Straßner und Batz siegten in San Francisco

2.10.2015, 06:18 Uhr
Straßner und Batz siegten in San Francisco

© Memmert

Doch genau das ist passiert: Der im Weißenburger Ortsteil Niederhofen lebende Straßner und der aus Solnhofen stammende Batz holten mit ihrem „Team Memmert“ Platz eins bei dem Rennen in Kalifornien. „Das war schon richtig cool und das ganze Drumherum ein wirklich tolles Er­lebnis“, schwärmt Andreas Straßner und spricht damit auch seinem Teamkollegen Michael Batz aus der Seele. Beide sind absolute Topläufer aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und standen bei der Siegerehrung im legendären Baseball-Stadion der Giants ganz oben auf dem Podest.

Der große Coup

Der Wettbewerb in San Francisco gehörte zur Serie der „JP Morgan Chase Firmenläufe“ und war zugleich das Weltfinale. Dafür hatten sich die Memmert-Asse schon im Vorjahr unter mehr als 70 000 Teilnehmern qualifiziert. Nun gelang Andreas Straßner und Michael Batz zusammen mit ihren Teamkollegen Sebastian Reinwand und Joseph Katib der große Coup: Das Quartett der Schwabacher Memmert GmbH und Co. KG (ein Spezialist für Kälte- und Wärmetechnikgeräte) verwies die Konkurrenz auf die Ränge und darf sich jetzt ganz offiziell Firmenlauf-Weltmeister nennen.

Das war nicht zwingend zu erwarten, denn die Konkurrenz war riesengroß. Vor allem das Team von „Transnet Engineering“ aus Südafrika, das zuvor achtmal in Serie gewonnen hatte, war favorisiert und zeigte sich im Vorfeld auch recht siegessicher. Doch die vier Mittelfranken sorgten für die Überraschung des Tages und verwiesen die scheinbar übermächtigen Gegner mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auf Rang zwei.

Mit einer hervorragenden Gesamtzeit von 1:02:57 Stunden fiel der 2:18-Minuten Vorsprung sogar deutlich aus. Den Grundstein für den Erfolg legte Sebastian Reinwand, der auch den Gesamtsieg in der Einzelwertung für Memmert nach Deutschland holte (15:15 Minuten). Dieser Sieg war nur drei Tage nach den Deutschen Meis­terschaften im Zehn-Kilo­meter- Straßenlauf kein leichter. Quasi die ganzen 5,6 Kilometer (3,2 Meilen) den Fischerman's Wharf hinauf und wieder runter lief er Seite an Seite mit dem australischen Olympioniken und Marathonläufer Martin Dent. Erst in einem packenden Zielspurt vor dem Giants-Stadion schob sich Reinwand mit dem letzten Schritt vor seinen Konkurrenten, was erst bei der Auswertung des Zielfotos zu sehen war.

Joseph Katib (15:35) und Andreas Straßner (15:50) ließen mit Rang vier und fünf nur einen Läufer von Transnet passieren, Michael Batz (16:50) sicherte trotz angeschlagener Wade mit dem 15. Platz den riesigen Teamerfolg. Der Vier-Tages-Trip für das Memmert-Team an die US-Westküste wurde komplett von JP Morgan finanziert. Als Preis nahmen die Mittelfranken einen Riesenpokal mit nach Hause. „Der sieht aus wie eine Suppenschüssel und passte kaum ins Gepäck“, erzählt Andreas Straßner mit einem Schmunzeln.

Nicht nur wegen der Konkurrenz, sondern auch wegen der Tageszeit war die Leistung des 36-Jährigen und seiner Teamkollegen, die allesamt bei der Firma Memmert arbeiten (Michael Batz derzeit als Werksstudent) besonders hoch einzuschätzen. Straßner: „Nach unserer mitteleuropäischen Zeit sind wir in San Francisco morgens um 4.00 Uhr gelaufen. Die Umstellung war da nicht gerade einfach.“

Straßner und Co. sind es bei Memmert gewohnt, tagsüber – meistens vormittags – zu trainieren. „Das ist im Normalfall auch die Zeit, wenn die Marathonläufe gestartet werden.“ Für Training und Wettbewerbe werden sie von der Firma freigestellt. Nach dem Abenteuer in San Francisco war Andreas Straßner beim heimischen Seelandmarathon als Radbegleiter für
seinen Freund und Gesamtsieger Kai Reißinger dabei. Zuletzt folgte ein „Trainingslauf“ beim Berlin-Marathon.

Straßner lief in der Hauptstadt als Pacemaker für Teamkollege Sven Rei­chart und kam nach 2:38:20 Stunden ins Ziel. Weil er keinen Chip hatte, kam die Zeit nicht in die Wertung. Anders bei Michael Batz: Er lief 2:37:44 Stunden und wurde 258. im Gesamtklassement sowie 78. seiner Altersklasse. Nächstes großes Ziel ist nun der Frankfurt-Marathon. In der Main-Metropole möchte Andreas Straßner seine bisherige Bestmarke von 2:22:50 unterbieten.

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