VfL-Baskets feiern Sieg im Topspiel gegen Coburg

6.1.2017, 12:47 Uhr
VfL-Baskets feiern Sieg im Topspiel gegen Coburg

© Uwe Mühling

Beide sprachen vom gleichen Ereignis, nämlich dem absoluten Topmatch der 1. Regionalliga Südost, das die Treuchtlinger zum Jahresauftakt mit 70:65 gewannen und damit die Tabellenspitze in der 1. Regionalliga Südost eroberten. Ein weiterer Meilenstein und Höhepunkt in der Erfolgsgeschichte der VfL-Baskets, dem Schmoll, Eisenberger und Co. dann gleich einen 74:71-Sieg beim  BBC Bayreuth II folgen ließen und Platz eins untermauerten.

Weil das Nachholmatch am Donnerstagabend vor rund 850 begeisterten Zuschauern in der proppevollen Turnhalle der Senefelder-Schule zugleich den Schlusspunkt der Vorrunde der Saison 2016/17 markierte, sind die Treuchtlinger nun auch Halbzeit- oder Wintermeister. Dementsprechend ausgelassen feierten Spieler, Fans und Trainer Stephan Harlander den Sieg. Für den Coach, der tags darauf 48 Jahre alt wurde, war es zugleich ein perfektes und leicht vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Harlander fand es „unfassbar“ und „kaum zu glauben“, dass den VfL-Baskets der nächste große Coup gelungen ist – vor allem mit Blick auf die seit Wochen schwierige Trainingssituation aufgrund vieler verletzter oder fehlender Spieler.

Dennoch zeigte seine Truppe, die unter anderem aus beruflichen Gründen auf Claudio Huhn verzichten musste, eine starke und geschlossene Leistung. „Es war ein absoluter Team-erfolg“, befand Stephan Harlander und lobte wirklich alle: „Jeder der jungen Spieler, der reingekommen ist, hat seine Sache außerordentlich gut gemacht.“ Die meisten Punkte erzielten beim VfL Tim Eisenberger (20), der einmal mehr komplett durchspielte und auch mit zwölf Rebounds und neun Assists glänzte, Simon Geiselsöder (16), Florian Beierlein und Stefan Schmoll (beide 15), die zusammen mit Arne Stecher (4) auch die „Starting Five“ bildeten.

Lob für die Fans

Harlander stellte aber auch die hervorragende Leistung des Gegners he-raus: „Coburg steht verdient oben. Man hat gesehen, dass sich heute die zwei besten Verteidigungsteams der Liga gegenüberstanden. Es war ein echtes Spitzenspiel.“ Ausdrücklich dankte Harlander auch dem mitgereis-ten Coburger Fanblock: „Beide Seiten haben für eine Superstimmung gesorgt.“

Das konnte auch BBC-Coach Simon Bertram unterstreichen: „Richtig cool, es hat mega Spaß gemacht, hier zu spielen“, sagte er und erwies sich als fairer Verlierer: „Getragen von der Atmosphäre hat der VfL verdient gewonnen“, räumte er ein – und das obwohl seine Mannschaft drei von vier Vierteln gewonnen und nur den ersten Abschnitt verloren hatte. Bertram: „Der VfL hat einfach immer eine Antwort gehabt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das Spiel zu unseren Guns-ten kippen könnte.“

Den Grundstein zum späteren Sieg hatten die Gastgeber mit einem sensationellen ersten Viertel gelegt, das sie sage und schreibe mit 24:8 gewannen. In den ersten fünf Minuten ließen sie nur zwei Punkte der Oberfranken zu und führten mit 14:2. Coach Harlander schwärmte von der Anfangsphase: „Wir haben in den ersten 15 Minuten wie aus einem Guss gespielt.“

Nach und nach kamen die Gäste dann besser ins Spiel, zeigten ihre Klasse und verkürzten den Rückstand. „Coburg hat immer intensiver gespielt und war unglaublich kampfstark“, so Harlander. Die Folge: Die Oberfranken kamen nicht nur heran, sondern es entwickelte sich obendrein ein „Spiel auf Topniveau“ (Harlander). Im letzten Viertel, gut fünf Minuten vor Schluss, waren die BBCler bis auf einen Zähler dran (57:56). Spätestens jetzt war alles wieder völlig offen. Genau dann kam aber wieder die von Trainer Bertram erwähnte passende Antwort des VfL: Mit einem Korbleger und einem Freiwurf erhöhte Tim Eisenberger auf 60:56, und Arne Stecher legte noch einen „Zweier“ drauf.

Coburg gab trotzdem nicht auf. Als der Topscorer des Abends, Jordan Burris (insgesamt 24 Punkte), 35 Sekunden vor Schluss mit zwei Freiwürfen zum 66:65 traf, war die Spannung kaum noch auszuhalten. Doch dann kam der große Auftritt von Simon Geiselsöder: 17 Sekunden vor Schluss versenkte er seinen vierten „Dreier“ an diesem Abend zum 69:65. Der Hexenkessel namens „Senefelder-Hölle“ explodierte förmlich. Gänsehautmomente! Kurz vor der Schlusssirene stellte Kapitän Stefan Schmoll mit einem Freiwurf den 70:65-Endstand her. Der Rest war Party pur. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, skandierten Fans und Spieler.

VfL Treuchtlingen: Tim Eisenberger (20 Punkte, 12 Rebounds, 9 Assists), Simon Geiselsöder (16 Punkte, davon 4 Dreier), Stefan Schmoll (15 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists), Florian Beierlein (15 Punkte, 7 Rebounds), Arne Stecher (4 Punkte), Nico Jahnel, Kevin Vogt, Alexandros Mavropoulos, Tobias Heinz, Oliver Linss, Lars Stecher, Jonas Rauch.

BBC Coburg: Jordan Burris (24 Punkte, 8 Rebounds), Daniel Stawowski (13 Punkte, 13 Rebounds), Fabian Franke (12), Eividas Molosciakas (6), Sasa Gligorovic (5), Steffen Walde (5), Andreas Albus, Sebas-
tian Wyczisk, Jonathan Tritscher, Michael
Herold, Manuel Imamovic.

Die einzelnen Viertel: 24:8, 15:20, 16:19, 15:18; Fünf-Minuten-Takt: 14:2, 24:8, 31:19, 39:28 (Halbzeit), 45:39, 55:47, 57:56, 70:65.

Schiedsrichter: Matthias Wolf, Stefan Rösel
Zuschauer: 850 in der Turnhalle der Senefelder-Schule.

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