Tag des offenen Denkmals in Altmühlfranken

WEISSENBURG - Mehr als 8000 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten öffnen am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, deutschlandweit ihre Türen. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist immerhin mit sechs Kulturdenkmälern vertreten. Passend zum Jahresmotto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ können die Besucher vor Ort erleben, wie bauhis­torisches Erbe mit viel Engagement vor dem Verfall bewahrt wird.

Wie zum Beispiel in Langenaltheim, wo ab 14.00 Uhr das Jurahaus in der Bräugasse 2 zu einer öffentlichen Führung einlädt. Der klassische Jurabauernhof, der früher mit Legschiefer eingedeckt war, wurde 1886 erbaut und in den 1980er-Jahren von Michael Saupe und ab 1991 von Daniel Kufer saniert. Heute beherbergt der Bauernhof neben der Wohnung des Eigentümers noch eine Vertriebsfirma und ein Warenlager.

In Pappenheim lädt das „Haus der Bürger“ in der Klosterstraße 14 von 14.00 bis 17.00 Uhr zur Besichtigung ein. Der Bau aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist Zeugnis der gräflichen und jüdischen Vergangenheit des Altmühlstädtchens. Nach verschiedenen Besitzerwechseln beherbergt der zweigeschossige Traufseitbau heute den Kunst- und Kulturverein. Das Haus ist ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Führungen ermöglichen auch Besichtigungen von Räumen, die sonst öffentlich nicht zugänglich sind. Ergänzt werden die Führungen durch kleine Lesungen, die eine Annäherung an die frühere Funktion des Hauses erreichen sollen. Um 15.00 Uhr gibt es eine spezielle Kinderführung ohne Lesungen.

© Porsch

Die Stadt Treuchtlingen ist gleich mit drei Kulturdenkmälern vertreten: der Burgruine Obere Veste, die von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet ist. Um 16.00 Uhr bieten Mitglieder des Burgvereins eine Führung und eine Schmiedevorführung an. An diesem Tag wird auch der Burgturm geöffnet sein, und der Burgverein versorgt die Gäste in der Burgstube mit Kaffee, Kuchen und Brotzeit.

In Graben gibt es um 10.00, 12.00 und 14.00 Uhr Führungen mit Dr. Stefanie Berg-Hobohm vom Bayerischen Amt für Denkmalpflege, die die ehemalige Verbindung zwischen der Schwäbischen Rezat und der Altmühl, die Karl der Große errichten wollte, näher erklärt.

In Gundelsheim beginnt um 10.00 Uhr eine Führung zu den Jurahäusern mit Eva Martiny, die Vorsitzende des Jurahausvereins Eichstätt. Gundelsheim ist ein Juradorf im Wandel: Während in der Nähe der Kirche das Jurahaus-Ensemble noch existiert, sind viele andere Jurahäuser bereits verschwunden, weshalb Martiny an den früheren Standorten historische Aufnahmen zeigt. Zudem können auch ein detailgetreues Modell eines Jurahauses besichtigt und mit dem Orts­chronisten Josef Seel ein Rundgang absolviert werden.

Zuletzt lädt die Renaissancefestung Wülzburg von 11.00 bis 17.00 Uhr zur Besichtigung ein. Mitarbeiter des städtischen Bauamtes bieten um 11.30, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Führungen durch die fünfeckige Bergfes­tung an, die Ende des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Zudem gibt es Informationen der Denkmalpflegegruppe Wülzburg und des Frankenbundes Weißenburg. Zudem gibt es Vorführungen der Böllerschützen und der Steinmetze. Der Segelflugverein bietet außerdem Rundflüge an.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den „European Heritage Days“ unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des of­fenen Denkmals bundesweit.
 

Das aktuelle Programm ist ab sofort unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen, nach Denkmalkategorien suchen und über einen Merkzettel persönliche Denkmaltouren zusammenstellen. Die mobile Nutzung vor Ort ermöglicht eine kostenfreie App.