Stelldichein von Bayerns Tischtennis-Nachwuchselite

23.3.2017, 08:57 Uhr
Stelldichein von Bayerns Tischtennis-Nachwuchselite

© Alex Arndt

In der Ellinger Schulturnhalle traf sich Bayerns Tischtennis-Elite, um zunächst am ersten Turniertag die Nord- und Südbayerischen Meister auszuspielen. Am zweiten Tag ging es dann um die gesamtbayerischen Titel. Die „Hausner“ selbst hatten sich mit ihren Schülerinnen als Bezirkssieger qualifiziert.

„Viele gaben uns die Rückmeldung: Schöne Halle habt ihr“, zitiert Ludwig Pfaller, Jugendleiter der SpVgg, die auswärtigen Sportler und Betreuer, von denen manche gut ausgestattete Sportzentren gewöhnt sind. Dass ein kleiner Verein wie die SpVgg Weiboldshausen überhaupt derartige Titelkämpfe austragen kann und darf, klingt ungewöhnlich, war aber ein­facher als gedacht.

„110 Mitglieder, harter Kern“

Als sich die Mädels durch den Gewinn von Kreis- und Bezirksmeisterschaft für die „Bayerische“ qualifiziert hatten, suchte der Verband nach einem Ausrichter. Nachdem keiner der anderen teilnehmenden Vereine sich bereit erklärte, nahmen die Weiboldshausener die Gelegenheit wahr. „Ein Anruf bei der Stadt Ellingen genügte“, berichtet Pfaller. Die Halle war frei, also war der Ort für die Austragung gefunden. Und weil Weiboldshausen wohl einziger Bewerber war, wurde der Verein zum Ausrichter.

Der Aufbau und die Organisation des Turniers waren anschließend auch kein Problem. Etwa 25 Helfer erklärten sich bereit, das Turnier tatkräftig zu unterstützen. Dabei wurden Umrandungen aufgebaut, ein Kuchenbuffet organisiert sowie zusätzliche Spieltische ausgeliehen und aufgebaut. „Wir sind im Verein ein harter Kern. Das ist für uns Ehrensache, wenn wir so ein Turnier ausrichten“, erklärt der Jugendleiter. Und so stemmte die gerade mal 110 Mitglieder zählende Tischtennissparte der SpVgg eine
Bayerische Meisterschaft.

Die Qualifikation der „Hausner“ Schülerinnen A spricht für die gute Jugendarbeit im Verein. Unter Anleitung von etwa fünf bis sechs Betreuern aus den Erwachsenenmannschaften trainieren regelmäßig 20 bis 25 Kinder einmal in der Woche in der Ellinger Halle. Auch der Spielbetrieb geht dort über die Bühne.

Die drei Mädels der Altersklasse Schülerinnen A – Selina Umlauft, Yasmin Treiber und Lena Rößler – spielen derzeit in der zweithöchsten Klasse, der 1. Bezirksliga. Ziel ist in einer der nächsten beiden Spielzeiten der Aufstieg in die Bayernliga, die oberste Spielklasse im Jugendbereich. Außerdem will man nach der erstmaligen Teilnahme vor zwei Jahren und der diesjährigen, erneuten Qualifikation auch in den nächsten Jahren bei der Bayerischen Meisterschaft wieder im Rennen sein. Dort dann tatsächlich um den Titel mitzuspielen, wird allerdings schwer.

Viele der an der Meisterschaft teilnehmenden Mädchen spielen bereits in der Bayernliga, manche sind sicher schon bei den Frauen mit dabei. Nicht umsonst bezeichnet Tobias Enderlein, Vorstand und Betreuer in Weiboldshausen, das Teilnehmerfeld als „Bayerns Elite in der Altersklasse“. Auch die drei Weiboldshausener Mädels spielen schon regelmäßig in der ersten Damenmannschaft mit, um zusätzliche Wettkampferfahrung zu sammeln. Diesmal sollte dank der Erfahrung von vor zwei Jahren und zwei weiteren Jahren im Spielbetrieb eine Steigerung erzielt werden. Enderlein wusste die Konkurrenz jedoch richtig einzuschätzen: „Die Vereine kommen alle mit ihren besten Leuten.“

Alle Spiele gingen verloren

Nach dem Ende des ersten Tages stand bereits fest, dass die Mannschaft sich steigern konnte, dennoch ging es am Sonntag nur noch um die Plätze fünf bis sieben. Gegen jede gegnerische Mannschaft konnte mindestens ein Spiel gewonnen werden, in vier von fünf Matches war das Endergebnis jedoch ein 1:9 aus Sicht der Spielvereinigung. Ihre letzte Partie verloren die Mädchen 4:6 gegen den TSV Hofolding und mussten sich mit dem siebten Platz zufrieden geben.

Der Sieg ging bei den Schülerinnen A an die Favoritinnen der RV Viktoria Wombach, bei den Schülern A gewann die starke Mannschaft des SV DJK Kolbermoor. Die beiden Champions  vertreten Bayern bei den Deutschen Meisterschaften am 24. und 25. Juni in Bissendorf (Niedersachsen). Silber und Bronze in der weiblichen Konkurrenz sicherten sich der TSV Schwabhausen und der TSV Klardorf sowie der TTC Bruckberg (zugleich Mittelfränkischer Meister) und der TSV Tutzing bei den Jungs.

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