Tim Eisenberger – der Marathonmann mit Ballgefühl

15.4.2017, 06:00 Uhr
Tim Eisenberger – der Marathonmann mit Ballgefühl

© Uwe Mühling

Am ersten April-Wochenende war es noch relativ entspannt, soweit man das so nennen kann. Am Samstagnachmittag kickte er für den Fußball-Bezirksligisten ESV Ansbach/Eyb beim SV Mosbach, spielte 90 Minuten durch und feierte mit seiner Mannschaft einen 2:0-Sieg. Danach ging es sofort weiter nach Herzogenaurach, wo der Spielmacher der VfL-Baskets gemeinsam mit seinen Treuchtlinger Teamkollegen für lange Gesichter bei den Longhorns sorgte: 94:69 lautete der Endstand für die Gäste, Eisenberger spielte (fast) durch und war mit 24 Punkten der Topscorer.

Am vergangenen Wochenende setzte er seinem sportverrückten Zeitplan noch einen drauf: Los gings am Samstagnachmittag allerdings als Zuschauer bei seinem Bruder Ben Müller, der mit der U19 des 1. FC Nürnberg das Bundesliga-Derby beim FC Augsburg bestritt. Am Abend folgte das Regionalliga-Match der VfL-Baskets, die zum Saisonabschluss die Bundesliga-Reserve aus Jena mit 84:59 aus der Halle fegten. Eisenberger war mit 24 Punkten erneut erfolgreichster Treuchtlinger Korbjäger, spielte allerdings „nur“ knapp 33 von 40 Minuten.

Vielleicht hatte ihn Trainer Stephan Harlander ja für den Sonntag schonen wollen. Zuerst lief Tim Eisenberger hier eine Halbzeit lang im Halbfinale des Basketball-Bayernpokals gegen Vaterstetteten auf. Als die Partie im Prinzip entschieden war, düste er nach Ansbach/Eyb, rein ins Fußball-Dress und schon in der 33. Minute gelang Eisenberger das wegweisende 1:0 für seine Mannschaft. Als der 3:0-Endstand besiegelt war, durfte er in der 88. Minute vom Feld und fuhr zurück nach Treuchtlingen.

Pokal-Endspiel gegen TTL-Bamberg. Der Ball musste jetzt nicht ins Eckige, sondern in den runden Ring. Tim Eisenberger, der zu den besten Amateurbasketballern Deutschlands zählt, war wieder in seinem Hauptmetier. Mit 15 Punkten, acht Rebounds und elf Assists trug Eisenberger maßgeblich zum ersten Pokalsieg der Treuchtlinger auf bayerischer Ebene bei. Er bekam zwar ein paar Minuten Schonzeit, dennoch war es für ihn ein „Marathontag“, wie auch Coach Marius Lang treffend feststellte.

Zwischendrin, so stellte Sportskanone Eisenberger am Ende des turbulenten Wochenendes fest, sei er schon mal ziemlich fix und fertig gewesen. Mit der Herausforderung des Pokalfinales und der Freude über die vielen Siege war die Müdigkeit jedoch ziemlich schnell verflogen.
Seine Teamkollegen im Basketball haben sich mit dem Cup-Gewinn erst einmal in einer vierwöchige Pause verabschiedet.

Für Student Tim Eisenberger (nach Ostern geht es nach den Semesterferien in Köln weiter) gibt es dagegen weder Frühjahrs- noch Sommerpause. Macht ihm das nichts aus, wenn die Kameraden faulenzen können? „Ach ne, überhaupt nicht! Wegen dem bisschen Fußball“, sagt er ganz locker und will weiter für die Eyber angreifen. Am Wochenende sind es diesmal ja nur zwei Partien am Karsamstag in Bad Windsheim und am Ostermontag daheim das Spitzenspiel gegen Aufkichen.

Die VfL-Baskets haben den Pokal gewonnen, die Meisterschaft und den Aufstieg allerdings verpasst. Das will Tim Eisenberger nun mit dem ESV Ansbach/Eyb im Fußball nachholen und den Sprung in die Landesliga schaffen. „Ein Aufstieg muss diese Saison schon sein“, sagt er mit einem Schmunzeln.

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