VfL-Truppe mit reifer Leistung gegen Schwabing

17.11.2014, 10:02 Uhr
VfL-Truppe mit reifer Leistung gegen Schwabing

© Mühling

Der fünfte Saisonsieg war aus Sicht von Trainer Stephan Harlander dennoch nicht selbstverständlich: „Man hat gesehen, dass Schwabing eine gute und athletische Mannschaft mit einer guten Spielanlage hat. Nicht umsonst haben sie den Tabellenführer Nördlingen geschlagen.“ Allerdings waren die Treuchtlinger am vergangenen Samstagabend einfach besser. Sie fanden vor allem in der ersten Hälfte stets flexible Lösungen für den Korberfolg, verteidigten über weite Strecken stark und feierten am Ende gemeinsam mit über 600 Zuschauern den Erfolg.

Dieser war nach den beiden jüngs­ten unglücklichen Niederlagen gegen die Topteams von Vilsbiburg und Leitershofen sowie vor dem Mittelfrankenderby am kommenden Samstag in Herzogenaurach besonders wichtig. Die VfL-Korbjäger verbesserten sich sogar auf den vierten Tabellenplatz in der 1. Regionalliga Südost und haben weiterhin ein positives Sieg-Niederlagen-Verhältnis (5:3).

Stefan Schmoll erneut Topscorer

Die ersten beiden Viertel gegen den „Männer-Turn- und Sportverein“ aus München-Schwabing waren ein wahres Offensiv-Festival: Den ersten Abschnitt gewannen die Treuchtlinger mit 28:20, den zweiten mit 25:19; macht 53:39 zur Pause. Der heraus­ragende VfL-Kapitän Stefan Schmoll – einmal mehr der Topscorer der Partie – erzielte 23 seiner insgesamt 30 Punkte bereits in den ersten 20 Mi­nuten. Im dritten Durchgang kamen die von Robert Scheinberg gecoachten Schwabinger etwas besser ins Spiel. Sie gewannen dieses Viertel mit 19:17, kamen aber höchstens noch auf neun Zähler heran . . .

. . . denn die Gastgeber ließen keine Spannung mehr aufkommen. Vielmehr zeigte die junge Treuchtlinger Truppe eine reife Leistung. Im vierten Abschnitt zogen die VfL-Baskets knapp drei Minuten vor Schluss auf die erwähnten 21 Punkte davon, als Tim Eisenberger einen „Dreier’“ zum 85:64-Zwischenstand verwandelte. Zu diesem Zeitpunkt war aber längst schon klar, wer als Sieger aus der Halle ge­hen würde. Mit zwei verwandelten Freiwürfen machte Claudio Huhn den 89:72-Endstand perfekt.

VfL-Trainer Stephan Harlander lobte nach der Schlusssirene „die geschlossene Mannschaftsleistung und das moderne Spiel“ seiner Truppe. „Ich habe ein ganz tiefes Vertrauen in dieses Team“, sagte er und hob diesmal zwei Akteure hervor: zum einen Volker Lang, den die Gäste wenig ins Spiel kommen ließen, der aber dennoch Platz für andere schuf und gut verteidigte. Bestes Indiz für die Top-Einstellung von Lang: Gleich nach dem Spiel absolvierte er noch in der Halle Therapiemaßnahmen an seiner lädierten Schulter.

Zum anderen stellte Harlander Claudio Huhn heraus, der vergangene Woche seinen 25. Geburtstag gefeiert hat: „Bis auf zwei Kleinigkeiten hat er alles richtig gemacht. Er war schon als junger Spieler immer ein Publikumsliebling. Er wird immer erwachsener und spielt jetzt mit seinen 25 Jahren auch dementsprechend.“ Nebenbei bemerkt: Volker Lang und Claudio Huhn bewiesen ihr gutes Händchen auch von der Freiwurflinie mit einer 100-Prozent-Quote (sechs von sechs Freiwürfen verwandelt).

Alle Youngster im Einsatz

Was am Samstagabend ebenfalls auffiel: Die junge VfL-Garde bekam so viele Einsatzzeiten wie kaum zuvor – und das nicht erst, als die Partie entschieden war, sondern über die gesamten 40 Minuten verteilt. Alle Youngster kamen zum Zug; Florian Beierlein (sieben), Jonathan Schwarz (vier) und Leon Fruth (zwei) trugen sich dabei auch in die Scorerliste ein; Jonas Rauch, Kevin Vogt, Oliver Linss und der erst 16 Jahre alte „Aleko“ Mavropoulos spielten ebenfalls.

„Gegen diesen Gegner hat es einfach gepasst, das ist aber nicht immer der Fall“, stellte der Coach fest und forderte Geduld von seinen Jungen. „Da ist mir noch ein bisschen zu viel Geweine dabei, wenn einer mal nicht spielt“, sagte Harlander. Er sieht die Youngster vor allem in den Nachwuchsteams sowie in der Zweiten gefordert. „Die Einsatzzeiten in der 1. Regionalliga sind ein Bonus. Hier dürfen unsere jungen Spieler vor 600 Zuschauern zeigen, dass sie sich was trauen und hier mitmischen können“, so der Coach.

VfL-Baskets Treuchtlingen: Stefan Schmoll (30 Punkte, sieben Rebounds), Claudio Huhn (16 Punkte, davon zwei Dreier, fünf Assists), Tim Eisenberger (15 Punkte, neun Assists), Volker Lang (9), Florian Beierlein (7), Arne Stecher (6 Punkte durch zwei Dreier), Jonathan Schwarz (4), Leon Fruth (2), Kevin Vogt, Jonas Rauch, Alexandros Mavropoulos, Oliver Linss.

MTSV Schwabing (Topwerte): Oliver Russ (19 Punkte, sieben Rebounds), Justin Hedley (13 Punkte), Oscar Da Silva (9 Punkte, sieben Rebounds).

Die Viertel: 28:20, 25:19, 17:19, 19:14; Fünf-Minuten-Takt: 15:9, 28:20, 41:27, 53:39, 59:47, 70:58, 80:62, 89:72.
 

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