Weißenburger Bergwaldtheater steht vor Jubiläumssaison

18.9.2018, 10:08 Uhr
Weißenburger Bergwaldtheater steht vor Jubiläumssaison

© Robert Renner

Darüber hinaus darf in der Jubiläumssaison natürlich das Kultstück der Freilichtbühne schlechthin nicht fehlen: „Der Brandner Kaspar“ in der Version der Weißenburger Bühne. Damit wird die Saison am Samstag, 25. Mai, eröffnet. Ferner wird der selbst ernannte „freischaffende Betroffenheitslyriker“ Olaf Schubert am Mittwoch, 26. Juni, im Bergwaldtheater zu erleben sein. Schubert ist regelmäßiger Gast in der „heute-show“, sein Markenzeichen ist ein groß karierter Pullunder. Schubert bezeichnet sich selbst als zweitwichtigsten Bewahrer der Wahrheit nach dem Papst.

Zur Freude aller Musicalfreunde wird es am Freitag, 2. August, wieder eine „Musical Night“ der SET Musical Company geben. Sie war schon ein paar Mal in Weißenburg zu Gast, zuletzt 2017. Das Jubiläumsprogramm beschließt am Sonntag, 4. August, das Kinder- und Schülerstück „In einem tiefen dunklen Wald“ von Paul Maar, das die Luna Bühne Weißenburg inszenieren wird. Es ist bereits auch am Mittwoch, 17. Juli, um 10 und 17 Uhr auf der Naturbühne zu sehen.

Einen Sonderfall stellt das Heimspiel-Festival dar, das am Freitag, 31. Mai, und am Samstag, 1. Juni, wieder viel Leben in die Freilichtbühne bringen soll. Es wird auf jeden Fall veranstaltet, nur steht noch nicht fest von wem. Es gibt zwei Bewerber, die im nicht öffentlichen Teil der Kulturausschusssitzung ihre Konzepte präsentieren durften.

„Noch Beratungsbedarf“

Der Ausschuss tagte zwar beim Punkt Bergwaldtheater als Senat, somit wäre keine weitere Entscheidung durch den gesamten Stadtrat nötig gewesen. Die Ausschussmitglieder „sehen aber noch Beratungs­bedarf“, berichtete der städtische Rechtsamtsleiter Heiko Stefke aus der Sitzung. Somit wird erst am Donnerstag, 27. September, vom Stadtrat entschieden, wer den Zuschlag erhält.

Im öffentlichen Teil der Ausschusssitzung gab es zum Bergwaldtheater-programm 2019 keine Wortbeiträge. Dem Vernehmen nach wurde auch im nicht öffentlichen Teil – mit Ausnahme des Heimspiels – wenig diskutiert. Was insofern verwundert, weil es bisher eigentlich hieß, die Jubiläumssaison soll neben den Aufführungen des „Leb­kuchenmann“ mit einem vielfältigen Programm gefeiert werden. Doch nun wird es neben den zehn Vorstellungen des Stadtschreiberstücks zwischen dem 12. und dem 28. Juli lediglich sechs weitere Termine geben, darunter das Kinder- und Schülerstück der Luna Bühne im Doppelpack. Fast den gesamten Juni über wird das Bergwaldtheater nicht für Aufführungen genutzt.

Doch das muss vielleicht sein, um dem „Lebkuchenmann“ genug Raum zu geben. Er wird in den drei Wochen ab dem 12. Juli stets Freitag, Samstag und Sonntag im Bergwaldtheater zu sehen sein, in der letzten Woche kommt ein Donnerstagstermin hin. Die erste Hauptprobe ist für Samstag, 6., oder Sonntag, 7. Juli, geplant. Die zweite Hauptprobe findet am Montag, 8. Juli, statt. Die Generalprobe steht für Mittwoch 10. Juli, im Termin­kalender.

Für die Inszenierung des Stadtschreiberstücks wurde der renommierte Theater- und Opernregisseur Georg Schmiedleitner engagiert (wir berichteten). Der Österreicher, der in Nürnberg lebt, wünscht sich, dass das Stück von ganz Weißenburg getragen wird. Am Ende soll eine große Gruppe von 100, 200 oder gar 300 Menschen  beteiligt sein, angefangen von Schauspielern über Blaskapellen und Statis­ten bis hin zu Auf- und Abbauhelfern oder Bühnenpersonal.

Mit Antje Wagner in der Projektleitung und Rebekka Gruber als Regieassistenz hat Schmiedleitner vor Ort bereits einen kleinen Mitarbeiterstab. Auf der Bühne sollen vor allem Laien stehen. Unterstützt werden sie von einigen wenigen professionellen Schauspielern. Die Proben sollen im April beginnen. Dem Theaterensemble wird als Hauptquartier das Progymnasium zur Verfügung gestellt.

Defizit 2018: 55000 Euro

Schmiedleitner rechnet mit einem Budget von 250000 bis 300000 Euro. Zu den Kosten der weiteren Produktionen auf der Naturbühne im Jubiläumsjahr enthalten die Sitzungsunterlagen keine Angaben. Die Saison 2018 hat mit einem Defizit von rund 55000 Euro geschlossen. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel merkte an, dass die Stadt im vergangenen Jahr 51000 Euro drauflegen musste. Auch die Jahre zuvor bewegte sich das Minus in diesem Rahmen.

In diesem Jahr waren zu den 13 Veranstaltungen knapp 15500 Zuschauer gekommen. Die meisten lockte das zweitägige Heimspiel-Festival Mitte Mai an: 3542. Eine absolut gute Resonanz erlebte auch LaBrassBanda Anfang August mit über 2500 zahlenden Gästen. Auf Rang drei folgt „Der Brandner Kaspar“, den fast 1500 Menschen sehen wollten. Dahinter liegen fast gleichauf mit jeweils gut 1100 Zuschauern das Konzert von Viva Voce und das Klassik Open Air. Den geringsten Zuspruch erfuhr die
Michael-Jackson-Tribute-Show mit nicht einmal 500 Besuchern.

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