Volle Rückendeckung für Bürgermeisterwahlkampf in Pleinfeld

11.3.2019, 06:05 Uhr
Volle Rückendeckung für Bürgermeisterwahlkampf in Pleinfeld

© Markus Steiner

Eines kann man nach Geuders Nominierung ohne Zweifel feststellen: Die Freien Wähler sind felsenfest da­von überzeugt, dass der frühere Pleinfelder Grundschulrektor, der momentan an der Lehrerakademie in Dillingen das „E-Learning-Competence-Zentrum“ leitet, der richtige Mann für den Chefposten im Rathaus der Rezatgemeinde ist. „Er ist menschlich, entscheidungsfreudig und entscheidungsfähig“, lobte beispielsweise Fraktionsvorsitzender Norbert Schuster den Bürgermeisterkandidaten. 

Der Weißenburger FW-Landtagsabgeordnete Wolfgang Hauber versicher­te den Mitgliedern des Pleinfelder Ortsvereins ebenfalls, dass Geuder ein „engagierter und profilierter Kandidat“ sei, „der auf Menschen zugehen und mit ihnen umgehen kann“. Hauber ging sogar so weit, dass er den gebürtigen Kulmbacher, der in Muhr am See aufwuchs und seit neun Jahren in Pleinfeld lebt, als „Topkandidaten“ bezeichnete.

Geuder selbst skizzierte sich in seiner Vorstellung vor allem als guten Netzwerker und Teamplayer, der durch seine langjährige Tätigkeit als Schulleiter oder Konrektor in Gunzenhausen und Pleinfeld auch viele Berührungspunkte und Kontakt zur Kommunalpolitik und Gemeindeverwaltung hatte. „Als Schulleiter hat man vielfältige Aufgaben“, sagte Geuder, der seine Rede völlig frei und ohne auf sein Manuskript zu blicken hielt. Als Rektor der Pleinfelder Grundschu­le sei er auch in die Haushaltsgespräche eingebunden worden und sei sich seiner „kommunalpolitischen Verantwortung als Schulleiter“ stets bewusst gewesen.

Was nicht ganz klar wurde, ist, warum Geuder seinen Job in Dillingen, der ihm „sehr viel Spaß macht“, aufgeben und Bürgermeister von Pleinfeld werden will. Der 50-Jährige gehört erst seit einigen Wochen dem Pleinfelder Gemeinderat an und hat demgemäß noch relativ wenig kommunalpolitische Erfahrung. Ein Umstand, der dem Kandidaten der Freien Wähler natürlich zum Nachteil ge­reichen könnte, den Geuder, dessen Name als Kandidat erstmals im Januar fiel, natürlich aber kennt und auch relativieren will. „Was ist kommunalpolitische Erfahrung?“, fragte er in die Runde. „Welche Erfahrung braucht man als Bürgermeister?“

Bürgernähe und klare Kante

Seine Antwort darauf: Erfahrung mit Leitung und Mitarbeiter-Führung, Kontakt zur öffentlichen Verwaltung und Bürgernähe, klare Zielvorstellungen und Visionen und ein technisches Know-how. All das bringe er mit. Von daher könne er die Frage „Passt der Job für mich?“ auf alle Fälle mit „Ja!“ beantworten. Als zentrale Aufgabe einer Kommune sehe Geuder „Bürgernähe“. Auf der anderen Seite müsse man als Bürgermeister seiner Ansicht nach aber auch „klare Kante“ zeigen und für eine Verwaltung sorgen, die attraktiv für die Mitarbeiter und die Bürger zugleich sei. 

Konkrete Kritik an Bürgermeister Markus Dirsch, der mit seinem überraschenden Rücktritt alle Fraktionen gleichermaßen in die Bredouille brachte, äußerte Geuder nicht, deutete aber an einigen Stellen seiner Rede zumindest an: „Es wurden keine großen Investitionen getätigt“. Oder: „Die Gästebettenzahl hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen.“ 

Im Wesentlichen beschränkte sich der Bewerber aber auf seine eigenen Stärken und auf das, was seiner Ansicht nach erforderlich ist, um die Gemeinde Pleinfeld, die er „sehr lieb gewonnen“ habe, weiter nach vor­ne zu bringen. So plädierte Geuder dafür, dass man sich auch bei Meinungsverschiedenheiten in der Kommunalpolitik gegenseitig immer ernst nehmen müsse. 

FW-Fraktionsvorsitzender Norbert Schuster und FW-Ortsvorsitzender Chris­tian Lutz, der als Wahlleiter fungierte, sind überzeugt, dass mit Uwe Geuder der richtige Mann für das Amt des Bürgermeisters gefunden wurde, weil er mit Menschen umgehen, ihnen zuhören und Entscheidungen treffen könne. Schuster war es noch ein Anliegen, zu betonen, dass die Mitarbeiter im Pleinfelder Rathaus aus seiner Sicht gute Arbeit machten: „Unsere Verwaltung im Rathaus ist nicht schlecht, es fehlte nur der Rückhalt vom Bürgermeister.“ Geuder dankte allen Mitgliedern für ihre Unterstützung und für das in ihn gesetzte Vertrauen. Doch die eigentliche Arbeit stehe noch bevor, kündigte der FW-Bürgermeisterkandidat an. 

Bevor der Nominierungsabend ge­gen 21 Uhr offiziell beendet wurde, verlas Altbürgermeister Josef Miehling noch den Text „Das Wunschbild eines Bürgermeisters“, in dem es unter anderem heißt: „Ein Bürgermeister, der soll ein Mensch sein, der Ehen stiftet, Streite schlichtet, Häuser finanziert, was von Viehzucht und Straßenbau versteht, vom Fußballspiel und der Feuerwehr, der ein begabter Festredner, Sportler und Alleinunterhalter ist, der bei der Arbeit der Erste und in der Freizeit der Letzte ist, der nur ein Mensch ist und ein solcher bleiben will, mit den Vorteilen und Schwächen wie alle anderen Bürger, auch wenn er Bürger-Meister ist.“ Langweilig dürf­te es Geuder nicht werden, sollt er tatsächlich Bürgermeister von Pleinfeld werden. Die Wunschliste an ihn ist lang.     

 

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