Tempo runter für die Kinder in Altmühlfranken

8.9.2017, 06:00 Uhr
Tempo runter für die Kinder in Altmühlfranken

© Robert Renner

Banner mit der Aufforderung „Tempo runter, bitte“ wurden vom Stadtbauhof im Stadtgebiet bereits ebenso aufgestellt wie auch die Hinweisschilder „Nur bei Grün, den Kindern ein Vorbild“ an zahlreichen Fußgängerampeln angebracht wurden. Außerdem gibt die Polizei Weißenburg Tipps für einen sicheren Schulweg.

Denn ab 12. September streben wieder ganze Scharen von Abc-Schützen auf die Schulhäuser zu. „Am Anfang meistens noch an der Hand der Mutter, aber etwas später werden die Kleinen den Schulweg ganz alleine meis­tern müssen, und das ist gar nicht so leicht“, gibt Ernst Schmidt zu bedenken. Der Polizeihauptkommissar ist in der Weißenburger Inspektion unter anderem als Verkehrserzieher tätig.

Jeder Schulweg sehe anders aus. Eines gelte aber für alle neuen Wege, egal ob diese zu Fuß, mit dem Bus oder mit dem Auto bewältigt werden: „Die Eltern sollen mit den Kindern bereits vor dem ersten Schultag den sicheren Schulweg üben“, unterstreicht Schmidt. Hierzu böten sich die letzten Ferientage an. Aber auch die Zeit danach solle genutzt werden, um den Kindern die Besonderheiten auf ihrem Schulweg zu zeigen, mit ihnen Verkehrssituationen durchzusprechen und richtige Verhaltensweisen einzustudieren.

Die Polizeiinspektion Weißenburg empfiehlt daher den Eltern: „Wählen Sie den sichersten Schulweg aus!“ Der kürzeste Weg müsse nicht immer der sicherste sein. Oft lohne sich ein kleiner Umweg, zum Beispiel, wenn Ampeln genutzt werden könnten oder Schulweghelfer den Weg betreuten.

Ganz wichtig sei das Vormachen. „Gehen Sie zusammen den ausgewählten Weg und erklären Sie schrittweise Ihr demonstrativ vorbildliches Verhalten. Gehen Sie den Weg auch zu der Tageszeit und an Wochentagen, an denen das Kind unterwegs sein wird“, heißt es im Pressetext der Polizei, die den Eltern auch empfiehlt: „Üben Sie den richtigen Weg und das richtige Verhalten mehrmals vor dem ersten Schultag.“

Allgemein sei darauf zu achten, dass die Kinder immer am Bordstein anhalten, dass sie Blickkontakt zu dem Fahrzeugführer suchen, dass sie das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer berücksichtigen, dass sie die eigene Absicht deutlich anzeigen und dass sie die Geschwindigkeit und den Abstand von Fahrzeugen abschätzen können. Einen hohen Stellenwert hat auch das Zeitlassen. Kinder sollten immer so rechtzeitig auf den Weg geschickt werden, dass sie ihn in Ruhe bewältigen können, auch wenn mal was dazwischenkommt.

Gesehen werden

Außerdem sollen die Kinder so angezogen sein, dass sie auch bei schlechtem Wetter gut von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden. „Aber auch eine übergezogene Kapuze soll das Sichtfeld des Kindes nicht einengen und nicht zu einem Tunnelblick führen“, rät die Polizei.

Wer sein Kind mit dem Auto zur Schule bringe oder von der Schule abhole, müsse für jedes einzelne Kind ein geeignetes Rückhaltesystem im Auto vorhalten. „Parken Sie so, dass Ihr Kind sicher die Schule erreichen kann und keine anderen Kinder gefährdet werden“, macht die Polizei deutlich.

Besonders gefährlich ist der Schulweg mit dem Fahrrad. Eltern sollten ihr Kind erst mit dem Fahrrad alleine in die Schule fahren lassen, wenn sie die Fahrradprüfung erfolgreich bestanden haben. Und das Fahrrad muss wirklich betriebs- und verkehrssicher sein.

„Zum Schluss ein Appell an alle Autofahrer. Ob Eltern oder nicht, durch eine defensive und rücksichtsvolle Fahrweise tragen sie viel zur Sicherheit auf unseren Straßen bei“, macht Ernst Schmidt deutlich. Der Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Weißenburg steht gerne auch mit Tipps und Ratschlägen zur Seite.

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