Viele Weißenburger wollen Willkommensstruktur schaffen

19.5.2015, 14:23 Uhr
Viele Weißenburger wollen Willkommensstruktur schaffen

© Steiner

So berichtete der Psychologie-Student Christoph Liebig, der in Eichstätt  Mitglied im Verein „tun.starthilfe für flüchtlinge“ ist, von den vielfältigen Hilfen, die es dort seit 2012 für Flüchtlinge gibt. Diese erhalten kostenlos Deutschunterricht in ihren Unterkünften oder werden bei Behördengängen, Einkäufen und sonstigen Freizeitaktivitäten begleitet. Auch die Öffentlichkeitsarbeit und Organisation sind weitere wichtige Arbeitsbereiche des Vereins.

„tun.starthilfe für flüchtlinge“ ist ein Zusammenschluss von Freiwilligen, die sich für Flüchtlinge und Asylbewerber im Landkreis Eichstätt engagieren und die Sozialarbeiter unterstützen. Dabei sei Liebig zufolge vor allem ein „Dialog auf Augenhöhe“ erforderlich. Neben den ehrenamtlichen Deutschlehrern spielen die „individuellen Begleiter“ eine wichtige Rolle, berichtete der Weißenburger, der einer von rund 180 Mitgliedern des Unterstützerkreises ist.

Spritkosten als Hauptproblem

Mit das größte Problem für den Verein seien die Spritkosten, die bei den Besuchen der dezentralen Unterkünfte entstehen. Gemessen am Schicksal der Flüchtlinge sei aber auch das ein "Luxusproblem".

Auch Rainer Schröppel und Wolfgang Knapp, die Asylsozialarbeiter der Diakonie im Landkreis, bestätigten, dass die Hilfe im Alltag und der Sprachunterricht das Wichtigste seien. Das Engagement der Ehrenamtlichen ist auch aus Sicht der hauptamtlichen  Mitarbeiter "einfach unbezahlbar".

Dorothea Bucka von der Freiwilligenagentur des Landkreises betonte ebenfalls den unschätzbaren Wert der ehrenamtlichen Arbeit, weil eine Willkommenskultur immer nur „von unten“ geschaffen werden könne.

Mut und Optimismus verbreitete allen voran Dr. Beate Klepper, die Mitglied in dem Verein „Flüchtlingshilfe Wald e.V.“ ist. Der ehrenamtliche Verein, der sich in Wald bei Gunzenhausen für Flüchtlinge engagiert, übernimmt Patenschaften, erteilt Sprachunterricht, begleitet bei Behörden- und Arztgängen, betreut Kinder oder nimmt die Flüchtlinge mit zum Sport im Verein. "Alle Achtung, was in Wald auf die Beine gestellt wurde. Wald ist ja nicht unbedingt eine Metropole...", zollte Schröppel dem Verein seine Anerkennung und zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch in Weißenburg möglich sein sollte.

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