Weißenburger Bauplätze lassen auf sich warten

7.6.2017, 12:04 Uhr
Weißenburger Bauplätze lassen auf sich warten

© Stephan

Wenn alles gut geht, könnten im Frühjahr 2018 die ersten Häuser in Hattenhof und Holzingen gebaut werden, hatte man in der Weißenburger Bauverwaltung noch vor rund einem Jahr gehofft. Nun ist jedoch etwas dazwischengekommen. In beiden Fällen geht es um zusätzliche Gutachten, die die Stadt einholen muss. In Hattenhof, wo zwischen dem ehemaligen Umspannwerk und der Kreisstraße rund 40 Bauplätze geplant sind, hat ein Antrag eines Landwirts für neue Tatsachen gesorgt.

„Der Landwirt will seinen Betrieb nahezu verdoppeln“, stellte Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel in der letzten Stadtratssitzung fest. Das sorgt für neuen Klärungsbedarf. Nun muss untersucht werden, wie sich die ausgebaute Landwirtschaft mit dem benachbarten Wohngebiet vertragen würde. Das Immissionsgutachten sei bereits in Auftrag gegeben und werde von der Stadt und dem Landwirt zu gleichen Teilen bezahlt, so Schröppel.

Ein Geruchsgutachten

In Holzingen läuft derzeit ein „Geruchsgutachten“. Hintergrund ist, dass ein Bauernhof in direkter Nähe zu dem geplanten Wohngebiet am Hasenacker mit seinen rund 15 Bauplätzen nicht mehr nur Rinder, sondern auch Schweine hält. „Schweine stinken mehr als Rinder, also braucht
es ein neues Gutachten“, erklärte Schröppel. Sowohl in Hattenhof als auch in Holzingen gibt es parallel zum Genehmigungsverfahren noch einige Probleme beim Grunderwerb, die die Verwaltung lösen muss.
Eine Prognose, wie lange es noch dauert, bis Bauwillige in Hattenhof und Holzingen loslegen können, will das Bauamt nur ungern abgeben. „Wir sind sehr früh im Verfahren, da lässt sich das schwer sagen“, stellte Thomas Meyer fest. Viel hänge davon ab, welche Ergebnisse die beiden Gutachten bringen. Wenn alles passt, sei der Beginn der Erschließung nächstes Jahr nicht ausgeschlossen. Wenn es aufgrund der Gutachten zu Umplanungen komme, brauche man deutlich länger.

Fakt ist, dass die Fortschritte bei der Ausweisung der Baugebiete von vielen jungen Weißenburgern aufmerksamst verfolgt werden. Die Liste an Vormerkungen ist jedenfalls lang und das Interesse groß. Allerdings ist eine Reservierung unverbindlich und deswegen auch schnell getätigt.
Derweil geht es mit dem Kommunalen Wohnungsbauprogramm am Birkenweg in Weißenburg gut voran. Die Stadt hatte hier ein selten genutztes Förderprogramm in Anspruch genommen, um 24 neue Wohnungen in einem preiswerten Segment zu schaffen. Da­ran hatte es zuletzt einen gewissen Mangel gegeben, weil die Neubauten sich vor allem auf den Hochpreis-Bereich konzentrierten und nicht zuletzt die anerkannten Flüchtlinge den Markt für preisgünstigen Wohnraum deutlich haben steigen lassen.

Die Stadt hat am Birkenfeld noch mal Umplanungen vorgenommen, um die beiden Gebäudekörper besser in das Umfeld des Wohngebiets einzufügen. Nun werden die Gebäude nicht fünf-, sondern nur dreistöckig und liegen damit mit ihrer Traufe unter der umliegenden Bebauung. „Das hat uns eine Wohnung gekostet, aber ich den­ke, das ist ein vertretbarer Preis, um die Akzeptanz bei der Nachbarschaft zu erhöhen“, stellte Oberbürgermeis­ter Schröppel im Stadtrat fest.

 

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