Stirn feierte Klassenerhalt, Pappenheim verpasste Aufstieg

21.6.2016, 08:43 Uhr
Stirn feierte Klassenerhalt, Pappenheim verpasste Aufstieg

© Gruber

Die Pappenheimer kassierten bei dem Match in Grafenberg in der Schlussphase das entscheidende 0:1 und mussten damit ihre Aufstiegshoffnungen begraben. Weitaus dramatischer war der Spielverlauf in Gunzenhausen, wo die Stirner vor der bis­herigen Relegations-Rekordkulisse im Gebiet Neumarkt/Jura (700 Zuschauer) schon mit 3:1 führten. Mit zwei Toren erkämpften sich die Hahnenkammler jedoch ein 3:3 und damit die Verlängerung. Hier erzielte dann Frank Missberger mit einem abgefälschten Schuss das „goldene“ 4:3 zum Klassenerhalt des SC Stirn.

Ebenfalls sicher in der Kreisklasse ist der FC Holzheim II, während der SV Großweingarten und der SV Pfaffenhofen am Mittwoch, 22. Juni, um 18.30 Uhr noch um den letzten freien Platz kämpfen werden (Spielort: DJK Abenberg).

SC Stirn – SG Heidenheim 4:3 (3:3) n. V.

Vor rund 700 Zuschauern in Gunzenhausen schaffte der SC Stirn den Kreisklassenerhalt und sorgte mit dem 4:3-Sieg nach Verlängerung dafür, dass die SG Heidenheim/Hechlingen/Döckingen weiter in der A-Klasse dem Ball hinterherjagen muss. Schon in der Anfangsviertelstunde deutete sich ein Match auf Augenhöhe an und das engagierte Auftreten der SG wurde bereits in der 9. Minute belohnt, als Christian Tröster eine feine Kombination mit dem 1:0 krönte. Erst danach besannen sich die etwas routinierter wirkenden Stirner auf ihre Qualitäten und Andreas Kascher stellte mit einem für SG-Keeper Daniel Ebert spät erkennbaren Distanzschuss den 1:1-Ausgleich her (17.). Die SG aus dem Hahnenkamm ließ sich davon offenbar beeindrucken und wurde auch in der Folgezeit in die Defensive gedrängt. Verfehlte eine Abnahme von Tobias Neugebauer nur haarscharf das Ziel (19.), traf Harry Schuster nach einer halben Stunde im Anschluss an eine Ecke zwischen Freund und Feind hindurch zum 2:1.

Auch nach dem Seitenwechsel dominierten viele Zweikämpfe die fußballerisch auf überschaubarem Niveau stehende Partie. Während sich Stirn mit dem dünnen Vorsprung zu begnügen schien, fehlten der SG die spielerischen Mittel und Entschlossenheit. Eine Viertelstunde vor Schluss verlor die SG in der Vorwärtsbewegung den Ball, Stirn schaltete schnell um und der agile Frank Missberger ließ sich nicht lange bitten. Anstatt nach dem 1:3 die Köpfe hängen zu lassen, schaltete „Hanna/Hechling/Degging“ postwendend in den „Jetzt-erst-recht-Modus“ um. Kurz nach dem Anschlusstreffer von Spielmacher Daniel Lehn (78.) hatte Niko Meyer das vorentscheidende 4:2 auf dem Fuß, konnte jedoch einen kapitalen Fehlschlag von Ebert nicht nutzen. Stattdessen klingelte es in der 87. Minute auf der Gegenseite. Der aufgerückte Thomas Rapp beförderte einen präzisen Freistoß von Kevin Lehn per Kopf zum umjubelten 3:3 in die Maschen.

In der Verlängerung machte sich bei einigen Spielern der „Verschleißkampf“ in Form von Wadenkrämpfen bemerkbar. Das bessere und vor allem glücklichere Ende hatte schließlich Stirn auf seiner Seite. Nach mehreren vergeblichen Versuchen zog Missberger einen Freistoß Richtung Tor und der zurückgelaufene Rapp fälschte die Kugel unhaltbar für seinen „Goalie“ zum 4:3 für Stirn ins eigene Netz ab (104.). In den zweiten 15 Minuten warf die SG zwar alles in die Waagschale, ein Treffer wollte aber nicht mehr gelingen. Unzufrieden waren die SGler mit der Leistung von Schiedsrichter Sebastian Segmüller (FC Altenmuhr), der ihrer Ansicht nach zwei Elfmeter hätte geben müssen. Die Stirner um Trainer Bernd Kummerer und Kapitän Michael Höppler kümmerte das weniger, denn sie feierten ausgelassen den phasenweise nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt.

SC Stirn: Fröhlich, Klein, Kascher, Meyer, Brandner, Monatzetter, Missberger, Michael Höppler, Daniel Höppler, Neugebauer, Schus­ter (eingewechselt: Bartenschlager, Latic).

Schiedsrichter: Segmüller (FC Altenmuhr)
Zuschauer: 700 (beim FC Gunzenhausen)
Tore: 0:1 Christian Tröster (9.), 1:1 Andreas Kascher (17.), 2:1 Harry Schuster (30.), 3:1 Frank Missberger (76.), 3:2 Daniel Lehn (78.), 3:3 Thomas Rapp (87.), 4:3 Missberger (104.).

DJK Weinsfeld – TSG Pappenheim 1:0

Es hat nicht sollen sein: die TSG Pappenheim war gegen die DJK Weinsfeld zwar die Mannschaft mit mehr Ballbesitz und den besseren Torchancen. Der Vizemeister der A-Süd musste sich dennoch mit 0:1 geschlagen geben. Weinsfeld drängte nur in der Anfangsphase, wobei die solide TSG-Defensive stets klärte. Dann nahm Pappenheim vor 350 Zuschauern in Grafenberg das Heft in die Hand und hatte einige gute Möglichkeiten. Nach einem Freistoß von Kapitän Christopher Seibold köpfte Michael Rusam am langen Eck vorbei, Rafael Polak schloss nach einer Flanke von Veyis Geyik über das Tor, Florian Keller vergab nach Hereingabe des starken Rene Graef, John Meister köpfte nach Flanke von Rusam vorbei und Seibold scheiterte mit einem 25-Meter-Fernschuss am Torwart.

Stirn feierte Klassenerhalt, Pappenheim verpasste Aufstieg

© TSG

Im zweiten Durchgang behielten die Altmühltaler die Oberhand, hatten jedoch Probleme ihre Spielzüge zu Ende zu bringen, weil die Weinsfelder in einer kampfbetonten aber fairen Partie ebenso wie die TSGler gut verteidigten. Das Geschehen spielte sich nun meist im Mittelfeld ab und Großchancen blieben Mangelware. Das Match war spannend und lief auf eine Sache hinaus: Wer das erste Tor schießt, der gewinnt“. Und so war es dann auch. Während Pappenheim aus vier Freistoßsituationen in der Schlussphase kein Kapital schlagen konnte, kam Weinsfeld nach einem Pass in die Spitze durch Georg Regensburger in der 84. Minute zum 1:0 und damit zum Tor des Tages.

Es war aus TSG-Sicht zugleich so ziemlich die einzige klare Möglichkeit des Tabellenzwölften der Kreisklasse Süd, die zugleich den Verbleib in der Liga bescherte. Pappenheim versuchte in den letzten Minuten zwar noch einmal alles. Das Team um Spielertrainer Michael Thomas blieb aber ohne Tor­erfolg und muss nächste Saison einen neuen Anlauf nehmen. Hervorzuheben war die hervorragende Leistung des Schiedsrichtergespannes um Philipp Silvestri (SC 04 Schwabach).

TSG Pappenheim: Palta, Kopyto, Graef, Seibold, Rusam, Thomas, Keller, Geyik, Polak, Alic, John Meister (eingewechselt: Botos, Koch, Stojanovic).

Schiedsrichter: Silvestri (SC 04 Schwabach)
Zuschauer: 350 (bei der DJK Grafenberg)
Tor: 1:0 Georg Regensburger (84.).

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