Weißenburger Bloggerin sucht Super-Schäufele

9.12.2016, 17:00 Uhr
Weißenburger Bloggerin sucht Super-Schäufele

© PR

Die Casting-Idee entstand aus einer Anregung von Miriam Zöllich, die den „Seen.Land.Blog“ schreibt. Um diesen über die Wintermonate hinweg mit spannenden und lustigen Posts zum fränkischen Alltag füllen zu können, beschloss sie, sich im Schäufeleland auf die Suche nach der besten Schweineschulter zu machen.

Doch kann SSdSS nicht mit einer Castingshow wie „Deutschland sucht den Superstar“ verglichen werden. Bei SSdSS gibt es keinen Recall geschweige denn ein Halbfinale, und die getesteten Wirtshäuser wissen auch nicht, dass sich ihr Schäufele gerade einem Test unterzieht. Das Ganze soll anonym ablaufen, sodass das Ergebnis am Ende auch ernst genommen werden kann.

Um die Schäufele vergleichen zu können, werden zehn verschiedene
Bewertungskriterien untersucht. Anschließend werden pro Kategorie Schäufelepunkte vergeben. Die höchs­te zu erreichende Punktzahl ist fünf. Zu diesen kann noch ein Extrapunkt für besondere Schmankerln hinzukommen. So kann ein Schäufele maximal 51 Punkte erreichen. Miriam Zöllich ist die Ein-Frau-Jury, die immer wieder Familienmitglieder als Unterstützung in die Wirtshäuser der Region schleppt.

Haltungsnoten

Das Schäufele wird in den Kate­gorien Größe, Optik, Fleisch, Kruste, Soße, Knödel, Salat, Service, Ambiente und Preis-Leistungs-Verhältnis komplett durchleuchtet. Ein durchschnittlicher Franke sollte gut gesättigt sein, nach diesem Leitsatz wird die Größe des Gesamtpakets Schäufele, Klöße und Salat bewertet. Einen Pluspunkt in Sachen Optik gibt es, wenn das Schäufele nicht fantasielos auf den Teller geworfen wurde, sondern mit Liebe und Sorgfalt auf die Soße gebettet ist. Oder auch die Knödel liebevoll mit Schnittlauch garniert sind.

Auch für die Atmosphäre gibt es Punkte. Denn wenn das traditionelle fränkische Schäufele in einem authentischen fränkischen Wirtshausambiente gegessen wird, schmeckt es gleich noch besser. Sobald fertig gegessen wurde, bespricht Miriam zusammen mit ihrer Familie, wie viele Punkte für welche Kategorie vergeben werden.  Erfahren, dass sein Schäufele getestet wurde, wird der Wirt erst, wenn die E-Mail mit dem Blogverweis zum Test überraschenderweise in sein Postfach geflattert kommt.

Um beim Schäufele-Casting teilzunehmen, muss ein Wirtshaus im Fränkischen Seenland liegen und natürlich Schäufele im Angebot haben. Auf der Internetseite des Blogs kann jeder, der möchte, eine Gaststätte vorschlagen, deren Schäufele getestet werden soll. Aber auch Miriam selbst sucht sich    Wirtshäuser aus. Besonders wichtig ist es ihr hierbei, dass die Gaststätte das Fleisch aus der Region bezieht. Optimal würde sie es finden, wenn dieses sogar aus der eigenen Hausschlachtung kommt.

Die Kruste muss nach oben!

Bis jetzt wurden schon fünf Schäufele getestet und der erste Blogeintrag zu dem Schäufele vom Schwarzen Adler in Stirn veröffentlicht. Es erhielt ganze 46 von 51 Schäufelepunkte und die Note „Fast scho a subber Schäufele“. Totale Katastrophen sind bislang ausgeblieben, den ein oder anderen Fauxpass hat Miriam Zöllich jedoch schon erlebt, als etwa die Kruste mit dem Gesicht nach unten in der Soße lag, „Das geht auf Kosten der Knusprigkeit, da muss man als Schäufele-Liebhaber schon ein innerliches Tränchen verdrücken“, sagt die Testerin.

Auch ist es ihr schon passiert, dass sie voller Vorfreude in ein Wirtshaus kam und es dann hieß: Schäufele ist aus. „Zwar ist das erst mal enttäuschend, zeigt aber, dass in dieser Gastwirtschaft keine tiefgekühlte Massenware vom Großmarkt auf den Tisch kommt. Ein Schwein hat nun mal nur zwei Schultern.“

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