UFC feiert Geburtstag

5.5.2012, 08:59 Uhr
UFC feiert Geburtstag

„Als wir anfingen, haben wir uns das nie träumen lassen. Das war so nicht geplant“, sagt Schulz fast schon entschuldigend, wenn man ihn nach dem Erfolgsrezept fragt. Denn eigentlich wurde der UFC eher aus der Not heraus geboren. Auch daraus macht der Vereinsgründer keinen Hehl. Er und seine Freunde, die damals alle im Alter von zehn bis 16 Jahren waren, wollten einfach nur Fußball spielen. Für den regulären Spielbetrieb waren die meisten aber einfach zu schlecht, und so zimmerten sie kurzerhand aus ein paar Dachlatten zwei Tore und fingen hinter dem Feuerwehrhaus zu kicken an. Der Vorabend des 1. Mai 1992 wird zur Geburtsstunde des UFC.

Magischer Moment

Weil jedem Anfang ein Zauber innewohnt, hat der heute 36-jährige Schulz noch einmal versucht, die heutigen Kinder an diesem magischen Moment teilhaben zu lassen und zu erleben, wie das vor 20 Jahren so war. „Wir waren zur gleichen Zeit noch einmal am gleichen Ort und haben genau das Gleiche getan“, berichtet der UFC-Erfinder. Dachlatten wurden von der benachbarten Zimmerei Böhm geholt und Tore gebaut. „Die Kinder hatten mächtig viel Spaß, dass sie selbst etwas tun dürfen.“ Genau dieser Gedanke ist es, der den UFC so erfolgreich gemacht hat, glaubt Schulz. Denn im Unterschied zu den meisten anderen Vereinen gibt es beim UFC keinen bürokratischen Vereinsapparat mit hierarchischen Strukturen. Hier darf jeder, der will, selbst die Initiative ergreifen, Jugendliche eingeschlossen. Wenn sich mindestens sieben Kinder (ab zwölf Jahren) zusammenfinden, dann kann bereits eine neue Abteilung gebildet werden. Die Jugendlichen müssen sich nur noch einen erwachsenen Betreuer suchen, der im Hintergrund bleibt, und schon kann die neue Sparte loslegen. Das erforderliche Geld kommt vom Verein, alles andere organisieren die Jugendlichen selbst.

UFC feiert Geburtstag

Insofern könnte man den UFC fast schon als Montessori-Sport-Verein bezeichnen. Maria Montessoris Prinzip „Hilf mir, es selbst zu tun“ würde zum UFC genauso gut passen wie der Fußball ins Tor, das Matthias Schulz und seine Freunde leider viel zu selten trafen.

Mit seiner mangelnden Torgefährlichkeit hat der Vereinsvorsitzende längst seinen Frieden gemacht. Aktiv spielt Schulz schon seit zehn Jahren nicht mehr Fußball. „Dafür bin ich ein ganz passabler Trainer“, findet er.

Ohnehin steht für den gelernten Grafiker nicht der sportliche Erfolg, sondern der Mensch als Ganzes im Vordergrund. Wenn der 36-Jährige die U9- und U15-Fußballmannschaft trainiert, dann will er den Kindern vor allem soziale Kompetenzen mit auf den Weg geben. Deshalb ist der Ellinger auch stolz darauf, dass dem UFC im vergangenen Jahr der „Stern des Sports“ von den Raiffeisenbanken für die pädagogische Arbeit verliehen wurde.

Wie sich der Verein in den vergan­genen zwei Jahrzehnten verändert und vergrößert hat, zeigt auch ein kleiner Film, der am heutigen Jubiläumsabend, der um 19.00 Uhr für geladene Gäste beginnt, erstmals gezeigt wird. Neben dem „Drei-Nationen-Dinner“ ist die Uraufführung des von Erik Körner gedrehten Streifens eines der Highlights an diesem Abend.

Fest mit Mitmachaktionen

Bereits um 13.30 Uhr beginnt am heutigen Samstag an der großen Schulturnhalle das Jubiläums-Fest mit vielen Mitmachaktionen, bei de­nen sich die einzelnen Sparten präsentieren. So kann man unter anderem ein Volleyball-Schnuppertraining absolvieren, Hütchen schießen, Einrad fahren, Darts spielen oder sein Glück bei der großen UFC-Tombola versuchen. Neben 20 Attraktionen gibt es auch Kaffee, Kuchen, belegte Brötchen und vieles mehr. Wer aktiv mitmachen möchte, sollte Hallenturnschuhe mitbringen. Denn auch beim Jubiläumsfest des UFC gilt das Vereinsmotto: „ . . . mehr erleben!“

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