Zwei Drittel verkauft

© Grafik: Architekt Raymond Küfner

Ein bisschen Geld müssen Interessenten aber schon mitbringen: Denn der Quadratmeter in den modernen, barrierearmen und energetisch hochwertigen (KfW-70-Standard) Wohnungen kostet gut 2500 Euro. Das macht bei Wohnungsgrößen von rund 46 bis 92 Quadratmetern zwischen 115000 und 230000 Euro. Die meisten Wohnungstypen haben gut 60
Quadratmeter zu bieten, was sich auf rund 150000 Euro summiert.

Vergleichbare Projekte in anderen Städten sind eher noch teurer. Hier kommt die Konstruktion der städtischen GmbH zum Tragen. Statt eines Bauträgers, der auch noch Gewinn machen muss, vertreibt die Stadt Ellingen die Wohnungen zum Selbstkostenpreis und sieht das Projekt als eine Infrastrukturmaßnahme, um die Einwohner zu halten. Das Vorhaben hinkt etwa ein halbes Jahr hinter dem eigentlichen Zeitplan. Ursprünglich sollte jetzt bereits der Rohbau stehen.

Doch die Umplanung von drei auf zwei Baukörper aus Kos­tengründen, das Aufstellen des Bebauungsplans und andere kleinere Widrigkeiten zogen sich etwas länger als geplant. Die Bauzeit ist mit etwa eineinhalb Jahren kalkuliert. Den bisherigen Käufern ist ein Bezug zum Jahresende 2016 garantiert. „Da ist aber ein Puffer drin“, sagt Hasl. Im ersten Halbjahr 2017 sollen noch die Außenanlagen gemacht werden.

Die anfänglichen Proteste der Anwohner gegen das Vorhaben sind inzwischen verpufft. Sie hatten geklagt, die wuchtigen modernen Gebäude würden das historische Ensemble des Rosentals verschandeln, weil sie das alte Spitalgebäude deutlich überragen. Doch selbst das Landesamt für Denkmalschutz hatte keine ernsthaften Bedenken gegen das Projekt und lobte gar den städtebaulichen Lücken­schluss.
 

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