VfL: Happy nach dem Derbysieg gegen hapa

14.11.2016, 08:20 Uhr
VfL: Happy nach dem Derbysieg gegen hapa

© Uwe Mühling

Für den VfL war es der sechste Sieg im siebten Saisonspiel. Dadurch gehören sie zusammen mit den starken Aufsteigern TuS Bad Aibling und BBC Coburg zu einem Trio von drei Teams, das die 1. Basketball-Regionalliga Südost mit jeweils nur einer Niederlage anführt. So ausgelassen wie gegen Ansbach haben die Treuchtlinger bislang freilich keinen ihrer Erfolge gefeiert. Derbysiege sind halt einfach etwas Besonderes. Oder wie es Spielmacher Tim Eisenberger sagt: „Die Woche nach ei­nem Derbysieg gehört zu den besten Dingen, die einem passieren können.“

„Es hat sich gedreht“

Am 12. Januar 2013 hatten die Treuchtlinger erstmals ein Spiel gegen den einst übermächtigen mittelfrän­kischen Rivalen gewonnen. In den vergangenen beiden Jahren lag der VfL in allen vier Nachbarduellen vorn und siegte nun schon wieder. Auch Ansbachs Trainer Dean Jenko räumte deshalb ein: „Es hat sich gedreht.“ Und zwar zugunsten der Treuchtlinger, bei denen drei Spieler besonders im Fokus standen: die zwei Ex-Ansbacher Si­mon Geiselsöder und Tim Eisenberger sowie Jubilar Claudio Huhn. Er wollte trotz Bänderverletzung am Sprunggelenk unbedingt spielen. Was gibt es für einen Basketballer auch Besseres, als seinen 27. Geburtstag mit dem Derby zu begehen – noch dazu wenn man gewinnt und anschließend ordentlich feiern kann?

Die Ansbacher erwischten einen gu­ten Start und legten mit einem Dreipunktewurf ihres besten Werfers Nick Freer vor. Stefan Schmoll und Simon Geiselsöder brachten den VfL mit zwei Korblegern erstmals mit 4:3 in Front. Dann drehte „Oldie“ Goran Petrovic auf 4:5. Dies sollte nach gut drei Minuten die letzte Gästeführung sein. Erneut war es Stefan Schmoll, der die Hausherren mit 6:5 nach vorne brachte. Der Kapitän avancierte im weiteren Verlauf zum Topscorer mit 20 Punkten (14 davon in Hälfte eins) und war obendrein mit 15 „gepflückten“ Bällen der Rebound-König der Partie.

Jedenfalls konnten die „Piranhas“ des TSV 1860 Ansbach nur noch einmal gleichziehen (10:10). Nach dem
ersten Viertel führte Treuchtlingen mit 22:14 und baute seinen Vorsprung bis zur Pause auf 40:25 aus. Der Ball lief flott und präzise durch die VfL-Reihen, die Zuschauer konnten etliche tolle Kombinationen bewundern. Mit den schnellen Passfolgen schienen die Gäste teilweise überfordert. Highlight aus VfL-Sicht: Beim 34:23 warf Claudio Huhn den Ball „blind“ auf Stefan Schmoll, von dem er genau wusste, dass er in seinem Rücken lauerte. „Wir spielen ja auch schon seit der U14 zusammen,“ stellte Schmoll nach dem exzellenten Assist von Huhn ganz cool fest.

Schon 25 Punkte vorn

Im dritten Durchgang fiel das erwartete Aufbäumen der Gäste aus, vielmehr lagen die VfL-Baskets nach einem Korbleger von Jonathan Schwarz zwischenzeitlich mit 25 Zählern vorn (56:31). Die Altmühltaler, bei denen Arne Stecher mit drei von vier verwandelten „Dreiern“ auftrumpfte,  steuerten einem souveränen Sieg entgegen, der schließlich 78:56 lautete und bei dem es sich Trainer Harlander erlauben konnte, am Ende eine (fast) komplette Riege seiner Youngster aufs Feld zu schicken – die „Senefelder Hölle“ tobte.

Die sonst starke Ansbacher Offensive bei 56 Punkten zu halten, war für den VfL-Coach und seinen Kapitän genau die richtige Antwort auf die äußerst schwache Verteidigungsleistung der Vorwoche bei der ersten Saisonniederlage in Vilsbiburg. „Wir haben heute gut verteidigt, dann reichen vorne auch mal 78 Punkte zum Sieg“, sagte Schmoll. „Uns ist es gelungen, den natürlichen Rhythmus der Ansbacher zu brechen“, befand Harlander.

Die gute Defensive der Treuchtlinger war das eine, die schwache Offensive der Ansbacher das andere: „Das war vorne ein Kuddelmuddel“, klagte  Trainer Dean Jenko. „Es klappt nicht in der Mannschaft, da müssen wir was ändern.“ Der hapa-Coach fand zwar, dass seine Mannschaft „viel gearbeitet“ hat, letztlich habe man aber „zu viele einfache Punkte des VfL zugelassen“.

Sein Kollege (und Freund) Stephan Harlander zeigte Verständnis für die Probleme: „Man hat gemerkt, dass Ansbach auf Schlüsselpositionen nicht eingespielt ist“, stellte er fest und erinnerte damit auch an den Umbruch, der sich beim mittelfränkischen Rivalen zuletzt vollzogen hat. Harlander brach auch eine Lanze für seinen Ge­genüber: „Ich wünsche Dean alles Gu­te. Er ist einer, der immer teamorientiert denkt und nie aufgibt. Deshalb hat er es auch nicht verdient, dass ihn die eigenen Fans angehen und auspfeifen.“

Seiner jungen VfL-Truppe attes­tierte Stephan Harlander: „Wir haben das heu­te gut gemacht, und die Jungs sollen feiern“, sagte er und richtete den Blick gleichzeitig schon wieder nach vorn. „Die Freude über den Derbysieg muss in der kommenden Woche aber der Arbeit weichen, denn uns steht am kommenden Samstag in Zwickau eines der schwersten Spiele der Saison bevor.“

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare